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    GESUNDHEIT

Alarmstufe rot für das Klinikum

Eine aktuelle, bundesweit von der Deutschen Krankenhausgesellschaft veranlasste Online-Petition warnt: “ALARMSTUFE ROT: KRANKENHÄUSER IN GEFAHR”. Auch das Klinikum Bamberg fürchtet einen Kollaps.

Erst Corona, dann die Preisexplosion

Die Warnrufe sind bundesweit: Betten auf Intensivstationen müssen gesperrt werden. Notaufnahmen werden zeitweise geschlossen. Kinderkliniken sind chronisch überlastet. Behandlungen müssen kurzfristig abgesagt werden. Patienten warten immer länger auf notwendige Behandlungen. Generell werde die Personalnot immer größer. Rund 60 % der deutschen Krankenhäuser würden bereits Verluste machen.
Auch das Klinikum Bamberg blickt mit Sorge in die Zukunft. Erst Corona, dann die Preisexplosion: Die gesundheitlichen und wirtschaftlichen Krisen sorgen für spürbare Folgen. Ein Blick in die Zukunft lässt keine Besserung erwarten. Ab Oktober werden die Gaspreise kräftig steigen. Die Folgen betreffen nicht nur Privathaushalte, sondern wirken sich auch auf die finanzielle Situation von Krankenhäusern aus.
Auch die Sozialstiftung Bamberg (=Klinikum+weitere Gesundheitseinrichtungen) habe mit den gestiegenen Preisen für Energie und Material zu kämpfen. „Wir können die gestiegenen Preise aber nicht einfach weitergeben“, heißt es aus der Führungsetage. Die Behandlungskosten (Fallpauschalen) werden staatlich festgelegt und erst im Zweijahresrhythmus angepasst. Wenn es aber jetzt keine Ausgleichszahlungen gebe, würden alle Krankenhäuser insolvent gehen. Dazu meint Xaver Frauenknecht, Vorsitzender der Sozialstiftung Bamberg: Weil es aber alle betrifft, sei er zuversichtlich, dass Bund und Länder eine baldige Lösung finden.

Nicht mehr erträgliche Arbeitszeiten

Als aktuell größte Problemlage befürchtet man auch im Bbger Klinikum Versorgungsengpässe aufgrund des „enormen Fachkräftemangels“ auf allen Ebenen. In einem FT-Bericht (13.9.22) sieht Klinikleiter Frauenknecht die Krankenhäuser am Ende einer Spirale: „Leidet der ambulante Pflegedienst oder das Seniorenheim an Personalknappheit, kann der Patient nicht versorgt werden und wird ins Krankenhaus eingewiesen. Bekommt jemand keinen Facharzttermin, geht er in die Notaufnahme.“ Diese Umstände führten zunächst zu Verschiebungen von Eingriffen bzw. Operationen, die nicht lebensnotwendig seien. Die Umorganisation bewirke allerdings längere Wartezeiten auch in anderen Bereichen. Frauenknecht fordert auch deshalb einen raschen Abbau der Bürokratie wie Dokumentations- und Nachweisverpflichtungen, die das Personal weiter unter Druck setzten und zu noch weniger Zeit für die Patienten führten.
Mittlerweile gibt es einen enormen Fachkräftemangel insbesondere beim Pflegepersonal. Die physisch aufreibende, bisweilen auch psychisch belastende Arbeit veranlasse Schwestern und Pfleger sich andere Arbeit zu suchen. Die dadurch entstehende Personalverringerung führe schließlich zu nicht mehr erträglichen Arbeitszeiten.
Mit diesen Personalproblemen müssten sich allerdings fast alle Krankenhäuser im Land auseinandersetzen.

p.s. Die Belastungen gibt es für das Pflegepersonal in Altenheimen mindestens im gleichen Maß.

Geschrieben: mdwvBilder v. webzet (Titelbild ist Symbolfoto);

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Joshi
Das einzige was er fordern sollte ist weg von der Privatisierung und zurück in die öffentliche Hand. Wenn er das passende Gehalt bekommen würde, könnte er davon 5 Pflegekräfte richtig entlohnen :-)
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Michl
Fachkräftemangel im Pfegebereich - war da nicht noch was mit "Betretungsverbot"? Sollten, was man so hört, wohl so um die 20 % sein...
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