Mehrere Elternbeiräte von Bamberger Schulen haben in Schreiben an die Stadtverwaltung und an Stadträte protestiert. Wesentlich ging es um den Sanierungsbedarf an den Schulhäusern.
Brandschutz als oberste Priorität
In den Elternbriefen wurde auf dringliche bzw. seit längerem bekannte und nicht vorgenommene Sanierungsbedarfe an der Kunigundenschule, Trimbergschule, Kaulbergschule, Wunderburgschule, Martinschule und Hainschule . In einer gemeinsamen Sitzung von Kultur- und Schulsenats mit dem Finanzsenat am 23.10.19 gab das städt. Immobilienmanagement einen umfänglichen Sachstandsbericht bezüglich der Situation an diesen Schulen. Als Träger des sog. Sachaufwands ist die Stadt Bamberg für den Zustand der Schulen verantwortlich.
Im Rahmen einer Powerpoint-Präsentation wurden den Stadtratsmitgliedern bereits erfolgte bzw. laufende Maßnahmen sowie Handlungsbedarfe vorgestellt.
Grundlegend wurde von den Berichterstattern darauf hingewiesen, dass „neben Toilettensanierungen und Maßnahmen in Richtung Inklusion dem Brandschutz in den vergangenen Jahren eine hohe Priorität eingeräumt wurde“. In den vergangenen Jahren seien an den meisten Schulen die Erstmaßnahmen des baulichen Brandschutz umgesetzt worden. „Für die kommenden Jahre sind die Erstmaßnahmen an den noch ausstehenden drei Schulen (Kaulbergschule (Grundschule Bamberg - Kaulberg, Grund- und Mittelschule Bamberg - Am Heidelsteig sowie Wunderburgschule) geplant, ebenso an den beiden Generalsanierungsobjekten Graf-Stauffenberg-Schulen und Hugo-von-Trimberg Grund- und Mittelschule.
Geht es nur um die Verwaltung des Mangels?
An aktuellen Maßnahmen sei derzeit die Aufstockung der Containeranlage an der Grund- und Mittelschule Bamberg - Am Heidelsteig im Verfahren der schulaufsichtlichen Genehmigung.
Im Falle der Hugo-von-Trimberg Grund- und Mittelschule liegt seit August 2019 ein aktualisiertes abstraktes Raumprogramm vor. Hierzu gibt es allerdings noch Nachfragen, die derzeit in weiteren Gesprächen mit der Regierung von Oberfranken geklärt werden.
Für die Rupprecht-Grundschule Bamberg wurde ein Antrag auf Festlegung eines abstrakten Raumprogramms bei der Regierung von Oberfranken eingereicht. Hier steht eine Antwort derzeit noch aus. Gleiches gilt für die Grundschule Bamberg - Gaustadt.
Dabei gebe es keine sogenannte Hierarchisierung für die Durchführung dieser Planungen in den nächsten Jahren, heißt es im Sitzungsbericht der Verwaltung. Die Prioritäten werden jeweils in den Beratungen der Haushaltspläne für die nächsten Jahre festgelegt.
Zusammenfassend stellen die Verwaltungsvertreter immer wieder fest, dass in den vergangenen sechs Jahren von der Stadt rd. 32 Mio € in ihre Grund- und Mittelschulen gesteckt habe. Hört man aber die Stimmen aus den Schulen, dann scheint es sich angesichts der Gesamtaufgabe nur um einen Tropfen auf den heißen Stein gehandelt zu haben. In den betroffenen Schulen geht es beim Bauunterhalt nur um die Verwaltung des Mangels. Die sichtbaren Mängel würden repariert bzw. beseitigt, wenn es unbedingt sein muss – über die grundlegenden Bedarfe werde im Wesentlichen nur geredet.
29.10.19 Bilder: WeBZet. Hinweis: Die WeBZet ist unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! erreichbar. Zu dem Artikel äußern können Sie sich anhand der Kommentarfunktion unten. Die Kommentare werden wegen Missbrauchs zurzeit nicht direkt freigeschaltet. Bitte beachten Sie die Richtlinien für Kommentare > linke Spalte unter „Nachträgliche Kommentare“. Impressum und EU-Datenschutzgrundverordnung r. Spalte ganz unten.
Komisch, dass dann diverse Parteien und Kandidaten für die OB Wahl auf die glorreiche und sicherlich nicht ganz billige Idee kommen eine Seilbahn in Bamberg bauen zu wollen.
Prioritäten?
Zudem wird nächstes Jahr ein paar Millionen für eine Brücke freigeschaufelt, die durchaus ihren Dienst tut. Nicht zweispurig, aber einspurig.
Kann man festhalten, dass die Schulen weitaus wenige wichtig sind, als 3 Minuten Wartezeitverkürzung der Autofahrer, die durch Bug fahren?
Und jetzt bitte nicht damit kommen, dass man Dinge nicht gegeneinander ausspielen sollte. Sonst erinnere ich gerne an die Anfangsphase des Radentscheides, wo GENAU SO argumentiert wurde.
Wenn es aber um den Nachwuchs geht, dann gibt es immer nur dasselbe Lamento, gespickt mit den Totschlagargumenten von der angespannten Haushaltslage und dem drohenden Abbruch der Gewerbesteuer-Zahlungen. Und gegen jedes (sub-)kulturelle und soziale Vorhaben wird dann immer schön geschossen: "Dann haben wir aber kein Geld mehr für die Schulen."
Das zeigt doch ganz klar, dass das eine Frage der Prioritäten ist, interessiert nicht, betrifft einen eben nicht. Das ist schäbig. Wir brauchen eine andere Politik.
Dafür sollte man auch schon mal Rückstellungen machen.
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