BAHNAUSBAU

Wurde der Standort für den S-Bahn-Halt wirklich geprüft?

Die Entscheidung für den Standort des S-Bahn-Halts Gereuth ist gefallen. Die Debatte im Stadtrat erinnerte an die Kämpfe um die Bahntrasse durch die Stadt.

Anwesenheit von betroffenen Bürger/innen half nicht

Wohin kommt der S-Bahn-Halt Süd? In der Vollsitzung des Stadtrates am 26.1.22. kam es tatsächlich nochmals zu einer größeren Debatte. Es zeigte sich, dass die Bürgervertreter/innen in der Frage des S-Bahn-Halts ziemlich gespalten sind. Vielleicht trug die Anwesenheit von einigen Bürger/innen aus der Gereuth dazu bei, die einen anderen Standort als den geplanten wollen.
Diesmal war es die Fraktion Grünes Bamberg, die zusammen mit dem Bamberger Bürger-Block und der Fraktion um Dr. Hans-Günter Brünker gegen Baureferent Thomas Beese ankämpften und die sich für eine Verlegung des S-Bahn-Halts nahe der Brose-Arena ins Zeug legten.
Christian Hader von Grünes Bamberg warf der Stadtverwaltung (also dem Baureferenten und dem Oberbürgermeister) vor, die Chancen einer Verlegung nach Süden gegenüber dem bestehenden Standortplänen nicht ausreichend geprüft zu haben. »Wir stellen diesen Standort in Frage«, sagte er und nannte als Argumente für eine Verlegung: die Nähe zur Arena, zur künftigen Polizeiinspektion Bbg-Land und dem geplanten Ausbildungszentrum der Handwerkskammer. Hader verlangte, dass diese Vorteile in einer Übersicht zu einer späteren Entscheidung gegenübergestellt werden. Dazu beantragte er eine 2. Lesung, zu der es allerdings nicht kommen wird. 23 Räte stimmten gegen einer Verschiebung der Entscheidung, 18 dafür.

Der S-Bahn-Halt dürfe generell nicht gefährdet werden

Die Befürworter des bislang geplanten S-Bahn-Halts mittig (am nördlichen Rand) der Gereuth setzten sich aus CSU, SPD, BuB, FDP und Freien Wählern zusammen. Peter Neller (CSU) warnte davor, den S-Bahn-Halt in Bamberg zu gefährden. Der Freistaat sehe es kritisch, wenn eine Mehrheit für einen Standort nur sehr knapp zustande kämen. Dazu muss man wissen, dass der S-Bahn-Halt Bamberg-Süd eine Gegenleistung des Freistaats an OB Starke war, für die Einrichtung der Auffangeinrichtung für Geflüchtete (ARE) in Bamberg-Ost. BBB-Sprecher Norbert Tscherner wies ausdrücklich nochmals auf diesen Zusammenhang hin.
SPD-Sprecher Heinz Kuntke “eierte” in dieser Frage. Er sehe zwar durchaus Vorteile eines Standorts in unmittelbarer Nähe der Brose-Arena: Der S-Bahn-Halt dürfe aber generell nicht gefährdet werden.
Gegen den beabsichtigten Standort in der Gereuth sprach noch Dr. Hans-Günter Brünker (Volt): Er sah vor allem eine Zunahme des Auto-Verkehrs in der Gereuth. Es fehle eine Parkpalette, meinte Andreas Triffo (BBB), insbesondere für Pendler, die mit der S-Bahn in den Raum Nürnberg fahren wollten.
Baureferent Beese beschrieb ein weiteres Mal, warum sich aus seiner Sicht der Standort zwischen Distelweg und Nürnberger Straße besser eigne. Er liege näher an der Wunderburg und ist von mehr Menschen leicht erreichbar. »Theoretisch«, wie aus dem gegnerischen Lager zu hören war. Unterstützung für seine Argumentation bekam er von Daniela Reinfelder (BuB) und Heinrich Schwimmbeck (BaLi).
Zwei von den Grünen - für den Fall der Ablehnung einer 2. Lesung - gestellte Anträge für bessere barrierefreie Zugänge zur Bahnhaltestelle, wurden von 27 bzw. 30 Mitgliedern des Stadtrates angenommen. Auf den Hinweis von Martin Pöhner (FdP) zu den möglichen Mehrkosten sagte OB Starke zu, dass diese spezielle Frage im Finanzsenat nochmals aufgerufen werde. 

Hinweis: Die Argumente der Verwaltung wurden in der Webz-Bablog gestern dargelegt! 

