Die Fleischstraße begrenzt eine Seite des Maxplatzes. Hier sind die Gebäude des Tedi und Woolworth Teil einer Gesamtimmobilie, die nun zum Verkauf steht. Neun Mio € soll die Häuserzeile kosten.
Der Maxplatz macht insgesamt Sorgen
Sechs Häuser bilden die Häuserzeile am nördlichen Ende des Maxplatzes. Verkäufer ist die P&P-Gruppe GmbH, ein Immobilienunternehmen, dessen Geschäft es ist, Wohn- und Gewerbeeinheiten zu kaufen und zu verkaufen. Das Unternehmen hat den Gebäudekomplex im Bamberger Zentrum im Jahr 2014 erworben. Dass jetzt die Ladenzeile verkauft werden soll, trifft nicht nur die derzeitigen Mieter, sondern auch die Stadt Bamberg. Denn der angrenzende Maxplatz macht insgesamt Sorgen – aus mehreren Gründen. Über die genauen Gründe der P&P-Gruppe für den Verkauf, ist – üblicherweise – nichts zu erfahren.
Das Objekt in der Fleischstraße umfasst 25 Wohneinheiten, vier Gewerbeeinheiten, dazu eine Tiefgarage mit 32 Stellplätzen. Die größten Einheiten sind Tedi und Woolworth. Laut einer Makler-Anzeige handelt es sich um gut 4300 m² vermietbare Fläche. Als Jahresnettokaltmiete werden 540.000 € genannt; der Kaufpreis soll neun Mio € betragen.
Maxplatz-Aktion um “etwas in der Innenstadt zu bewegen”
Für die Stadt und den Maxplatz kommen die Absichten in der Fleischstraße zu einer denkbar ungünstigen Zeit. In der Öffentlichkeit gibt es bereits seit Jahren deutliche Kritik an der Tristesse Maxplatz. Mehrere Vorschläge wurden in den vergangenen zwei Jahrzehnten für eine Neugestaltung der “guten Stube” der Stadt eingebracht. Stets ohne Erfolg bzw. Ergebnis. Seit Mitte August (bis 3.9.23) wird eine Aktion “Maxplatz – Platz für Ideen” durchgeführt. Im Original-Werbetext der Verwaltung hieß es dazu: “Er wird mit mobilen Sitzmöbeln, Sonnenschirmen, Hochbeeten, einem Tanzboden, einem Fotopoint und Spielgeräten ausgestattet. Ein mobiler Wasservorhang und Wasserspielgeräte sollen Kinder zum Planschen animieren und gleichzeitig das Mikroklima verbessern.”
An warmen Tagen hat es zumindest den Kindern Spaß gemacht. Die damit verbundenen Sprüche, die Ideen von Bamberger/innen könnten “etwas in der Innenstadt bewegen” und man könne sich “ein Bild von den vielfältigen Möglichkeiten zur Steigerung der Aufenthaltsqualität machen”, waren eher zum Abhaken.
Ein wesentlicher Grund für das Verkaufsvorhaben in der Fleischstraße könnte die geplante Sanierung des Rathauses ab 2025 sein. Dazu gibt es Mutmaßungen, im Zuge der Großbaustelle Rathaus könne auch die “grüne” Idee, die Karstadt-Tiefgarage abzunabeln, umgesetzt werden.
Die Stadtverwaltung kündigt für das Großbauvorhaben “Rathaus und Umgriff” ein „Baustellenmanagement“ und eine Bürgerbeteiligung an. Damit sollen im Vorfeld der Bauarbeiten Schwierigkeiten und Chancen ausgelotet werden.
Geschrieben: PM-mdw; veröffentlicht: 30.08.23; Bilder v. webzet (Titelbild ist i.d.R. Symbolfoto); Bilder v. PA Bbg
der platz bleibt frei, da kommt nichts drauf. basta.
Sandmann (oder wie auch immer er sich gerade nennt) braucht kein Spielplatz für seine Lärmevents, die erwiesenermaßen die umliegenden Geschäfte schädigen.
Lustig, die Spielereien, Spielereien eben. Aber mal im Ernst, braucht es das? Ein weiterer Platz, auf dem man rumsitzt. Klar, wir haben immer mehr staatlich alimentierte Rumsitzer, aber dafür ist doch genug Platz anderswo. Kinderspielplätze gibt es auch hinreichend, zur Not könnten die Eltern mit ihrer Nachwuchs auch mal raus in die Natur gehen. Ist eh besser für die Entwicklung als reine Stadthaltung.
Das Maxplatz ist als Marktplatz prädestiniert und wurde auch lange sinnvoll so genutzt. Und bevor das ewige Lamento der Marktkaufleute kommt: Es ist auch auf kaum einem Marktplatz anders. Es sind auf Marktplätzen schon immer “mobile” Stände gewesen. Und wenn ein Großereignis stattfand, hat man die beiseite oder woanders hin. Dies können Sie als gängige Praxis in Nürnberg oder auch in Würzburg erleben.
