Kapitel “Luxusbäume” ein für alle Mal beenden 

Das Thema sorgte bereits für überregionales Aufsehen, als die Bamberger Verwaltung plante, elf Bäume für 200.000 € gegen den Willen der Anwohner in der Siemensstraße zu pflanzen.

Baumpflanzungen in der Siemensstraße würden nun dreimal so teuer werden

„Es wird dringend Zeit, das Kapitel der Bamberger Luxusbäume nun ein für alle Mal zu beenden“, erklären BuB-Stadträte Daniela Reinfelder und Klaus Stieringer sowie Stadträtin Karin Einwag in einer Pressemitteilung. Sie rufen die Bamberger Verwaltung auf, den Schildbürgerstreich des vergangenen Jahres nach Vorlage neuer Erkenntnisse nun endgültig zu beenden. Dieses Thema sorgte bereits im vergangenen Jahr für überregionales Aufsehen, als die Bamberger Verwaltung plante, elf Bäume für 200.000 € gegen den Willen der Anwohner in der Siemensstraße zu pflanzen, was den Wegfall von 19 Parkplätzen bedeutet hätte. 

„Die Baumaßnahme für die Bäume und den durchgehenden Pflanzstreifen würde laut Verwaltung nun dreimal so teuer werden. Daher wird die Reduzierung auf sechs Bäume mit luxuriöser Unterkonstruktion in Form von doppelt geschichteten Waben, die Wasser unter den Parkplätzen aufnehmen können, vorgeschlagen. Die Kosten belaufen sich auf 150.000 € plus Planungskosten für insgesamt nunmehr sechs Bäume“, so Daniela Reinfelder. Trotz der Tatsache, dass die Pflanzung der „Bamberger Luxusbäume“ aus Bundesfördermitteln und im Rahmen des Projekts „MitMachKlima“ finanziert werden kann, fordern die drei Stadträte die Verwaltung auf, die Maßnahme einzustellen. „Es ist die Aufgabe der Politik, verantwortungsvoll mit Steuergeldern umzugehen. Auch bei Bundesfördermitteln handelt es sich um Steuergelder“, ergänzt Karin Einwag. „Der Komplettausstieg aus der Maßnahme würde einen vorsätzlich herbeigeführten Steuerschaden verhindern“, fügt Einwag hinzu.

“Keine Dummheit tun, nur weil wir das Geld dafür aus Berlin bekommen”

Die Stadtverwaltung hatte die Baumpflanzungen in unmittelbarer Umgebung des Hauptsmoorwaldes mit einem positiven Einfluss auf das Stadtklima und dem Schutz vor den Folgen von Starkregenereignissen begründet. Das Wasserwirtschaftsamt in Kronach hingegen hatte bereits im vergangenen Jahr bei der ursprünglich geplanten Pflanzung von zwölf Bäumen in der Siemensstraße festgestellt, dass diese Maßnahme bei Starkregen- und Hochwasserereignissen keine großen Auswirkungen hätte. Auch BuB-Mitglied Klaus Stieringer zweifelt am Sinn der Pflanzung der Bamberger Luxusbäume. „Und jetzt sind es nur noch sechs Bäume. Wir müssen keine Dummheit tun, nur weil wir es könnten und das Geld dafür aus Berlin bekämen“, erklärt Stieringer. Bei den Anwohnern war das Vorhaben auf einhelligen Protest gestoßen, weil auch der Kompromissvorschlag der Verwaltung zu einem Wegfall von Parkplätzen geführt hätte und die hohen Kosten den Nutzen bei weitem überstiegen hätten. 

Die drei Stadtratsmitglieder schlagen vor, die Maßnahme aufgrund der dramatisch gestiegenen Kosten und der geringen Auswirkung auf das Klima und auf die Folgen von Starkregenereignissen schnellstmöglich durch neue Maßnahmen zu ersetzen. „Wir schlagen vor, dass sich die Stadt Bamberg an der Stadt Tübingen orientiert, wo die Bürgerschaft im Vorfeld von Maßnahmen aktiv eingebunden wurde. Damit die Gelder nicht verfallen, sollte die Verwaltung noch bis zur Sommerpause entsprechende Vorschläge erarbeiten“, schließt Daniela Reinfelder. 

Geschrieben: PM-mdw; veröffentlicht: 15.04.24; Bilder v. webzet (Titelbild ist i.d.R. Symbolfoto); BildNw:

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6 Gedanken zu “Kapitel “Luxusbäume” ein für alle Mal beenden 

  1. „Wir schlagen vor, dass sich die Stadt Bamberg an der Stadt Tübingen orientiert, wo die Bürgerschaft im Vorfeld von Maßnahmen aktiv eingebunden wurde.”

    Dann muss man aber zwischen Bürgerschaft und Anwohnerschaft differenzieren, um die gesamtgesellschaftliche Dimension des Ganzen abzubilden. Bei Einbindung der (Gesamt-)Bürgerschaft besteht z.B. die Chance, die Anwohnerparkgebühren sachgerecht zu verzehnfachen, bei lediglich der Anwohnerschaft wird der biedere Asphalt immer gewinnen.

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    1. Ihr genialer Vorschlag bedeutet nichts anderes, als das auch auf kommunaler Ebene die Nichtbetroffenen über eine Frage entscheiden, die wirklich nur die Anwohnerschaft betrifft. Der Bergbewohner in einer verkehrsberuhigten Straße tut sich leicht den Leuten an einer Erschließungsstraße etwas vorzuschreiben.

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    2. Gesamtgesellschaftliche Pförds! Die Leute dort brauchen Parkplätze, ein “Klima”Wald ist wenige hundert Meter entfernt. Das “Klima” am Berliner Ring ändern auch 1000 Klimabaamla nedd!
      Gepriesen sei das Klima, Heilige Greta bitt für uns, Amen!

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        1. Gehn Sie fei zu, ich marschier zu Fronleichnam tapfer hinter dem Klima-Reliquiar her, in dem der letzte von Bosch in Bamberg hergestellte Dieselinjektor gezeigt wird.

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