BAHNAUSBAU |
Streit zwischen Bamberg und Hallstadt
Langsam erwacht wieder die Diskussion über die Auswirkungen des ebenerdigen Bahnausbaus durch Bamberg. Aktuell geht es um die Führung des Hafengleises. Bamberg und Hallstadt liegen im Clinch.
Knapp drei Kilometer lange Gleisstrecke soll den Wirtschaftsraum Hafen anbinden
Der Graben zwischen Hallstadt und Bamberg erscheint tief. Die Hallstadter wehren sich gegen eine kilometerlange Nordanbindung in den Hafen. Ihr Alternativvorschlag wird von Bamberg und der Bahn abgelehnt. Insofern hat Hallstadt bewirkt, dass die Stadt Bamberg und die Bahn in dieser Frage an einem Strang ziehen.
In der Vollsitzung des Stadtrates am 15.2.23 hat der “Bahnbeauftragte” der Stadt Bamberg, Baureferent Thomas Besse, über den Sachverhalt berichtet, konkret über das Ergebnis einer Sitzung des Ausschusses für Wohnen, Bau und Verkehr des Bayerischen Landtags am Tag vorher. Gegenstand sind Pläne der Bahn, den Bayernhafen im Zuge des ICE-Ausbaus über eine knapp drei Kilometer lange Gleisstrecke entlang von A 70 und der Autobahnauffahrt der B 26 zu erschließen und das bestehende Gleis über die Hallstadter Straße zum Rangieren zu nutzen. Die Hallstadt hat eine Planungsfirma beauftragt, einen Gegenentwurf zu dem mit rd. 65 Mio € veranschlagten Projekt zu entwickeln. Der tiefere Grund für die Ablehnung der jeweiligen Entwürfe liegt offenbar darin, dass auf beiden Seiten etliche Firmen und viele Grundeigentümer betroffen wären. Auch mit monatelangen Verkehrssperrungen muss gerechnet werden.
Hallstadt beklagt “ausufernden Flächenverbrauch”
Vom Bamberger Stadtrat wurde Thomas Beese für seinen umfangreichen Sachvortrag nahezu gefeiert. Ihm wurde gedankt, dass er die Interessen der der Stadt bei der Anhörung im Landtag »verteidigt« hat. Beese hatte die Position eingenommen, wonach das Hafengleis, wie es Hallstadt vorschwebt, für Bamberg »praktisch nur Nachteile bringt«.
»Hallstadt versucht mit Hilfskonstruktionen Vorteile zu erlangen«, meinte in der Aussprache CSU-Fraktionsvorsitzender Peter Neller. Die Anbindung des Hafens sollte aber »im gemeinsamen Interesse« sein. Heinz Kuntke (SPD) sah in der Auseinandersetzung zwischen den Städten »einen Grundstücksstreit entlang der Autobahn«.
Generell wurde von den Bamberger Stadträten die bisherige Planung für das “Hafengleis Nord” als »einfache und nachvollziehbare Lösung« beurteilt. > Planbild l.
Einige Argumente Hallstadts wurden in einem FT-Bericht (17.2.23) benannt. So soll Hallstadts Bürgermeister Thomas Söder den ausufernden Flächenverbrauch von 4,4 Hektar durch das Nordgleis kritisieren. Der Bau einer Bahnunterführung beim Ertl-Zentrum und bei Real werde Jahre dauern.
Der Bamberger Stadtrat beschloss einstimmig das von Beese vorgestellte Positionspapier und beauftragte die Verwaltung, diese Position bei der Anhörungs- und Planfeststellungsbehörde einzubringen.
Sollte zwischen Hallstadt und Bamberg keine Einigung gefunden werden, so wird wohl eine gerichtliche Entscheidung herbeigeführt werden müssen.
Geschrieben: -mdw; vBilder v. webzet (Titelbild ist Symbolfoto);
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#Bewertungsbilanz 23.02.23: +3 / 2-
Mal im Ernst, wozu dieses Gleis? Wieviele Waggons rollen denn da so im Jahr? Früher hatten wir im Frankenwald zur Versorgung der Glashütten Straßenroller (sog. Culemeyer), das ging einwandfrei, auch im Winter (ok, Winterdienst vorausgesetzt ;-))
Ich weiß, LKW böööööse. Aber wenn man die CO2-.Bilanz des Gleisbaus, dessenFlächenverbrauch und Kosten in Betracht zieht, sieht das gar nimmer so schlecht aus für schadstoffarme Zugmaschinen.
#Bewertungsbilanz 23.02.23: +11 / 5-
Neben dem schon erwähnten Lastenfahrräder-Angriff, könnten wir Hallstadt durch Sandmann mit einer Tucher-Bier Überschwemmung auslöschen. Genauso könnte Bamberg, mit ihrer eigenen Rechtsauffassung, Hallstadt einfach als nicht existent erklären und somit als freies Gebiet annektieren. Oder …
Gut, heute ist noch Fasching, da kann man ja noch mal träumen!
#Bewertungsbilanz 23.02.23: +11 / 3-
#Bewertungsbilanz 23.02.23: +3 / 1-
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