Hätten die Herrschaften mit ihrer Großmarktware gern eine Lokalität, die sie abends nicht räumen und morgens wieder aufbauen müssen, dann müssen sie in den sauren Apfel beißen und das gleiche tun wie die Ladenbesitzer, die jetzt in er “zweiten Reihe” versauern, nämlich ein Geschäft in 1a-Lage mieten. Das wollen sie aber nicht, weil das nämlich den fetten Gewinn schmälert. Das Auf- und Abbauen war früher die Regel. Aber in der Komfortzone lebt es sich halt bequem. Der Kunde, der Ware kauft, die in warmen Sommernächten gärt und in kalten Winternächten anfriert, ist den Herrschaften egal. Ich kaufe nach etlichen Reinfällen nur noch bei Erzeugern mit Ständen oder halt im Laden. Kein Bock auf Hütchenspiele wie “Wo ist die schimmelige Nektarine?” (Rekord: 3 von 8, ich sage jetzt nedd bei wem.)
Wäre doch auch mal einen Versuch wert, den Markt in seiner alten Form wieder auf den Maxplatz zu verlagern. Durchsetzt mit den Imbisswagen und dem ein oder anderen non-food-Stand ist das gar nedd so langweilig. Und der Denscheilmann-Laster, aus dem die allermeisten ihre Ware holen, kommt auch besser hin. 😉
In anderen Städten sind die Plätze in Sachen Tristesse aber selten vergleichbar. Woanders gehen die Beschicker gerne auf die Marktplätze, die zumindest oft über eine ansehnliche Bepflasterung und atmosphärische Integriertheit in die Fußgängerzone verfügen. Hier nicht. Betongeprägte Kargheit, welche durch die TG-Einfahrt an der Nordseite nochmal intensiviert wird. Selbst einst vorhandene Brunnen wurden abgebaut oder verlegt. Es hat nicht das Format eines Marktplatzes, sondern die einer brachliegenden Theresienwiese in Kleinformat.
Ach, das Pflaster ist nedd schön genug für die empfindsamen Krämerseelchen und schöngeistigen Markthöggn? Die werfen sich nach Art einer Hollywooddiva auf den Boden und kreischen: “Ich kann so nicht arbeiten!”
Der plane Boden bietet denen wahrscheinlich viel zu wenig Herausforderungen beim Aufbau ihrer Stände? Auch Strom und Wasser sind zu einfach anzuschließen.
Oder die bekommen dann an Börnaud oder Reizdarm, weil das Chi nedd richtig fließt? Vielleicht kann ja der Feng Shui-Schdaala-Key-Account der Stadtbau bei seinem Scharlatan einen guten Preis raushandeln für Chi-Integrations-Stelen. (Obachd, nur ein “L” bei “Stelen”, hier soll kein weiteres Referat im naheliegenden Rathaus geschaffen werden. Muss man heutzutage leider klarstellen! So schnell schaust nedd, schon grinst de*s Chi-Integrations-Referent*z aus der Bürokraten-Vogue (vulgo Rathausjournal).
Wir stumpfen, nicht anorektischen Franken haben jahrzehntelang auf diesem Platz eingekauft ohne Folgeschäden. Wir schauen auch nicht sozial phobisch ständig auf den Boden, vielleicht liegt es daran? Vielleicht hilft es auch, wenn man über den Bauch nedd so einfach auf den Boden schauen kann? 😉
Besonders lustig und auch entlarvend finde ich das Argument einer sehr wahrscheinlich nur verbalen Altenburgbergsprinterin, der Platz liege zu weit von der Fußgängerzonenachse entfernt. Ja, das können bis zu 100 Meter sein, die man vom Wege abweichen müsste. Und von der Tiefgarage müsste man Treppen steigen, viel zu wenig inklusiv der Platz, im Grunde ist er gar nicht zu erreichen. Wenn Sie gute Lobbyarbeit leisten, wird man Ihnen gern einen Parkplatz oben einrichten. 😉
Im Radio habe ich kürzlich sinngemäß gehört, dass eine Pressesprecherin der Stadt Bamberg gesagt hat: Das was zurzeit auf dem Maxplatz angeboten wird, “sind erste Ideen für eine Neugestaltung des Bamberger Maxplatz”. Danach ist aber noch nicht “Feierabend”, denn es wird “weiter gemacht” werden. Ich finde das, was jetzt gemacht worden ist, zwar gut, aber soll so die Gestaltung des zentralen Platzes einer Weltkulturstadt aussehen?
Das “Mobiliar” auf dem Maxplatz ist ja nur für die zwei Sommerwochen gedacht. Gut so. Aber dann so austun, als wäre so eine Bespaßung eine Perspektive für eine dauerhafte Lösung geht schwer daneben. Der Maxplatz muss endlich eine akzeptierte Gestaltung auf Dauer bekommen. Dazu gab es schon viele Vorschläge, zuletzt vom Bürgerverein Mitte, auch der Vorschlag scheint sang- und klanglos verschwunden zu sein.
Mobil. Alles nur mobil. Aus bekannten Klausimausi-Gründen. Das ist das Problem. Es braucht in erster Linie stationäre Lösungen, einschließlich Abnabelung der TG, Begrünung und v.a. Beschattung. Mobile Dinge können allenfalls eine (saisonale) Ergänzung sein.