Seit Jahren wird für das Bamberger Gefängnis im Sandgebiet ein neuer Standort gesucht. Jeder der bisher zur Sprache gekommenen Vorschläge trifft auf Widerstand. Muss die Vollzugsanstalt weit weg?
Steht der städtebaulichen Entwicklung des Sandgebietes im Weg
Das “Café Sandbad” – die Justizvollzugsanstalt Bamberg (JVA) wird wegen ihrer Lage im Volksmund so genannt - entspricht längst nicht mehr den Anforderungen an einen modernen Strafvollzug. Die Bausubstanz ist verbraucht, eine Sanierung ist nicht wirtschaftlich. Sie soll aus dem besonderen Bereich der Bamberger Altstadt verschwinden. Nicht aus Sicherheitsgründen, grundsätzlich steht sie einer gewünschten städtebaulichen Entwicklung des Sandgebietes im Weg. In der JVA Bamberg sitzen nur Untersuchungshäftlinge ein, und solche mit Strafen unter zwei Jahren. Der denkmalgeschützte Barockbau im Sand beherbergt zurzeit rd. 200 Insassen untergebracht, ein neues Gefängnis soll Platz für 300 bieten.
Der Freistaat Bayern sieht zwar schon seit geraumer Zeit Haushaltsmittel für einen Neubau vor, weil aber bisher ein neuer Standort noch nicht gefunden ist, muss zunächst der alte Standort im Sandgebiet für mehrere Mio. € saniert werden.
Als aussichtsreicher Standort galt für einige Zeit Burgebrach. Dort konnte aber der notwendige Grunderwerb nicht realisiert werden, da nach Angaben bei einem Teil der privaten Grundstückseigentümer keine Verkaufsbereitschaft besteht.
Widerstand wurde umgehend angemeldet
Gerne würde die Stadt die JVA im Stadtgebiet behalten. Man möchte den Justizstandort Bamberg mit rd. 200 krisenfesten Arbeitsplätzen sichern; zudem die Einrichtung auch für die lokale Wirtschaft Vorteile bringt. Die Nähe zum Gericht würde geringeren Fahraufwand bedeuten.
Kein Wunder, dass sich OB Andreas Starke und die örtlichen Landtagsabgeordneten Huml, Sowa und Dremel für die Suche nach einem möglichst lokalen Standort einsetzen. Die neue Diskussion hat mit der Idee begonnen, die JVA neben dem geplanten Polizeigebäude am Tännig unterzubringen. Die gemeinte Fläche sei zu klein, hieß es schon kurz danach und der Vorschlag wurde verworfen. In einer Videokonferenz zum Thema soll dann OB Starke abermals den ehem. Schießplatz im Hauptsmoorwald als mögliche Fläche ins Gespräch gebracht haben oder das gemeindefreie Gebiet zwischen Stadt und Landkreis (ehem. US-Panzerwaschlage östlich der Autobahn). Widerstand gegen diese beiden möglichen Standorte wurde umgehend vom Bund Naturschutz Bamberg angemeldet.
Faktisch wird seit mittlerweile rd. sieben Jahren gesucht. Ähnlich lang könnte es auch dauern, bis nach einem gefundenen Standort eine neue JVA geplant, gebaut und bezogen wäre. Um endlich eine Lösung zu haben, kann deshalb nicht ausgeschlossen werden, dass letztlich doch ein Standort in einem anderen Landkreis zum Zuge kommen wird.
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21.2.22 Bilder: webzet (Titelbild ist Symbolfoto). Hinweis: Die Mail-Adresse der webzet-blog ist im Impressum (M.u.) zu finden. Zu dem Artikel äußern können Sie sich anhand der Kommentarfunktion unten. Die Kommentare werden nach einer Überprüfung gemäß der Richtlinien für Kommentare (Mitte u.) freigeschaltet. {jcomments on}
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