Metallukgelände als neuer Partytreff?
Auf der Suche nach leerstehenden Gewerbeimmobilien für kulturelle Nutzung und Suche nach alternativen Aufenthaltsflächen für junge Menschen. Die Stadtverwaltung hat Vorschläge geprüft.
Drei Vorschläge der CSU/BA-Fraktion für mögliche Aufenthaltsflächen
“Insgesamt ist festzustellen, dass sofort ablehnende Reaktionen aus der Nachbarschaft von vorgeschlagenen Flächen entstehen, wenn konkrete Angebote diskutiert oder auch nur benannt werden. Die unmittelbaren Anlieger haben die Erfahrungen mit der Unteren Brücke (Lärm, Musikboxen, Verschmutzungen, Polizeieinsätze, Zwangsräumungen, etc.) parat, sobald der Dialog begonnen wird. Diese Realität ist zu respektieren.” So heißt es im Sitzungsvortrag der Stadtverwaltung für den Bausenat heute am 1.6.22 auf einen Antrag der FW,BUB,FDP-Fraktion hin.Der eigentliche Grund für den Tagesordnungspunkt Nr. 10 dürften allerdings zwei Anträge der CSU/BA-Stadtratsfraktion sein. Diese benennt drei Liegenschaften im Stadtgebiet als möglicherweise nutzbare Aufenthaltsflächen für junge Menschen. Die Fraktion hat gebeten, die Liegenschaften auf Eignung zu überprüfen.
Laut dem Sitzungsvorschlag ist die Einrichtung eines “Pup-Up-Clubs im Atrium/Parkhaus” zumindest derzeit kein Thema, weil der Insolvenzverwalter des Atrium “angesichts einer möglichen Einigung mit potenziellen Käufern” dafür nicht zu gewinnen ist. Dieser möchte “angesichts einer möglichen Einigung mit potentiellen Käufern keine zusätzlichen Hindernisse aufbauen”.
Eine Nutzung des Pop-Up-Club in der Posthalle Lagarde - der zweite Vorschlag der CSU/BA-Fraktion - käme deshalb nicht infrage, weil diese “weiterhin für die Verteilung von Waren, Kleidungsgegenständen etc. im Rahmen der "Ukraine-Hilfe" genutzt werden soll”. Dies habe derzeit vorrangige Bedeutung.
Grüne schlagen das Gebäude Ob. Sandstraße 20 für eine “Zwischennutzung als Club” vor
Der dritte Vorschlag, das Metallukgelände am Berliner Ring zu nutzen, wird positiv bewertet. Es heißt: Die Verwaltung habe ein Konzept erarbeitet, “wie auch über das Kontaktfestival hinaus dort eine Clubnutzung möglich sein wird”. Für eine regelmäßige Nutzung bis Ende des Jahres müssen allerdings alle bauordnungsrechtlichen Vorgaben zu Brandschutz, Lärmschutz und Versammlungsstättenverordnung erfüllt werden.
Noch vor der Bausenatssitzung heute hat die Stadtratsfraktion Grünes Bamberg den Vorschlag eingebracht, für das baufällige Gebäude Obere Sandstraße 20 eine “Zwischennutzung als Club” ins Auge zu fassen. In dem Antrag der Stadträte Schäfer und Schmitt heißt es: Das im Jahr 2019 von der Stadt erworbene Gebäude soll saniert werden, “aber wann – das steht noch in den Sternen”. Es soll nicht nur abgewartet“ und “Däumchen gedreht werden”. Sie denken, “dass man das Kellergewölbe, in dem bis zum behördlich verhängten Nutzungsstopp vor drei Jahren der Club Sound’n’Arts ein wichtiger Treff für das Bamberger Nachtleben war, auch jetzt wieder nutzen könnte”. Damit könnte man die merkliche Lücke im Nachtkultur-Angebot für junge Menschen zumindest zeitweise wieder schließen“.
In der Sitzung wird auch ein Antrag von FW,BUB,FDP aufgerufen. Dieser beschäftigt sich mit der “Ausweichflächensuche im Stadtgebiet”. Dort heißt es: “Wir halten es für unrealistisch, dass ein Stadtrat gezielt steuern kann, wo sich der Treffpunkt von Jugendlichen / jungen Menschen hinverlagert. Dies ist aus unserer Sicht auch nicht Aufgabe des Stadtrates.” Die Verwaltung reagiert darauf mit der zu Anfang dieses Artikels wiedergegebenen Feststellung.
Geschrieben: mdw; vBilder v. webzet (Titelbild ist Symbolfoto); Webzet unter www.freie-webzet.de aufrufen und speichern! > STARTSEITE
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