ENERGIEVERSORGUNG

Alternative Wärmequelle rund ums Jahr

Auf dem Lagarde-Gelände setzen die Stadtwerke Bamberg ein zukunftsweisendes Energiekonzept um, das es so noch nicht gibt: das Abwasser im Kanal unter der Zollnerstraße nutzen.

In der Stadt “vollkommenes Neuland”

Der Geschäftsführer der Stadtwerke Bamberg GmbH (StwB), Dr. Michael Fideldey, stellte in der Vollsitzung des Stadtrates am 15.2.23 das Energiekonzept „Lagarde“ vor. Laut seinen Worten setzen die StWB auf dem Lagarde-Gelände »ein zukunftsweisendes Energiekonzept um, das es so noch nicht gibt: Mitten in der Stadt werden 70 Prozent der benötigten Wärme mit Hilfe von Ressourcen erzeugt, die sich direkt vor Ort auf dem Gelände befinden«. Was für Einfamilienhäuser auf dem Land Standard sei, stelle innerhalb einer bestehenden städtischen Infrastruktur mit Alt- und Neubauten, Wohnhäusern, Bürokomplexen und Gewerbeflächen vollkommenes Neuland dar.

Energie aus dem Abwasser

Die StWB nutzen mit dem neuen Energiekonzept “eine der wichtigsten, weil übers Jahr sehr gleichbleibende Wärmequelle - das Abwasser im Kanal unter der Zollernstraße”. Dort sammle sich, was die Haushalte im Bamberger Osten über Toilette, Dusche, Spül- und Waschbecken sowie Spülmaschine entsorgen. Das Abwasser hat 5° bis 25° C, wenn es im Kanal zusammenfließt. Kollektoren in der Erde und im Abwasserkanal "sammeln" die Wärme auf. Wärmepumpen in den Gebäuden erhitzen damit Wasser, das über die Wasserleitung und die Fußbodenheizung bei den Bewohnerinnen und Bewohnern ankommt. Der Strom zum Betrieb der Wärmepumpen wird über die Photovoltaikanlagen auf den Dächern erzeugt. Wird an sonnenreichen Tagen zu viel Strom produziert, wandelt ihn die Wärmepumpe in heißes Wasser um. Das wird im Pufferspeicher gespeichert und bei Bedarf als heißes Trinkwasser abgegeben. Im Winter, wenn die Sonne wenig scheint, springt ein effizientes, erdgasbetriebenes Blockheizkraftwerk in der Energiezentrale ein, um die Stromversorgung der Wärmepumpen zu gewährleisten. Die dabei erzeugte Prozesswärme wird in einem riesigen Pufferspeicher gesammelt.
Die Vollversammlung nahm von dem mündlich vorgetragenen Bericht Kenntnis.

Geschrieben: -mdw; vBilder v. webzet (Titelbild ist Symbolfoto); Plan StWB

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Clavius1970
Grundsätzlich eine gute Sache und ein auf den ersten Blick, zukunftsweisendes Energiekonzept.
Um die Akzeptanz in der breiten Bevölkerung aber noch mehr zu erhöhen, wäre eine grobe Kosten - Nutzung - Rechnung schon wünschenswert.
Zum Beispiel:
Investionskosten pro qm Wohnfläche, zu erwartende Instandhaltungskoste n bzw. -rücklagenbildung, Instandsetzungskoste n, laufende Wartungskosten etc. und ihre Auswirkungen auf den Miet- bzw. Verkaufspreis.
So bleibt halt immer die Frage des alten Karnevalschlagers "Wer soll (muss) das bezahlen ...."
Der Bürger sollte schon vollumfänglich informiert werden.
#Bewertungsbilanz 01.03.23: +8 / -1

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Bergradfahrer
Richtig, das wird auf Grund monolithischer Ideologie leider nicht zu Ende gerechnet. Auch werden Wechselwirkungen nicht in Betracht gezogen. Kurz, man rechnet etwas schön, weil [Trommelwirbel] es alternativlos ist.

Sie führen die Gesamtkosten inkl. Wartung usw. an als Pferdefuß, das ist wahrscheinlich leider nur ein Haken an der Sache. Das wäre kalkulierbar und ggf. auch noch schön zu rechnen.
Ein weiterer Fallstrick, der in Form einer Wechselwirkung kaum kalkulierbar aber wohl systemkritisch ist, könnten die Erhöhung der Energiepreise sein und eine [noch mal Trommelwirbel] Rationierung des Stroms betreffend Wallboxes und Wärmepumpen.

Die Erhöhung der Energiepreise generell wird zu Einsparungen beim Verbraucher führen, er wird weniger warm spülen, waschen und duschen. Das führt zu kühleren Abwässern. Das mindert die Ausbeute der Wärmepumpen.

Und wenn ich die Dinger aus Rationierungsgründen abschalte, dann ist eh Schicht im Schacht.

So ist es halt, wenn man von geistig mittelmäßigen bis minderbegabten Narzissten regiert wird, die bei Thermodynamik krank waren.
#Bewertungsbilanz 2.3.23: +5 / -1

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der wechselbalg
also beim besten willen das ist doch nichts neues. erinnern wir uns doch nur daran, aus was die alte DDR alles aus marmelade hergestellt hat.
#Bewertungsbilanz 28.02.23: +4 / -1

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