Das ehem. Kasernengebäude, Nürnberger Str. 116, wirkt für den Süden der Stadt stadtbildprägend. Das ehem. als Sitz der Firma „Schauer“ bekannte Gebäude soll in ein Wohngebäude umgewandelt werden.
95 Appartements sollen entstehen
Der Streit um historische Inschriften scheint verblasst zu sein, zumindest was die Sitzung des Bausenates am 18.9.24 anbetrifft. Immerhin haben sich in den Fassadenwänden Ulanen, US-Soldaten und Menschen, die aus Konzentrations-, Vernichtungs- und Zwangsarbeiterlagern befreit worden waren, verewigt. In der Senatssitzung ging es wesentlich darum, inwiefern bei dem Bauvorhaben jenseits des allgemeinen Planungsrechts und des Bauordnungsrechts auch die Einhaltung der Erhaltungssatzung beurteilt werden muss.
In dem Gebäude sollen 95 Appartements entstehen. Gewerbeeinheiten sind nicht mehr in der Planung enthalten. Das ehem. Kasernengebäude mit seiner Ziegelfassade soll dazu aufgestockt und mit einer Außendämmung versehen werden. Es ist geplant, eine Ziegelfassade mittels “Riemchenbeklebung” zu imitieren.
Dazu heißt es im Sitzungsvortrag: “Vor einer eventuellen Zustimmung ist das zukünftige Erscheinungsbild der Fassade im Hinblick auf Format, Verband, Farb- und Oberflächen sowie finale Aufbautiefe und Eckausbildungen zu bemustern. Die Struktur und Gliederung der Fassade ist aufzunehmen.”
»Weiter nach einem Kompromiss suchen«
Seit rd. drei Jahren kommen die Stadt und der Investor mit den Plänen hinsichtlich der Backsteinmauer nicht auf einen Nenner. Mittlerweile klagt der Bauherr vor dem Verwaltungsgericht. Sollte die Baugenehmigung zu Unrecht versagt worden sein, kämen hohe Kosten auf die Stadt zu.
Der geplante Umbau des Gewerbe-Gebäudes zu einem Wohngebäude stand jetzt zum wiederholten Mal auf der Tagesordnung des Bau- und Werksenats. Rasch stellte sich als entscheidende Frage heraus, ob eine Außendämmung zwingend erforderlich wäre. Die Mehrzahl der Senatsmitglieder sah dieses Vorhaben kritisch bis ablehnend. In den unteren Stockwerken sei das Mauerwerk so dick, dass sie selbst schon eine natürliche Dämmung darstelle. Die Dämmfassade mit Fake-Backsteinen wurde als sinnlos und unnötig teure Maßnahme kritisiert. zu lassen. Eine einfache Wirtschaftlichkeitsberechnung müsste den Bauherrn doch überzeugen.
Im Beschlussvorschlag der Verwaltung stellte der Senat fest, “dass er sich ein endgültiges Urteil hinsichtlich der Fassadenausbildung erst dann bilden kann, wenn das Muster tatsächlich das vorgefundene Steinformat aufnimmt …”
Entscheidend für die Annahme des Beschlussvorschlags mit 10 Ja- zu 7-Nein-Stimmen war offenbar die Zusage von OB Starke: »… weiter nach einem Kompromiss zu suchen.«
Geschrieben: -mdw; veröffentlicht: 19.09.24; Bilder v. webzet (Titelbild ist i.d.R. Symbolfoto); BildNw: Stadt Bbg
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Den Aufriss hätten Teile des Stadtrats mal machen sollen als damals für den Toom bessere historische Gebäude des Ensemble abgerissen wurden.
Achja, ich ziehe demnächst um und so suche noch WG Partner. Somit spielt mir die “Verzögerungstaktik” entgegen. 😛
Schön, das sieht aus wie eine altes Gefängnis. Für den Charme sollten die Eltern der Kleinen schon wenigstens 450€ kalt für die 18qm-Zelle hinlegen.
Ob die mit Sicherheit hochinteresanten Kritzeleien der Vergangenheit durch die heutige Zensur kommen, halte ich aber für fraglich.
“Der Streit um historische Inschriften scheint verblasst zu sein.” Man kann doch einem privaten Investor nicht vorschreiben in der Fassade eines renovierten Hauses die “Verzierungen” aus früheren Jahrzehnten zu bewahren.
Wie viele Studentenwohnungen brauchen wir den noch? In der Lagarde sind doch noch Wohnungen frei.
Riemchenbeklebung, das ist doch Super-, was immer das auch ist. Normale Wohnungen, das bräuchte die Stadt. Dies bringt natürlich nicht so viele Einnahmen wie Studentenbuden.