PERSONALKONFLIKT |
Von „Psychoterror“ und geschönten Zahlen ist die Rede. Die Intendantin des Bbger Theaters will ihren Vertrag verlängern. Wie schon vor einigen Jahren bewirkt das scharfe Kritik - auch aus den eigenen Reihen.
Vorwürfe und viel Anonymität
Die Entscheidung über eine Verlängerung der Amtszeit von Intendantin Sybille Broll-Pape steht an. Ein offener Brief reißt alte Wunden wieder auf. Auch aus dem Besucherkreis melden sich Vorbehalte. Immer wieder stoßen Inszenierungen des Bamberger Theaters auf Widerspruch. Das Problem: Viele Vorwürfe sind nur bedingt belegt und bleiben meist im Nebel des nur schwerlich Nachprüfbaren oder gar in der Anonymität. So verhält es sich bislang auch mit den jetzt vorgebrachten Kritikpunkten. Den Stein ins Rollen brachte der kürzlich öffentlich gewordene Brief eines Mitarbeiters mit mehreren Seiten voller Vorwürfen. Auf den Punkt gebracht ist von „Psychoterror“ und “geschönten Zahlen” die Rede. So ähnlich lautete bereits die Kritik anlässlich der Verlängerung des Vertrags mit der Intendantin 2018 bis 2025 - jetzt soll nochmals bis 2027 aufgestockt werden.
Sollten sich diese Vorwürfe erhärten oder gar belegen lassen, was in der Regel nur vom Kulturreferat der Stadtverwaltung geleistet werden kann, dann wären sie Grund genug, den Vertrag nicht zu verlängern. Aber das ist kaum zu erwarten. Zu erwarten war und ist die Spaltung im Haus selbst. Schon kurz nach dem Kritik-Brief kam eine “Solidaritätsbekundung” mit der Intendantin von den Ensemblesprecher/innen des ETA-Hoffmann-Theaters: “Wir distanzieren uns in aller Deutlichkeit von diesem Brief. Wir bedauern sehr, dass betriebsinterne Angelegenheiten auf diese Weise in der Öffentlichkeit diskutiert und verzerrt dargestellt werden.”
Theaterpersonal in besonderer Abhängigkeit
Wer die Theaterwelt etwas kennt, weiß, warum dort solche offenkundigen Probleme entstehen und nur schwer gelöst werden können. Der Indendant oder die Intendantin ist fast allmächtig. Ein Kritiker/eine Kritikerin muss um den Job bangen und das nicht nur im gegenwärtigen Haus, denn die meist sehr unsicheren Verträge im Kulturbetrieb bewirken zwangsläufig eine große Abhängigkeit.
Die WeBZ weiß aus den Erfahrungen von 2018, dass ohne ein klares “Standing” maßgeblicher Leute wenig erreicht werden kann. Dabei geht es beim ETA-Hoffmann-Theater nicht nur um Befindlichkeiten der Mitarbeiter, die Zufriedenheit der Besucher oder die saubere Abrechnung bei Einnahmen und Ausgaben, sondern wesentlich um einen Millionen-Zuschussbetrieb für die Stadt Bamberg.
Freilich könnte auch der Stadtrat ein Machtwort sprechen, wird er aber voraussichtlich nicht. Nach dem was zu hören ist, gehen die Meinungen auch dort teilweise weit auseinander.
Geschrieben: -mdw; vBilder v. webzet (Titelbild ist Symbolfoto);
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Kann ein Zufall sein oder auch nicht.
Den Vorschlag eines reinen Gastspielhauses halt ich für Wert genauer betrachtet zu werden.
Es gilt zu klären wie hoch die Einsparungen möglicherweise wären und welche Verluste damit einhergingen. Fakt ist, dass die prekäre Situation in vielen Bereichen der Bamberger Kulturlandschaft auch in direktem Zusammenhang mit den beiden großen kulturellen Einrichtungen steht. Über kurz oder lang wird kein Weg daran vorbei führen, hier nach anderen Möglichkeiten der Finanzierung, wie z.B. einem Zweckverband zu suchen.
#Bewertungsbilanz 12.3.23: +12 / -3
#Bewertungsbilanz 12.3.23: +7 / -5
Über Geschmack wie auch Kunst kann man streiten, für mich muss ich konstatieren, dass ich so alle vier oder fünf Jahre mal in Bamberg ins Theater rein- und dann in der sehnlichst erwarteten Pause rausgehe. Nürnberg und Coburg sind halt zu nah und in einer anderen Liga.
Die Spielstätte an sich ist ja ganz nett. Könnte man da nicht z.B. während des Coburger Theaterumbaus eine Kooperation schließen und gelegentlich was Nettes aufführen, das auch zum Verweilen nach der Pause verführt? Der Coburger "Ring" in Bamberg (soweit der Orchestergraben ausreicht), da wäre jeden Abend ausverkauft. In ein "richtiges" Theater gingen die Leute vielleicht sogar lieber als in das neue Coburger "Globe", das im Grunde aussieht wie ein Klärturm mit Latten außen rum.
Kurz, vielleicht wäre es opportuner "nur" noch Spielstätte zu sein, in die Ensembles zu Gastspielen kommen.
#Bewertungsbilanz 12.3.23: +22 / -3
#Bewertungsbilanz 12.3.23: +15 / -2
Auch bereichernd finde ich die innovativen, kosteneffizienten, sehr authentischen, kleinen Theater (TiG, TaM et al. ). Denen könnte eine reine Spielstätte auch hie und da mal eine "große Bühne" bieten.
Das würde mehr Frequenz und Leben in die Bude bringen.
#Bewertungsbilanz 11.3.23: +11 / -0
#Bewertungsbilanz 13.3.23: +5 / -1
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