KATH. KIRCHE |
Ludwig Schick passt in keine Schublade
Gestern am Sonntag, den 3. Advent, wurde Alt-Erzbischof Ludwig Schick im Rahmen eines Gottesdienstes in den Ruhestand offiziell verabschiedet. Zahlreiche Reden wurden gehalten.
Katholische Kirche derzeit in einer Phase der Neuorientierung
Nach 20 Jahren hat Ludwig Schick, Erzbischof von Bamberg, sein Amt niedergelegt. Eine lange Zeit in verschiedenen Positionen der katholischen Kirche liegt hinter dem 73-Jährigen. Die Verabschiedung fand im Rahmen eines festlichen Gottesdienstes im Dom statt. Nachmittags um 14 Uhr begann das Pontifikalamt, bei dem alle Chöre der Dommusik sangen. Anschließend war eine persönliche Verabschiedung in der Aula der Universität.
Am 21. September 2002, wurde Schick in das Amt als Erzbischof von Bamberg eingeführt. Er übernahm die Bistumsleitung in einer Zeit der finanziellen Krise. Längst sind die Finanzen konsolidiert. Die Strukturen des Bistums wurden den veränderten Bedingungen angepasst und neue Seelsorgebereiche gegründet.
Seinen Amtsverzicht begründete Schick damit, dass in der Zeit bevorstehender Entscheidungen und Reformen die Verantwortung rechtzeitig ein Nachfolger übernehmen soll. Die katholische Kirche sieht er derzeit in einer Phase der Neuorientierung.
Eine schriftlich dargelegte Würdigung des Wirkens von Schick ist in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift “Leben im Erzbistum Bamberg” nachzulesen.
Er wird sich nicht tatenlos zur Ruhe setzen
“Ludwig Schick passt in keine Schublade”, heißt es da, “wenn es um die Frage nach liberal oder konservativ geht. Als Kirchenrechtler verteidigte er stets die katholische Lehre, auch wenn es unpopulär oder unbequem war. Zugleich schlug er Lockerungen beim Zölibat vor. Immer wieder sprach er sich für die völlige Gleichberechtigung der Frau in der Kirche aus. Dass die Kirche sich immer reformieren muss, steht für ihn außer Frage. Mit seinem Einsatz gegen Extremisten, Populisten und religiöse Fanatiker hat Schick sich viele Feinde im rechten Lager gemacht. Das hielt ihn aber nicht davon ab, immer wieder klar die christliche Position gegen Fremdenhass und Extremismus zu beziehen. Erst vor kurzem warnte er vor rechten Tendenzen auch in der katholischen Kirche. …
Von 2006 bis 2021 war Schick Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz und galt damit als eine Art „Außenminister“ der katholischen Kirche in Deutschland. Seine Reisen führten ihn in viele Krisenregionen wie Syrien, Irak, Nigeria.
Dass er schon 25 Mal das Goldene Sportabzeichen ablegte und jeden Morgen um 5 Uhr zum Joggen geht, zeigt, dass seine Gesundheit nicht der Grund für den Rücktritt war. Laufen und Schwimmen sind heute seine bevorzugten Sportarten, während er in früheren Jahren den Ausgleich beim Fußball, Volleyball oder im Kampfsport gefunden hat. Seinen Ruhestand möchte Schick am Domberg verbringen. Und man kann sicher sein, dass er sich nicht tatenlos zur Ruhe setzen wird. Und wenn es dann seine gewonnene Zeit erlaubt, möchte er noch ein Buch schreiben. Und in den sozialen Medien wird er vielleicht noch aktiver als zuvor.”
Geschrieben: leben-mdw; vBilder v. webzet (Titelbild ist Symbolfoto); Bild o.l. Oberhessische Presse
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