Bekannt ist sie. Stadträtin Daniela Reinfelder will Oberbürgermeisterin von Bamberg werden. Damit sind es vier Bewerber/innen, die neue/r Chef/in der Domstadt werden wollen.
An der Zeit für eine Frau als Oberbürgermeisterin
Das Rennen um den Chefposten im Bamberger Rathaus ist um eine Kandidatin reicher. Daniela Reinfelder tritt für die BuB, Bambergs unabhängige Bürger, als Oberbürgermeisterkandidatin an. Sie wolle sich gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern für ein liebens- und lebenswertes Bamberg einsetzen. Zudem sei es auch an der Zeit, dass Bamberg eine Frau als Oberbürgermeisterin erhält. Die 59-Jährige sitzt seit 2008 im Stadtrat und engagiert sich bei vielen Vereinen in Bamberg. Ihr Einsatz reicht von der Vorsitzendenschaft beim Club moderner Hausfrauen bis hin zur Präsidentin des Golfclubs Bamberg.
Es sind es nun vier Kandidaten, die sich um das Amt des Oberbürgermeisters bewerben. Neben Daniela Reinfelder treten noch Bambergs zweiter Bürgermeister Dr. Christian Lange von der CSU, der amtierende Oberbürgermeister Andreas Starke von der SPD und der Grüne Jonas Glüsenkamp an. Weitere Kandidaten sollen noch folgen.
Immer auf der Vorteilsuche?
Reinfelder tritt aktuell im Stadtrat als jemand auf, der den menschengemachten Klimawandel bezweifelt. Dennoch spricht sie für eine wirtschaftliche Neuausrichtung Bambergs, um den klimatischen Extremen entgegenzuwirken. Dazu gehöre die Hinwendung zu einer "Industriegesellschaft 4.0" mit all ihren sozialen und gesellschaftlichen Spannungen. Auch in Bamberg seien Antworten, neue Ideen und Wege gefordert. Der aktuellen Bamberger Politik hält sie vor, dass man diesen neuen Herausforderungen hinterherhinkt und nicht gestaltend begleitet oder gar steuert. Aus ihrer Sicht der Kandidatin sollten die Bürger und Bürgerinnen diese Veränderungen aktiver gestalten können und sich mit einbezogen werden. Sie kann sich zum Beispiel die Einführung eines Jugendstadtrats vorstellen - obgleich diese Idee schon vor Jahren in verschiedenen Kommunen eingeführt und dann wieder abgeschafft worden ist.
Reinfelder wird sich freilich auch bemühen müssen, frühere Verwerfungen und Skandale abzuschütteln. Zunächst ist sie von der CSU ausgetreten und kann nach bestehenden Gerüchten nicht zurück, weil man sie dort nicht mehr will. Nach der Wahl 2014 sind ihr im Stadtrat ihre BuB-Fraktionsmitglieder abhanden gekommen und seitdem ist sie Einzelkämpferin. Der Versuch, „Stadtbeauftragte für ehrenamtlich Tätige“ zu werden (und damit eine Extra-Entlohnung in Höhe von rd. 800 € pro Monat zu erhalten), wurde aus dem Stadtrat heraus vereitelt. Schließlich gab es immer wieder Ärger, weil sie sich um entlohnte Aufträge bei den verschiedenen Stadttöchtern bemüht hat. Sie weiß wohl auch den Vorteil einer OB-Kandidatur zu schätzen, dass der/die jeweilige Bewerber/in zumindest mit einem sicheren Stadtratsposten rechnen kann.
Eine weitere Kandidatin könnte noch von der Bamberger Allianz ins Rennen geschickt werden. Sicher wollen das die FDP, Bamberger Linke und Die Partei noch tun. Die AfD will hingegen keinen OB-Kandidaten stellen.
16.9.19 Bilder: WeBZet. Hinweis: Die WeBZet ist unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! erreichbar. Zu dem Artikel äußern können Sie sich anhand der Kommentarfunktion unten. Die Kommentare werden wegen Missbrauchs zurzeit nicht direkt freigeschaltet. Bitte beachten Sie die Richtlinien für Kommentare > linke Spalte unter „Nachträgliche Kommentare“. Impressum und EU-Datenschutzgrundverordnung r. Spalte ganz unten.
Bislang war das ihren Wählern, den Gaustadtern, egal, weil sie mit ihrer Stimme (also ihrem Handheben) viel für Gaustadt rausverhandeln konnte (einfach mal in der Haushaltsrede des OB das Wort "Gaustadt" suchen und mit der Anzahl der Nennungen anderer Stadtteile vergleichen). Kaum ein Stadtrat hat sich so einseitig für die Belange "seines" Stadtteils eingesetzt wie Fr. Reinfelder.
Wenn es ihr nur um den sicheren Stadtratsposten geht, verstehe ich die Kandidatur. Sollte sie ernsthaft glauben, dass sie Chancen auf das Amt hat, sollte man ihr erklären, dass auch östlich der Friedensbrücke und südlich der Caspersmeyerstraße gewählt werden darf. Und dass dort Leute wohnen, die dieses Geschacher vermutlich nicht so einfach übersehen.
Strategisch denke ich aber, dass sie vor allem Starke und Lange Stimmen kosten wird. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Grünenwähler zwischen ihr und Gülsenkamp hin- und hergerissen sein wird. Aber wer weiß, vielleicht zieht sie ja vorher zurück mit einer Wahlempfehlung im Gegenzug für ein "Pöstchen". Kann ich mir auch vorstellen.
" brauchts des" ?
Zitat von Heiner
"net wirklich"
der Wählt Verräter nocheinmal.
Nix für ungut, Frau Reinfelder, aber ihr Stylist hasst Sie.
Alle Kommentare dieses Beitrages als RSS-Feed.