Fahrradstreifen behalten nicht nur Radfahrer im Auge
Schon ‘mal gesehen? Acht Polizisten und Polizistinnen können in Bamberg den Streifendienst mit Fahrrädern verrichten. 32 Mal waren sie bisher im Einsatz.
Lückenschluss zwischen motorisierten Streifen und Fußstreifen
Im Mobiltätssenat des Bamberger Stadtrates berichtete Polizeiobermeisterin Julia Dietrich, Leiterin des Polizei-Streifendienstes bei der Polizeiinspektion Bamberg, über den aktuellen Stand der neuen Einsatzmöglichkeit. »Mit den Fahrradstreifen sind wir mit den Bürgern wieder mehr auf Augenhöhe«, meinte sie und stellt die vorrangige Zielsetzung des Streifendienstes dar. Zunächst stellte sie klar, dass es in Bamberg nur einen “Streifendienst” gebe (weil nur acht Beamte), deshalb nicht von einer Polizeistaffel (wie in Großstädten) die Rede sein könne. Die Fahrradpolizisten auf Streife stellten den Lückenschluss zwischen klassischen motorisierten Streifen und Fußstreifen dar. Sie fänden sowohl im kriminalpräventiven, als auch repressiven Bereich sowie im Verkehrssektor ihren Nutzen. »Fahrradstreifen seien nicht dazu da, nur Fahrradfahrer im Auge zu behalten«, stellte Dietrich klar. Der Fokus liege nicht nur auf dem Radverkehr an sich, sondern auch auf anderen Verkehrsteilnehmern wie Auto- oder Lastwagenfahrern, die auf Radwegen halten oder parken. Durch die entstehende Nähe zum Radverkehr sollen Unfallrisiken umfassender erkannt werden. Zudem erhöhe sich gerade in den Innenstadtbereichen und Parkanlagen der Städte die polizeiliche Präsenz an Orten von touristischer und kriminalistischer Relevanz. Sowohl die objektive Sicherheitslage, als auch das wahrgenommene Sicherheitsgefühl, werde durch den Einsatz von Fahrradstreifen verbessert und gestärkt.
Zu mehr Disziplin im Verkehrsgeschehen beitragen
Derzeit ist der Einsatz der Polizei-Radstreifen stark eingeschränkt. Vergangenes Jahr waren sie in der Zeit von Mai bis November im Einsatz. Seitdem kaum mehr, weil noch keine angemessene dienstliche Bekleidung für den Dienst mit dem Fahrrad verfügen.
Die kurze Debatte in der Senatssitzung am 8.2.22 war von Anerkennung und Dankbarkeit gegenüber dem neuen Polizeidienst geprägt. Grünen-Sprecher Christian Hader dankte »von Herzen«; seine Partei habe sich schon seit längerer Zeit für den Einsatz von Polizisten auf Fahrrädern eingesetzt. Der Sprecher der CSU/BA-Fraktion, Dr. Franz-Wilhelm Heller, stellte die Nähe der Fahrradstreifen zum Bürger heraus. »Weiter und vielleicht noch mehr«, meinte er. Andreas Triffo (BBB) sieht im Einsatz der Radstreifen »einen wichtigen Schlüssel für die Bamberger Verkehrspolitik«. Ihr Wirken könne zu mehr Disziplin im Verkehrsgeschehen beitragen.
Der stv. Dienststellenleiter an der Polizeiinspektion Bamberg, Johannes Klinger, dankte für »das positive Feedback«. Man hoffe auch, dass sich das Konzept Fahrradstreifen weiter entwickle, was bedeute: mehr Mittel für Ausrüstung und Einsatzpersonal zu erhalten. Er könne sich auch vorstellen, dass künftig Polizisten und Mitarbeiter des städt. Ordnungsamtes gemeinsam Streife fahren.
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10.2.22 Bilder: webzet (Titelbild ist Symbolfoto). Hinweis: Die Mail-Adresse der webzet-blog ist im Impressum (M.u.) zu finden. Zu dem Artikel äußern können Sie sich anhand der Kommentarfunktion unten. Die Kommentare werden nach einer Überprüfung gemäß der Richtlinien für Kommentare (Mitte u.) freigeschaltet. {jcomments on}
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