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27.1.22 Bilder: webzet (Titelbild ist Symbolfoto). Hinweis: Die Mail-Adresse der webzet-blog ist im Impressum (M.u.) zu finden. Zu dem Artikel äußern können Sie sich anhand der Kommentarfunktion unten. Die Kommentare werden nach einer Überprüfung gemäß der Richtlinien für Kommentare (Mitte u.) freigeschaltet. {jcomments on}

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supi
also mit der gereuth, einem sozialen brennpunkt der stadt, versorgt mit allen sozialen einrichtungswohltate n hat sich vor zig jahren schon einmal der kabarettist MÄC HÄRDER befasst und kam zu wirklich bahnbrechenden erkenntnissen mit noch heutiger gültigkeit, ein s-bahn-halt ist dort unnütz, überflüssig, auch wenn das der gute HEINRICH nicht wahrhaben will, dort wird was ganz anders benötigt.
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nachdenkerla
Berufsdemonstranten in Bamberg?????? lächerlicher kann man sich nicht mehr machen. und NYMBYs? lieber unInteressierter B. ... diese unnütze Halt ist sogar DIREKT IN MEINER UMGEBUNG lassen sie also das affige Beleidigen ggü Betroffenen sein.
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SvenK
Wer glaubt denn, dass die S-Bahn soviel von den Gereuthern genutzt wird. Die Leute dort wollen eine gute Stadtbusverbindung mit mehreren Haltestellen in der Siedlung.
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supi
unter anderen vorzeichen und bei anderer ausgangslage hätte man geschrieben, dass in der gereuth mehrheitlich wohl die finanziellen verhältnisse nicht gerade zum verreisen animieren
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Heinrich Schwimmbeck
Der Artikel enthält eine folgenschwere Ungenauigkeit, wenn er davon spricht, dass ein S-Bahn-Halt "inmitten der Gereuth" geplant sei (Webzet: Diese Formulierung ist tats. irreführend. Der Bahn-Halt soll in der Mitte am nördlichen Rand gebaut werden). Über einen solchen Halt würde ich mich auch aufregen. Der Halt ist aber am RANDE der Gereuth geplant, natürlich dort, wo jetzt und später die Zuggleise zwischen der Gereuth und Nürnberger Straße verlaufen.Das Anliegen der grünen und anderer Stadträte geht dahin, den Halt etwas südlich von der Gereuth, auf Höhe der Brose Arena zu platzieren. Ich finde das sehr abwegig. Der Halt soll den Menschen in der Gereuth nutzen und ihnen eine gute öffentliche Anbindung ermöglichen. Dies wird nicht nur durch den Halt der S-Bahn geschehen, sondern auch dadurch, dass von einem S-Bahn-Halt ausgehend auch die öffentlichen Verbindungen in alle anderen Stadtteile Bambergs gestärkt werden. Wenn der Halt 400 bis 500m südlicher liegt, haben die Gereuther wesentlich längere Wege zur Haltestelle - da verliert die Nutzung der Bahn sehr an Attraktivität. Auch für die Gereuther, für Bewohner der Wunderburg ganz zu schweigen. Das ist nicht nur "theoretisch" so, wie die Verlegungsbefürworter zitiert werden, sondern ganz praktisch.Der südlichere Alternativstandort wäre für Besucher der Arena sicherlich praktischer. Der Halt soll aber m.E. nicht nur Arena-Besuchern aus ganz Franken dienen, sondern vor allen der Bamberger Bürgerschaft, speziell den Bewohnern der Gereuth.Anders als HG Brüncker befürchtet, wird es keine Zunahme des Verkehrs IN der Gereuth geben, bestenfalls am Rande der Gereuth. Die verkehrliche Abwicklung wird dabei aber hinter dicken Schallschutzmauern (von der Gereuth aus gesehen) erfolgen und deshalb die Anwohner nicht belasten.. Die zusätzlichen Parkplätze werden auch von Arena-Besuchern genutzt werden, die dann bei Veranstaltungen nicht mehr die Gereuth zuparken werden oder müssen.Die Idee, einen Zughalt dorthin zu legen, wo gar keine Menschen wohnen, finde ich seltsam. Dass sie von Grünen kommt, die zugunsten der Umwelt den öffentlichen Nahverkehr stärken sollten, ist mir noch rätselhafter.
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InteressierterBuerge
Es sagt viel über eine Gesellschaft aus, wenn die NIMBYs*, Wutbürger und Berufsdemonstranten mittlerweile sogar gegen simple S-Bahnhaltestellen (!!!) polemisieren* (*geänd. v. webzet).* NYMBY = nicht in meiner Umgebung (webzet)
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nachdenkerla
hat Beese schon irgendwann mal die Wahrheit gesagt? oder gar auf Bürger gehört? der ganze Bahnausbau wurde vom Bauamt vorsätzlich verhunzt. wenn man schon einen unsinnigen S-Halt will, dann doch wohl ohne zusätzlichen Verkehr in der Gereuth. wer fährt oder parkt denn freiwillig dort? der Beese mit Sicherheit nicht. lauter Holzköpf am Ruder, die auch noch zu feige sind, sich im Video zeigen zu lassen.
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