ENERGIEPREISE

Extrazahlungen an die Stadt

Strom und Gas werden in Bamberg zum 1. Januar 2023 drastisch teurer. Die Stadtwerke Bamberg sind Spitzenreiter im Vergleich zu benachbarten Kommunen. Sie müssen kräftig Geld an die Stadt abdrücken.

Ärger und Unverständnis bei vielen Menschen

Die Stadtwerke Bamberg (StWB) haben zum Jahresbeginn massive Tariferhöhungen für Strom und Gas angekündigt. Bei vielen Menschen hat das Ärger und Unverständnis ausgelöst.
Preiserhöhungen bewirken selten Begeisterung. Die Betroffenen in Bamberg denken hier nicht nur an das Geld, das sie mehr bezahlen müssen, sondern, dass die angekündigten Tariferhöhungen die Anpassungen benachbarter Energieversorger übersteigen und in besonderen Fällen sogar noch höher als angegeben ausfallen dürften. Im Vergleich mit den Strom- und Gastarifen der benachbarten Energieversorger schneiden die StWB schlecht ab. Die Bamberger Preise gehören zu den teuersten in der Region. Das erscheint nicht ungewöhnlich, denn auch bei den Abwassergebühren ist Bamberg bayernweit Spitze.
Eine Recherche des Fränkischen Tag (FT) ergab beispielsweise, dass bei den Erlanger Stadtwerken der Arbeitspreis im Standardtarif zum 1. Februar 2023 auf 40 Cent steigt – der von der Bundesregierung angekündigte Preisdeckel dort also gar nicht benötigt wird. In den Genuss der Preise der Erlanger Stadtwerke können auch Verbraucher außerhalb des städtischen Versorgungsgebiets kommen – sofern sie im Postleitzahlenbereich 91 wohnen.
Und auch beim Gas kommen die Erlanger Verbraucher/innen viel günstiger weg.

Die gebeutelten Stadtwerke zahlen 2 Mio € “Gewinnausschüttung” (!)

Ein weiteres Beispiel sind die Stadtwerke Bayreuth. Dort wurde der Arbeitspreis für die Kilowattstunde Strom schon zum 1. 11. 2022 im Standardtarif auf 34,42 Cent erhöht. Eine weitere Erhöhung im Jahr 2023 sei aber nicht geplant, will der FT erfahren haben. Der FT-Bericht schränkt allerdings ein: “Eine Preisgarantie freilich wollen beide Stadtwerke nicht geben, dafür seien die Märkte derzeit zu unberechenbar.”
Bei der FT-Recherche sind noch N-ergie Nürnberg und die Stadtwerke Hassfurt in den Vergleich aufgenommen. Insgesamt hält Bamberg bei Gas und Strom Spitzenpreise.
In dem FT-Artikel wurden Fragen zur speziellen Problematik aufgenommen und beantwortet. Der Kunde kann zumindest einige Antworten auch der Homepage der StWB entnehmen - https://www.stadtwerke-bamberg.de/energie/erdgas/informationen-zur-energiekrise

Gründe für die im Vergleich hohen Preise zu Nachbar-Stadtwerken werden viele angegeben. Die Antwort der StWB lautet: „Dies ist auf die regional unterschiedlich regulierten Netzentgelte und auf unterschiedliche Einkaufspreise der Versorger zurückzuführen. Wenn der Preisdeckel der Bundesregierung kommt, werden alle Kunden für den größten Teil ihres Bedarfs beim Strom nur noch 40 Cent zahlen, beim Gas 12 Cent.” (FT-Bericht)

Ein interessanter Aspekt kann aus der Planung für den Haushalt (HH) der Stadt Bamberg entnommen werden: Die StWB müssen seit Jahren satte Beträge für die Stadt abdrücken. In der HH-Planung für 2023 ist zunächst die obligatorische Konzessionsabgabe an die Stadt mit 2,9 Mio € angegeben - die als Pflichtleistung zu betrachten ist. Dazu kommt aber eine “Gewinnausschüttung (!) an den StadtHH in Höhe von 2 Mio € (netto) und von den Bamberger Service Betrieben (Abwassergebühren) in Höhe von 370.000 € (netto) sowie ein Verwaltungskostenbeitrag in H. v. 133.295 €: insgesamt 5.403.295 €. Das Geld trägt dazu bei, die Bilanz des städt. HH in einem besseren Licht erscheinen zu lassen. Zahlen tut’s aber der Bürger - auch mit höheren Energie- und Abwasserpreisen.

Geschrieben: mdwvBilder v. webzet (Titelbild ist Symbolfoto); 

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Joshi
Na irgendjemand muss ja die Gehälter vom Überstunden Andi und vom Sandmann zahlen.
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SamSon
Gewinnausschüttung der Stadtwerke! Die Bürger zahlen die höchsten Gebühren in der Region, damit ein städtischer Betrieb immer noch Gewinn machen kann?
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Eisenbahner
Grundsätzlich gebe ich Ihnen recht, allerdings ist ja niemand gezwungen Strom und Gas von den Stadtwerken zu beziehen. Ich habe, für mich, schon vor Jahren entschieden das nicht länger zu finanzieren. „Sicherer Hafen“, „Wir haben Platz“ usw. wird von mir so nicht finanziert und nun kommt noch „wir haben kein Geld mehr“ dazu!
Nein Danke!
Internet von den SW habe ich nur, weil eigentlich bei Störungen ein direkter Ansprechpartner erreichbar war.
Gut, Ausnahmen, wie bei der webzet, bestätigen die Regel.
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