UNTERE BRÜCKE

Brücken-Gastronomie dürfte erledigt sein

Die Auseinandersetzung über eine unerwünschte Partyzone auf der Unteren Brücke einerseits, und die Gastronomie-Idee andererseits, nimmt skurrile und besorgniserregende Formen an.

Muss sich der in der Not eingesprungene Gastwirt ausgeschmiert fühlen?

Die Freiluft-Gastronomie auf der Unteren Brücke wurde aus der Not geboren, um weiteren Schaden von Nachbarn und von der ganzen Stadt abzuhalten. Bambergs unerwünschte Partyzone war zum Gespött in überregionalen Medien geworden und der Stadtrat zeigte sich handlungsunfähig. Selbst die Stadtverwaltung wollte nach intensiven Gesprächen mit den zuständigen Behörden und Einrichtungen handeln. Und es war als Zeichen höchster Not zu sehen, dass der grüne Bürgermeister Jonas Glüsenkamp gegen seine eigene Fraktion für das damals gebotene Durchgreifen stimmte. Um der Stadt weiteren Ärger und insbesondere Kosten zu sparen, kam man auf die Idee, mit einem Biergarten auf der Brücke tatsächlich Abhilfe zu schaffen. Damit war zwar wieder ein zivilisierter Betrieb geschaffen, aber die Gegner gaben sich alle Mühe, diese Lösung zu diskreditieren. Dabei war immer von einer Testphase die Rede - freilich auf der Basis vertrauenswürdigen Handelns.

Der Stadtrat hat nun in seiner Vollsitzung am Mittwoch, 14.12.22 mit knapper Mehrheit die Ausschreibung einer möglichen Freiluft-Bewirtschaftung für die nächsten fünf Jahre beschlossen. Freilich war jeder/m klar, der nicht von weitgehender Ahnungslosigkeit bei einem solchen Vorgang belastet ist, dass einerseits grundlegende Übereinkünfte eingehalten werden sollen, auch dann, wenn andererseits die Aussicht auf eine tatsächliche Fortsetzung des Projekts nicht sicher erscheint. Ein kurzfristig, trotz großer Risiken eingesprungener Gastwirt darf sich nicht ausgeschmiert fühlen - noch dazu von der öffentlichen Hand.
Den in Gang gesetzten Prozess ordentlich durchzuführen ist deshalb geboten - es sei denn, man kommt einvernehmlich zu dem Ergebnis, dass ein gewünschtes Ergebnis unwahrscheinlich erscheint.

Aufpasser gegen politisch unerwünschte Mitmenschen?

So scheint es bei dem Ausschreibungsverfahren für eine Gastronomie auf der Unteren Brücke zu sein. Die Komplexität der Anforderungen (>WebZ v. 16.12.) lässt es unwahrscheinlich erscheinen, dass in einem knappen halben Jahr ein Ergebnis erreicht wird. Wahrscheinlich ist der Prozess schon vorher erledigt, weil sich kein/e bereitwillige/r Gastronom/in mehr findet, der/die sich das antut.
Unbenommen dieser Perspektive verdient Bgm Glüsenkamp nochmals Respekt dafür, dass er auch bei der Abstimmung am 14.12.22 seiner eigenen Fraktion wieder nicht folgte, die ihren politischen Eifer über das rechtliche Verfahren stellen will. Schlimm, dass bei dieser Phalanx einschlägiger Interessenträger sich mind. ein gutbürgerlicher Verein zum Helfer macht.

Die Gastronomie auf der Unteren Brücke scheint auch deshalb erledigt zu sein, weil auf Drängen von Grün-links jetzt tatsächlich ein städt. Ordnungsdienst eingerichtet werden soll. Die notwendige Personalkosten-Konsolidierung wird damit zwar über Bord geworfen, und die Personalkosten der Stadt werden weiter exorbitant steigen, aber das scheint den Schuldenmachern egal zu sein. Weil sich die Stadt eine solche Kostengrube nicht leisten kann, soll in Erwägung gezogen werden, diesen Ordnungsdienst (3-5-Personen) durch Bußgelder zu finanzieren. Eine Idee, die der klassisch grünen Bewegung eklatant widerspricht.
Aber was soll’s, vielleicht kann man diese Truppe auch mal dafür gebrauchen, um sie gegen politisch missliebige Mitmenschen einzusetzen. Entsprechende Aufpasser hat man ja schon beauftragt.

Geschrieben:  mdwvBilder v. webzet (Titelbild ist Symbolfoto); Bild u.l. Symbolbildmontage

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KarlOs
Wetten, dass die Grünen ihren Wunsch nach einem Ordnungsdienst zurückziehen und eher das Risiko eingehen, auf der Brücke wieder Chaos zuzulassen.
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Bewertungsbilanz 22.12.22: +11/ 3-

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der wechselbalg
na wir werden doch noch ne sozialpädagogische fachkraft aus dem grün/roten umfeld finden, welche noch einer versorgung bedarf, wäre doch gelacht, einsatzgebiet unterer brücke, fachliche vorausetzung, zuhören, einfühlungsvermögen und handauflegen.
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Bewertungsbilanz 22.12.22: +12/ 2-

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Bergradfahrer
Über den Ordnungsdienst steht oben "Eine Idee, die der klassisch grünen Bewegung eklatant widerspricht. "
Gut, dass es langsam ankommt. Diese Lastenrad-Hisbollah hat mit den "früheren" Grünen so viel gemein wie Franz Beckenbauer mit dem Literarischen Quartett. Oder wie Ricarda Lang mit Petra Kelly.
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Bewertungsbilanz 22.12.22: +23 / 4 -

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hollermoeffel
1. Die Brücke ist Teil der öffentlichen Verkehrswege.
2. Die genehmigungsgebenden Beamten wissen das sehr wohl, im Zweifel haften sie.
3. laut Anwohnerumfrage 72 % dagegen,
wohin soll das führen und gibt es keine echte Probleme?
Traurig und peinliche Posse.
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Bewertungsbilanz 22.12.22: +11/ 1-

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