“Das ist nicht mehr unser Bamberg”
Sind es nur die Alten? Braucht man dazu einen “Zugereisten”? Ja und nein! Ja, es sind vorwiegend die älteren Bamberger/innen, die sich über die Veränderungen in ihrer Stadt beklagen.
Das gesagt, was gern auch viele andere laut sagen würden
Die Webzet weiß es von etlichen älteren Bamberger/innen. Diese sehen die Beschaulichkeit und die Lebensart in ihrer Stadt schwinden. Bestimmte Ereignisse beschleunigen dieses Urteil. Nur, der “klassische” Bamberger ist nicht der Mann oder die Frau, die den Mund groß aufreißt. Es entspricht nicht der Mentalität der Oberfranken. Der Spruch “Nix gsocht, ist genuch gelobd” macht diese Zurückhaltung deutlich. So hört man höchstens mal ein bedauerndes “Des is nimmä unser Bambärch!”
Es ist deshalb ein ganz besonderes Ereignis, wenn ein zugereister, natürlich etwas älterer Bamberg-Freund in einem Interview das sagt, was gern auch viele andere laut sagen würden, wenn sie die Gelegenheit erhielten und sich trauen würden. Im FT von heute (15.2.22) steht ein sehr lesenswertes Interview mit dem Kulturgeograf Werner Bätzing, der vor zehn Jahren (aus Erlangen) nach Bamberg zog und jetzt der Stadt eine negative Entwicklung bescheinigt.
In der Anmoderation des FT-Interviewers Werner Höchstetter heißt es: “In seinem jüngsten Werk „Das Landleben“ äußert sich Bätzing kritisch über die Verherrlichung des Lebens auf dem Land und fragt, ob es ein Landleben, das nicht städtisch geprägt ist, überhaupt geben kann. Im Umkehrschluss mündet diese Außenansicht eines kompetenten „Neigschmeckten“ keineswegs zwangsläufig in eine Verherrlichung des Stadtlebens. Das FT-Gespräch über seine Wahlheimat Bamberg lässt an Eindeutigkeit jedenfalls keine Wünsche offen.”
Welches Bild gibt die Stadt nach außen ab?
Die Fragen und noch mehr die Antworten zeichnen ein Bild von Bamberg, das bedenkenswert ist. Werner Bätzing beantwortet folgende Fragen:
• Wie hat sich die Stadt nach Ihrer Wahrnehmung in der letzten Dekade verändert?
• Bamberg ist begehrt als Film-, zunehmend aber auch als „Saufkulisse“. Wie erleben Sie die Veränderungen?
• Wie kann die Stadt gegensteuern?
• Mieten und Immobilienpreise gehen durch die Decke, die Konversion wurde in den Sand gesetzt. Was läuft falsch?
• Das Rathaus wird von diversen Affären durchgerüttelt. Welches Bild gibt die Stadt nach außen ab?
Wer das Interview auf S.4 liest, sollte nicht den Kommentar “Stolperstein im Stadtleben“ auf der zweiten Seite übersehen. Hier der Kernsatz: “Dass Bamberg an Lebensqualität in den letzten Jahren eingebüßt hat, deckt sich auch mit der Wahrnehmung vieler Bürger.”
Die genannten Gründe für den Niedergang der ehemals traditionellen Lebensart sind auch aus Sicht des Schreibers dieser Zeilen richtig, aber nicht vollständig. Dazu in einem eigenen Artikel zu späterer Zeit.
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15.2.22 Bilder: webzet (Titelbild ist Symbolfoto) Buchtitelseite: Heckel /Bauer 1986. Hinweis: Die Mail-Adresse der webzet-blog ist im Impressum (M.u.) zu finden. Zu dem Artikel äußern können Sie sich anhand der Kommentarfunktion unten. Die Kommentare werden nach einer Überprüfung gemäß der Richtlinien für Kommentare (Mitte u.) freigeschaltet. {jcomments on}
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