INSOLVENZ

Kaliko macht nach fast 160 Jahren zu

Heute schickt die traditionsreiche Bamberger Textilfabrik ihre letzten Mitarbeiter heim. Die schwierige Energiesituation und die Preise für Material haben zu enorm steigenden Kosten geführt.

Stadtspitze hatte vollmundig Hilfe angekündigt

Drei Mal innerhalb von neun Jahren musste das Textilunternehmen “Bamberger Kaliko Textile Finishing GmbH” Insolvenz anmelden. Das im April 2022 eröffnete Insolvenzverfahren führte jetzt zum Ende. Als maßgeblicher Grund dafür, die Pforten schließen zu müssen, werden steigende Preise genannt. Die Preise für Material haben sich im Vergleich zum Vorjahr vervierfacht. Kosten, die nicht im notwendigen Umfang auf die Kunden umgelegt werden konnten. Die steigenden Energiepreise haben der Firma den Rest gegeben.

Vergeblich wurde in den vergangenen Monaten nach einem Investor gesucht. Ein Insolvenzverwalter war beauftragt worden, das Unternehmen vollumfänglich fortzuführen. Von der Bamberger Stadtspitze war vollmundig Hilfe angekündigt worden, aber selbst “zu Besuch” war niemand erschienen. Als weiterer Grund für den Niedergang werden falsche Investitionen des Managements verantwortlich gemacht. Maschinen, erst vor wenigen Jahren angeschafft, sollen fast nie gelaufen sein.

Mitarbeiter haben zeitweise auf Gehalt verzichtet und Überstunden geschoben

Die Energiekrise hat dem angeschlagenen Unternehmen den Todesstoß versetzt – zumindest soll sie interessierte Investoren abgehalten haben. Denn welcher Geldgeber möchte aktuell ein energieabhängiges Textilunternehmen in Deutschland retten?
Kaliko gehört nach eigenen Angaben zu den weltweit bedeutendsten Produzenten für bestimmte Arten von textilen Materialien. Neben Sonnenschutzstoffen produziert Kaliko auch Gewebe für Schleifmittel und veredelt Textilien.
In den schwierigen Zeiten haben Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sogar auf Gehalt verzichtet und Überstunden geschoben, um ihre Firma zu retten – trotzdem wird die Kaliko ihr 160-jähriges Bestehen nicht mehr feiern können. Ein langes Kapitel Bamberger Wirtschaftsgeschichte ist zu Ende.

Geschrieben: mdwvBilder v. webzet (Titelbild ist Symbolfoto); 

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