GASTRONOMIE

Katzenberg: Ringen um erweiterte Freischankflächen

Seit Wochen diskutieren Stadtrat und Wirte über mehr Außenplätze am Katzenberg. Eine einvernehmliche Neuordnung war bislang nicht möglich. Neuer Verwaltungs-Vorschlag.

Weniger Parkplätze, mehr Freischankflächen

Seit Wochen diskutieren Stadtrat und Wirte über mehr Außenplätze am Katzenberg. Auch in einer Vollsitzung kam man zu keiner endgültigen Lösung. Die Verwaltung will einen neuen Vorschlag unterbreiten.
Vier Gastronomien sind am Katzenberg angesiedelt. Die Wirte von Ambräusianum, Alt-Ringlein, Kachelofen und Scheiners am Dom haben sich zum wiederholten Mal mit Vertretern der Stadt getroffen um einen Kompromiss zu erweiterten Freischankflächen zu finden. Alt-Ringlein-Inhaber Rudolf Christel hielt sich aber bisher bedeckt. Für ihn fehlen insbesondere Details; grundsätzlich ist er aber bereit, über eine mögliche Lösung nachzudenken.
Hintergrund des Konflikts sind die Sondergenehmigungen, die von der Stadt in den beiden Pandemiejahren genehmigt wurden und rd. 200 zusätzliche Außenplätze an der Achse zwischen Dom und Sandstraße brachten. Die Inhaber von Ambräusianum, Kachelofen und Scheiners hätten dies gerne auch diesen Sommer so weitergeführt. Sie einigten sich in mehreren Treffen mit dem Bürgerverein, der Interessengemeinschaft „interesSand“ und der Stadtverwaltung schließlich unter anderem darauf, dass mehr Platz und Begrünung zwischen die Tische kommen soll. Parkplätze würden dafür teils wegfallen oder verlegt. Der Stadtrat hat dem ersten Entwurf Ende Januar zugestimmt. Allerdings hätten alle Nachbarn, an die die Flächen angrenzen, einverstanden sein müssen. Bei dem ersten Entwurf grenzten alle an das Alt-Ringlein. Inhaber Christel sieht für sich bei dieser Lösung allerdings einen Nachteil. Gäste für seinen Innenhof hätten erst durch die Bereiche der anderer Gastronomen durchgehen müssen. Er hätte dann mit massiven Einbußen rechnen müssen. Zudem sei er nicht in die Kompromissfindung einbezogen worden. Bei einem Treffen mit allen Betroffenen habe er den Vorschlag abgelehnt. Damit stand das Stimmenverhältnis 3 : 1.

Verwaltung mit neuem Vorschlag

In der Stadtratssitzung am 29.3.23 wurde der Sachverhalt erneut diskutiert. Es ging dabei wesentlich darum, wie man mit dem Stimmenverhältnis umgehen will. Christian Hader (GB) ließ durchblicken, dass man sich zwar eine dauerhafte Lösung auf einvernehmlicher Basis wünsche, notfalls würde seine Fraktion aber auch einer Lösung ohne Alt-Ringlein zustimmen. Heinz Kuntke (SPD) hofft auf »Vernunft«, meine aber, dass auch ein Vorschlag »ohne Konsens« vollzogen werden können. Dass es in dieser Frage »aus Prinzip unbedingt einen Konsens braucht«, sagten Peter Neller (CSU) und Martin Pöhner (FDP). Pöhner brachte eine Änderung des Beschlussvorschlags der Verwaltung ein, nachdem »vier anliegenden Gastronomiebetriebe angemessen bei den Freischankflächen berücksichtigt werden sollen«.
Der Vorschlag stieß auf relative Zustimmung, obgleich die Option, dass nur drei Erweiterungen genehmigt werden, wenn sich die Wirte nicht einigen, nicht vom Tisch wäre.
Namens der Stadtverwaltung präsentierte Referent Christian Hinterstein schließlich einen neuen Vorschlag, der vier etwa gleich große Erweiterungsflächen vorsieht – also auch welche fürs Alt-Ringlein. Ob diese Lösung einvernehmlich angenommen wird, kann mit Blick auf die bisherige Diskussion durchaus skeptisch gesehen werden.

Geschrieben: -mdw; vBilder v. webzet (Titelbild ist Symbolfoto); 

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Clavius1970
Freischankflächen braucht kein Bamberger. Die Unsitte in der Öffentlichkeit am Straßenrand Alkohol zu trinken ist keine Tradition,sondern Ausdruck der Verdorbenheit der Freiluftsäufer und gehört verboten.
Es gibt wahrhaft genug Biergärten und -keller, um dem Alkoholgenuss frönen zu können..
Außerdem brauche ich für meinen SUV die Parkplätze. Momentan ist es zu kalt und regnerisch zum Laufen. Bald wird es wieder heiß werden und dann ist es im Auto mit Klimaanlage, wesentlich angenehmer in der Stadt unterwegs zu sein.
#Bewertungsbilanz 15.4.23: +5/ -3

6
Baba Yaga
Das Schankflächenzeugs ist nebensächlich. Wichtig ist die Parkplatzreduktion. Neben dem Katzenberg wären z.B. Holz-/Heumarkt und die Theuerstadt so Kandidaten...
#Bewertungsbilanz 12.4.23: +4/ -10

-24
Bergradfahrer
Ohne dass man vorher die Innenstadt für Nicht-Bewohner komplett sperrt und die Parkhäuser in Quartiersgaragen umwandelt sowie für den Rest, der sich das nicht leisten kann einen kostengünstigen, effizienten P&R-Shuttle einrichtet, geht das aber nicht.

Ganz wichtig: Erst für Ersatz und Sicherung sorgen, dann den Ast absägen, auf dem man sitzt. Das wissen die ganzen Grünen im Kabinett auch nicht.
#Bewertungsbilanz 18.4.23: +7 / -2

5
der wechselbalg
ja mei wo ist das problem, wenn sie sich nicht einigen können, gibts gar nichts, dann bleibt die goschn wässrig
#Bewertungsbilanz 12.4.23: +11 / -2

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