Landkreis: Notunterkunft geht bald in Betrieb

Im Kreis Bamberg soll in Kürze eine neue Flüchtlingsunterkunft für 150 Bewohner in Betrieb gehen. Anstelle von einer Turnhalle setzt das Landratsamt auf ein Zelt.

Auf eigenem Areal beim Kreisbauhof in Memmelsdorf

Der nicht geringer werdende Flüchtlingsstrom bereitet vielen Kommunen Sorgen. Häufig kann den Geflüchteten kaum noch Wohnraum zur Verfügung gestellt werden. Wegen der nicht absehbaren Flüchtlingszahlen musste die Stadt Bamberg unlängst eine entsprechende Notfall-Unterkunft ausweisen. Aufgrund der bereits hohen Zahl an Flüchtlingen in Bamberg wurde der Stadt vom Innenministerium zugesichert, dass das Gebäude in der Benzstraße 9 nur im äußersten Notfall zu Einsatz kommen soll. 

Anders im Landkreis Bamberg. Dort sind zwar derzeit über 2.700 Flüchtende untergebracht, aber der Landkreis muss dennoch aktuell eine Notunterkunft für Geflüchtete vorhalten. Das Landratsamt kündigte deshalb an, eine Notfall-Unterkunft für 150 Geflüchtete vorübergehend zu errichten, und zwar in Form eines Zeltes.

Hintergrund ist die Aufforderung der Regierung von Oberfranken an alle kreisfreien Städte und Landkreise, Notunterkünfte für nicht absehbare Entwicklungen in der Flüchtlingsunterbringung zu melden. Der Landkreis hat entsprechend seiner Größe 200 Plätze zur Verfügung zu stellen.

Anfang 2024 muss mit einer weiteren Zuteilung Geflüchteter gerechnet werden

Ein Flüchtlingszelt innen (Symbolbild).

Laut einer Pressemeldung der Pressestelle  des Landratsamtes Bamberg soll mit der Einrichtung eines geeigneten Zeltes die Belegung von Turn- oder Veranstaltungshallen bis auf weiteres vermieden werden. Das winterfeste Zelt für 150 Menschen wird auf dem Landkreisgelände neben dem Kreisbauhof zwischen Memmelsdorf und Pödeldorf errichtet. Die Inbetriebnahme ist im Januar geplant. Die organisatorischen und technischen Fragen werden mit der Gemeinde Memmelsdorf im Vorfeld abgestimmt.

Was die aktuelle Situation anbelangt, so wurden im November und Dezember dem Landkreis Bamberg 300 Asylsuchende aus der Aufnahmeeinrichtung für Oberfranken (AEO) in Bamberg zugewiesen. Nach derzeitigem Stand muss auch Anfang 2024 mit der gleichen Zuteilungsquote gerechnet werden.

Um weiterhin eine dezentrale Unterbringung zu ermöglichen und so die Herausforderungen auf möglichst alle Schultern zu verteilen, sucht das Landratsamt Bamberg weiter nach Wohnraum, dezentralen Unterkünften oder Grundstücken für Wohncontainer (0951/85-578).

Geschrieben: PSt. LRABbg-mdw; veröffentlicht: 21.12.23; Bilder v. webzet (Titelbild ist i.d.R. Symbolfoto); BildNw: WebZ

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5 Gedanken zu “Landkreis: Notunterkunft geht bald in Betrieb

  1. Gibt es denn im Landkreis nicht große leer stehende, feste Gebäude. Mir fällt da spontan Michelin ein. Da könnte man sicher die Leute sicherer unterbringen. Mit welcher Berechtigung sie da sind, ist erstmal sekundär. Eine menschliche Unterbringung sind wir unseren eigen Werten schuldig.
    Dann wieder ab nach Hause mit denen, die uns die Supermärkte leer stehlen. Aber pronto.

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  2. Das ist doch alles Mist! Wann kommt es endlich zu Zurückweisungen an den Grenzen? Deutschland hat keine EU-Außengrenze. Wo kommen die Leute bitte her?

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      1. 2Sie wollen mir nicht im Ernst erzählen, dass “gefälschte Dokumente” einen über eine kontrollierte, deutsche Grenze bringen? Ganz im Gegenteil, die Spezis werfen ihre Pässe haufenweise weg, die liegen auf polnischer oder tschechischer Seite zu tausenden im Wald. Und dann steht da vielleicht die Bundespolizei, und was macht die? Die ruft, wie es sich für die Retzption eines all-inclusive-Ressorts gehört, das Shuttle zur AEO oder halt jetzt zum Zelt.
        Schleuser sind nur Geschäftemacher, deren Geschäftsmodell auf unserer Schwäche beruht.
        Nein, Schuld an der Misere sind Merkel und Nachfolger, denen Recht, Gesetz und vor allem ihr Amtseid scheißegal ist

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  3. Interessant ist da die offizielle Mitteilung, dass in Deutschland inzwischen 85,5 Mio Menschen gemeldet sind. Waren es bei der letzten Volkszählung doch nur ca. 82 Mio. Kommunen kommen deshalb ins finanzielle Straucheln, weil sie erhaltene Gelder/geplante Zuschüsse zurückzahlen sollten, bzw. nicht mehr erhalten, da sich weniger Einwohner als errechnet in den jeweiligen Kommunen befanden.

    Zum Thema selbst: Gut, dass ein Zelt da ist bei dem Wetter. Aber das beste Zelt ist in diesem Falle das, welches man erst gar nicht braucht.

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