DENKMALPFLEGE |
Denkmäler sind Zeugnis kultureller Entwicklung
Die Liste sanierungsbedürftiger bzw. vom Verfall bedrohter Einzeldenkmäler in Bamberg wird nicht kürzer. 17 Liegenschaften wurden diesmal dem zuständigen Bausenat vorgestellt.
Erforderlichenfalls wird die Anwendung behördlicher Zwangsmittel ins Auge gefasst
Grundlage aller Objekte der Liste ist die Eigenschaft als Einzelbaudenkmal, derzeit nicht genutzt und ohne umfassende Sanierung nicht nutzbar. Die Stadtverwaltung zählte in der Sitzung des Bausenats am 9.11.22 folgende Liegenschaften auf. Für die meisten der Gebäude gilt, dass sie unter “Dach und Fach” gesichert sind (Kürzel DuF).
1. Gundelsheimer Straße 14a, Lokschuppen
Der ehem. Lokschuppen wurde nach Einlegen der seinerzeit maroden Dachkonstruktion im Jahre 2008 in der Substanz gesichert. Der bauliche Zustand ist unverändert. Ein mit dem derzeitigen Eigentümer bereits 2015 vorgestelltes Sanierungs- und Nutzungskonzept wurde in enger Abstimmung mit der Denkmalpflege weiterentwickelt. Das Konzept sieht Lager und Unterstell-flächen für Wohnmobile mit Hausmeister- und Betreiberwohnung vor. > Bild r.-1
2. Untere Königstraße 13/15, Roter Ochse
Das Anwesen weist Bauschäden auf, wurde jedoch statisch-konstruktiv gesichert. Die Sicherungsmaßnahmen sind augenscheinlich noch intakt, bzw. wurden ergänzt. Für den insolventen Eigentümer der Immobilie ist gegenwärtig ein Insolvenzverwalter bestellt. > Bild r.-2
3. Mittelstraße 72
Im Jahr 2021 konnte das Objekt durch eine sanierungserfahrene Käuferin erworben werden. Nach Erteilung der Baugenehmigung wurde die Baumaßnahme zur Sanierung des Gärtnerhauses mit zusätzlichem Ausbau des Dachgeschosses zu Wohnzwecken zügig in Angriff genommen und ist inzwischen abgeschlossen. Das Objekt wird aus der Liste gestrichen.
4. Hainstraße 11, Kutscherhäuschen
Die statisch-konstruktiven Notsicherungsmaßnahmen sind augenscheinlich noch intakt. DuF. Durch den langen Leerstand sind damit verbundene und fortschreitende Substanzschädigungen festzustellen. Die Denkmalpflege wird ihr Augenmerk weiterhin auf die Substanzsicherung richten.
5. Letzengasse 3, Mang’sche Wachsbleiche
DuF. Konkrete Nutzungs- oder Sanierungsabsichten bestehen seitens der Eigentümer nach wie vor nicht. > Bild r.-3
6. Untere Königstraße 17
Die Baugenehmigung für die Sanierung des Vordergebäudes an der Unteren Königstraße sowie für die Errichtung eines Neubaus rückwärtig am Main-Donau-Kanal wurde im Jahre 2008 erteilt. Der Neubau wurde nach Abbruch des baufälligen irreparablen Rückgebäudes fertig gestellt, die Baumaßnahmen am Vordergebäude an der Unteren Königstraße wurden begonnen, ruhen jedoch. Ein Baubeginn ist nun für das Frühjahr 2023 vorgesehen.
7. Oberer Stephansberg 42
DuF. Äußerlich sind jedoch witterungsbedingt fortschreitende erkennbar. Im Sommer 2022 wurde die seit Jahren geschädigte Sockelzone des Gebäudes instandgesetzt.
Oft ist der weitere Umgang mit dem Gebäude ungeklärt
8. Moosstraße 46, ehem. Brauerei Maisel
DuF. Für das gesamte Areal einschließlich des Denkmals ist gegenwärtig ein Bebauungsplanverfahren anhängig, bei dem als letzter Planungsstand das Beteiligungsverfahren abgeschlossen wurde. Für das Denkmalgebäude ist dabei eine gemischte Nutzung mit gewerblichem Charakter vorgesehen.
9. Judenstraße 1, Christuskirche der Ev.-Freikirchlichen Gemeinde
Das gesamte Gebäude (Kirchenraum und wegen Brandschutzmängeln geräumte Wohnungen in den Obergeschossen) steht derzeit leer. Die künftige Nutzung ist ungeklärt. > Bild r.-4
10. Buger Hauptstraße 4, Nebengebäude der ehem. BrauereiDuF. Derzeit wird das Gebäude als Lager und Abstellraum genutzt. Das Gebäude wird vom Eigentümer regelmäßig gewartet. Fassadensanierungsarbeiten am Gebäude sind geplant.
11. Obere Sandstraße 20
Seit Dezember 2019 ist die Stadt Bamberg Besitzer des Anwesens. DuF. Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie wurden verschiedene Nutzungsvarianten geprüft. > Bild r.
12. Lagerhausstraße 13/15
Es handelt sich um den ehem. Getreidespeicher. Das Gebäude befindet sich in einem soliden Zustand, der nicht zu beanstanden ist. > Bild r.5
13. Jäckstraße Fl.Nr. 6855/5 (ehem. Pförtnerhaus)
DuF. Die Grundstückseigentümerin ist insolvent. Insofern ist der weitere Umgang ist dem Gebäude ungeklärt.
14. Margaretendamm 5 (Altes Hallenbad)
Das Anwesen steht seit der Inbetriebnahme des „Bambados“ leer. Seit 2016 ist der Freistaat Bayern Eigentümer des Objektes und plant ein neues Universitätssportzentrum zu errichten. Nach Freigabe zur Ausführung durch verschiedene Instanzen und Durchführung der Projektausschreibungen ist geplanter Baubeginn für voraussichtlich Mitte des Jahres 2023 vorgesehen.
15. Fabrikschornstein ehem. „ERBA“
Der Schornstein stellt ein Gefahrenpotenzial durch die Möglichkeit herabstürzender Bauwerksteile dar. Die Eigentümerin wurde verpflichtet, die erforderlichen Sicherungsmaßnahmen durchzuführen. Die Erlaubnis zur Durchführung dieser Maßnahmen wurde erteilt. Mit der Durchführung der Maßnahme wurde noch nicht begonnen. Die Umsetzung der Maßnahme wird erff. unter Anwendung behördlicher Zwangsmittel weiterverfolgt. > Bild r.6
16. Fabrikschornstein ehem. „Schaeffler“
Der Schornstein stellt ein Gefahrenpotenzial durch die Möglichkeit herabstürzender Bauwerksteile dar. Von der Eigentümergemeinschaft wurde am 23.09.2022 ein denkmalrechtlicher Erlaubnisantrag für die Durchführung der notwenigen Maßnahmen eingereicht. Nach positivem Bescheid können die Maßnahmen umgesetzt werden.
17. Schloßstraße 16
Das Objekt wurde erstmals in die Liste sanierungsbedürftiger Einzeldenkmäler aufgenommen.
DuF. Äußerlich sind jedoch witterungsbedingt fortschreitende partielle Feuchteschäden im Putz erkennbar. Konkrete Sanierungsabsichten bestehen seitens des Eigentümers nicht. Behördliche Maßnahmen werden gegenwärtig geprüft.
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