Konkret ab dem 1. Januar 2025. Manchen Busbenutzern wird es finanziell weh tun. Andere wundern sich darüber nicht, weil für sie die Leistungen des Verkehrsbetriebs Bamberg zunehmend Lücken aufweisen.
Das Finanzierungsmodell für den ÖPNV Bamberg nähert sich seinen Grenzen
Die Mitteilung kommt vom Verkehrsbund Großraum Nürnberg (VGN) – dem auch der Verkehrsbetrieb der Stadtwerke Bamberg (StWB) angehört – und ist schon einige Wochen alt. Die Fahrpreise im VGN steigen demnach zum 1. Januar 2025 um durchschnittlich 6,28 Prozent.
Als allgemeine Begründung für die Erhöhung wird angegeben, dass viele Fahrgäste heute von preislich ermäßigten Tickets profitieren. Die sehr attraktiven Tickets führen jedoch zu Mindereinnahmen, die ausgeglichen werden müssen. Damit steigt die Abhängigkeit des ÖPNV vornehmlich von öffentlichen Geldern erheblich an. Gleichzeitig verringern sich die Handlungsspielräume und die Planungssicherheit für die Verkehrsunternehmen. Die Fahrscheine decken nur noch zu rd. 30 Prozent die Aufwandskosten für den ÖPNV. 2019 waren es noch 45 Prozent.
In Bamberg wird der defizitäre Verkehrsbetrieb durch andere gewinnstarke Sparten wie etwa das Energiegeschäft der Stadtwerke querfinanziert. Wenn aber auch dort die Gewinne immer geringer werden, beziehungsweise immer höhere Beträge an den allgemeinen Stadthaushalt abgeführt werden müssen (2024 rd. 5 Mio €), kommt das Finanzierungsmodell für den ÖPNV seinen Grenzen immer näher.
Ein Teil der Finanzlage ist im ÖPNV-Bereich Bamberg auch Politik geschuldet. Die verkehrspolitischen Schwerpunkte haben sich in der Stadt sichtbar verlagert.
So werden die Preise bei den Stadtbussen im Bereich Bamberg steigen
In einem Vierteljahr erhöht sich also in Bamberg jeder Ticketpreis inkl. Varianten. Bei einer Auswahl von in Bamberg am häufigsten genutzten Tickets bedeutet das:
- Einzelticket Erwachsener: 2,50 € statt 2,40 €
- Ermäßigtes Einzelticket (Kind/Rad): 1,30 € statt 1,20 €
- Tagesticket Einzelperson: 5,50 € statt 5,10 €
- Tagesticket „plus“ für bis zu sechs Personen: 8,90 € statt 8,30 €
- Bamberger Einkaufskarte (12 Monate): 25 € pro Monat statt bisher 23,90 €
Für Fahrten in den Landkreis erhöhen sich die Preise wie folgt:
- Einzelticket Erwachsener: 3,20 € statt 3 €
- Ermäßigtes Einzelticket (Kind/Rad): 1,60 € statt 1,50 €
- Tagesticket Einzelperson: 7 € statt 6,40 €
- Tagesticket „plus“ für bis zu sechs Personen: 11,20 € statt 10,50 €
Bei allen Ticketpreisen lassen sich im Onlinekauf (zB. „Egon“-App”) oder am Automaten mehrere Cents einsparen.)
Geschrieben: -mdw; veröffentlicht: 15.09.24; Bilder v. webzet (Titelbild ist i.d.R. Symbolfoto); BildNw: WebZ
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Vielen Dank für die Vorinformation.
Da braucht sich wirklich keiner wundern, dass lieber das Auto benutzt wird. Scheinbar will die Stadtspitze nicht, dass man in Bamberg Bus fährt.
Vielleicht sollten sich die Verantwortlichen – Verkehrsbetriebe und Politik – endlich mal der Realität stellen und von dem Gedanken verabschieden, dass der ÖPNV, noch dazu in einem Flächenlandkreis, kostendeckend betrieben werden kann bzw. muss!