UNTERE BRÜCKE |
Brücken-Gastro erhält neue Chance
Nur sehr wenige bezweifeln, dass die Gastro-Lösung auf der Unteren Brücke wesentlich zur Beruhigung der Situation beigetragen hat. Der Stadtrat beschloss, eine Bewirtung formell auszuschreiben.
Eine Mehrheit der Bürgerschaft sprach sich gegen den Gastro-Versuch aus
Vielleicht die Kernpassage des mehrere Seiten langen Sitzungsvortrages der Stadtverwaltung: “Soweit der Stadtrat sich für eine dauerhafte Fortsetzung eines Freischankbetriebes aussprechen sollte, wäre die Verwaltung zu beauftragen, alle möglichen Auflagen und Anforderungen vollständig aufzubereiten und die Vergabe einer Dienstleistungskonzession vorzubereiten. Vor einer Veröffentlichung sollen die Vergabeunterlagen dem Stadtrat zur abschließenden Entscheidung vorgelegt werden.” Die Mehrheit des Stadtrates folgte nach einer teils hitzigen Diskussion diesem Vorschlag und beauftragte die Verwaltung, eine öff. Ausschreibung für einen dauerhaften Freischankflächenbetrieb vorzubereiten bzw. die erforderlichen weiteren Maßnahmen durchzuführen.
Ausgangspunkt für den Tagesordnungspunkt in der Vollsitzung des Stadtrates (26.10.) war das Ergebnis der in den vergangenen Wochen durchgeführten Bürgerbefragung über ein Ja oder Nein zum Gastro-Betrieb auf der Unteren Brücke. Für Insider ging die Befragung so aus, wie es zu erwarten war. Die Mehrheit der rd. 1000 Stimmabgeber/innen sprachen sich gegen den Gastro-Versuch aus. Etwas differenzierter betrachtet sehen Jüngere den Versuch “tendenziell kritischer” als Ältere - bei den Älteren würde sogar eine kleine Mehrheit den Weiterbetrieb befürworten.
Die Stadt benötigt einen Plan B
In der Stadtratsdiskussion waren die bekannten Fronten zu beobachten. Seitens der grünen Fraktion kam Vera Mamerow zu dem Ergebnis, dass »ein starker kommunaler Ordnungsdienst der richtige Weg sein könnte«. Peter Neller (CSU) sagte zur vorgebrachten Kritik bezüglich des Provisoriums, dass man nicht große Investitionen seitens des Wirtes habe erwarten können. »Wir sind auf einem guten Weg, wenn wir nicht nur mit Vorschriften und Polizeieinsatz handeln wollen.« Heinz Kuntke (SPD) stellte die Schlüsselfrage: »Was passiert, wenn wir die Gastronomie nicht zulassen?«
Fast alle Redner/innen waren sich einig, dass mit dem Biergarten ein Problem gelöst wurde - und insgesamt große Zufriedenheit herrschte.
Harsche Kritik kam von Stephan Kettner (Linke): »Die Kommerzialisierung öff. Plätze nervt die Menschen« oder H-G. Brünker (Volt): »Die Menschen wollen ihre Brücke zurück!«
Bezüglich eines städt. Ordnungsdienstes wies Martin Pöhner (FdP) als einziger (!) darauf hin, dass »wir uns das finanziell nicht leisten können«.
Der bisherige Betreiber, Tom Land, bestätigte, dass er in den sechs Monaten viel positive Rückmeldungen erhalten habe. »Wir können also nicht so viel falsch gemacht haben. Es war einfach ein schöner Biergarten, der für Ruhe und Sauberkeit gesorgt hat“, sagte Land. Er ließ erkennen, dass er für eine Fortführung wieder zu haben wäre.
Oberbürgermeister Andreas Starke wies darauf hin, dass die Stadt »einen Plan B benötigt, falls die Ausschreibung dazu führt, dass sich kein Betreiber findet«. Dieser Plan B könne nur so aussehen, dass man in Zusammenarbeit mit Polizei, Sicherheitswacht und einem neu zu gründenden Ordnungsdienst „dafür Sorge trägt, dass es nicht wieder Zustände wie 2021 gibt“.
In der Abstimmung votierten 21 Ratsmitglieder für eine erneute Ausschreibung, 17 dagegen.
Geschrieben: mdw; vBilder v. webzet (Titelbild ist Symbolfoto);
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Geschürte Angst vor einem mittleren Erkältungsvirus. Ohne jede empirische Evidenz, belastbare Daten, und wie sich zeigt ohne Grundlage, beschnitt man die Grundrechte massiv, untersagte Zusammenkünfte von Menschen.
Das soziale Wesen Mensch traf sich dennoch.
Darauf macht- und angstgetriebener Aktionismus in unbeschreiblich blöder Umsetzung.
Bamberger "Mainstream" (FT ;-)) betreibt Framing als "Feierwütige".
Zwei Stahlnägel wurden vor die wunderschöne Kulisse gezimmert hat, um Störbeleuchtung zu schaffen.
Für teures Geld ein Sicherheitsdienst eingestellt, der die Brücke sperrte.
Letztlich "Privatisierung" und opportunistisch, geschäftstüchtige Nutzung von unbeschreiblicher Hässlichkeit.
Der Bürger stimmt dagegen. Aber dessen Wille und Recht hat schon am Anfang nicht interessiert. Nur da hat er es nicht so gemerkt, er hatte ja Angst.
Da zeigt sich ein Politikverständnis im Sinne eines Niccolò Machiavelli.
Wöllmer des?
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Aber wir sind hier ja in Bamberg, wo kämen wir denn da hin, wenn uns die Meinung der Bürgerschaft interessieren würde...
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