SOZIALE MEDIEN

CSU hat ein Problem mit ihrem rechten Rand

Wieder hat der Inhaber eines CSU-Parteibuchs sich auf Facebook entblößt. In einem minderschlauen Spruch hat er getönt, die Befürworter der AKW-Abschaltung müssten vernichtet werden.

„Order 66 für die Grünen!“

Die WebZ räumt ein, dass Facebook, Twitter und Co. nicht zu ihren meistgelesenen Medien gehören. Bilderverschicken und Sprüche in Großbuchstaben sind nicht so das ihre. Freilich, auch wenn sich der Informationsgehalt der zahlreichen Halb- und Dreiviertelsätze in Grenzen hält, so kann mancher Halbsatz durchaus Bewegung auslösen. Bewiesen wieder einmal von einem Mitglied des CSU-Ortsverbands Bamberg-Süd, das schon wiederholt bei Facebook durch minderbegabte Sprüche auffiel. Die örtliche Presse fiel gleich doppelt über den vom Schicksal geschlagenen her, weil er nicht nur CSU-ler ist, einen dummen Spruch losgelassen hat, sondern sich auch noch als Rechtsaußen identifizieren lässt.
Es mag nicht jeder mit seinem Spruch „Order 66 für die Grünen!“ etwas anfangen können. Nach Erkundigungen der WebZ handelt es ich dabei in der Film-Trilogie Krieg-der-Sterne um einen Notfallbefehl an die Klonkrieger der Großen Armee der Republik. Die „Order 66“ besagte, dass die Jedi-Krieger die Galaktische Republik verraten hätten und sofort getötet werden müssten.
Der Spruch oder Befehl „Order 66 für die Grünen!“ wird von verschiedenen Menschen als „Hassrede“ und „Aufruf zur Vernichtung“ interpretiert. Ein gefundenes Fressen für manchen Presseschreiberling. Allerdings soll auch die Staatsanwaltschaft Bamberg ein Ermittlungsverfahren eingeleitet haben wegen des Vorwurfs des öffentlichen Aufforderns zu Straftaten. (§111 StGB).

Kreisvorstand muss politische Standpunkte mit Sachargumenten vertreten

Rote_Karte_a_braunem_Grund.pngAlso, der Digitalbeauftragte des CSU-Ortsverbands Wunderburg, Stefan Düring, hat vergangene Woche zur Abschaltung der letzten deutschen Atomkraftwerke auf Facebook in einem Post geschrieben: „Order 66 für die Grünen!“ Was darum herum von anderen „Fachleuten“ gepostet worden war, dürfte die konkrete Situation nicht weiter erhellen. Schlimm ist jedenfalls, dass der Ausfall Dürings nicht der erste und einzige von ihm sein soll. So wie bspw. im FT v. 22.4.23 geschrieben steht, soll es „sich um ein langes Bündel von verunglimpfenden und herabsetzenden Äußerungen von lokalen CSU-Politikern gegen andersdenkende Menschen und Gruppen im Netz“ handeln.
Die WebZ macht es kurz: Solche Äußerungen gegen andersdenkende Menschen dürfen nicht akzeptiert werden.
Deswegen ist im Zuge dieses Vorfalls auch die ganze Bamberger CSU gefragt. Besonders, weil erst ein neuer Kreisvorstand gewählt ist, dessen Vorsitzender Gerhard Seitz bei seiner Wahl am 30. März klar gesagt hat. „In der CSU Bamberg ist kein Platz für Hetze und Rassismus.“ Es ist denkbar, dass bei dem Facebookschreiber diese Botschaft nicht angekommen ist oder er sie erst gar nicht verstanden hat. Wie es auch sei. Die CSU muss handeln. Der Kreisvorstand muss selbst mit Sachargumenten politische Standpunkte vertreten bzw. erklären und damit das Pöpelgeschwätz unterbinden. In bestimmten Fällen wird man auch personell klare Kante zeigen müssen. Im konkreten Fall ist das Maß wohl voll.

Geschrieben: -mdw; vBilder v. webzet (Titelbild ist Symbolfoto); 

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Andreas Sch.
Was für ein ruhiger, sachlicher Bericht im Vergleich zu dem parteiischen Kasperltheater im Fränk. Tag.
#Bewertungsbilanz 26.4.23: +8 / -3

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der wechselbalg
nun wer glaubt sich auf facebook verbreiten zu müssen, der hat kein problem, der ist ein problem
#Bewertungsbilanz 26.4.23: +6 / -3

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Bergradfahrer
„Es war einmal vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis“, da herrschten die verwandten Clans der Bildungsfernen, der Narzissten und der Korrupten. Sie ließen das Volk, das sich auch nicht mehr "Volk" nennen durfte, durch immer neue, absurde Regeln ausbluten. Einzig die Verfassung stand ihnen noch im Wege. Sie bauten ihre Macht immer weiter aus, sie errichteten ein "Disziplinarrecht", dass auch die einst unabhängige Kaste der "Richter" unter ihr Joch zwang und beendeten die mehrjährige und größte Verfassungskrise der Republik somit zu ihren Gunsten.

Sie sehen, die "Order 66" kommt nicht von einem CSU-Mann, sie wird schon lange ausgeführt mittels Atomausstieg, Wir schaffen das!, Coronawahn, CO2-Diktatur, Genderirrsinn.
So schauen die Jedi ("weiße Männer", die viele Dinge wissen und können) jeden Abend in den Himmel, ob sie Habecks Todesstern sehen und beten, dass die Damen Baerbock und Lang die Berechnungen ausgeführt haben.

Ja, liebe Ampel und besonders Grüne, Ihr seid das Imperium, Ihr seid Darth Vader, aber halt in a weng blöd. ;-)
#Bewertungsbilanz 25.4.23: +18 / -10

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Heiner
Peinlich, peinlich, aus einer Dummheit ein solches Theater zu machen. Der FT hat sich da besonders hervorgetan.
Jeder, der FB kennt, weiß, dass dort viel heiße Luft produziert wird.
Ein Parteifunktionär, der ernst genommen werden will kann sich davon nur fernhalten oder die Partei soll sich von ihm fernhalten.
Viel zu viele CSU-Leute wollen sich dort mit Bildchen und dummen Sprüchen (s.ebenda) "proflieren".
Arme CSU.
#Bewertungsbilanz 25.4.23: +13 / -3

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Hollermöffel
offensichtlich sind wir am Ende der Diskussionskultur angelangt.. der "Was darf man noch sagen" Kanal wird immer enger;( und cui bono?
Erinnert sich noch jemand daran?: ..." ich bin nicht Ihrer Meinung, aber ich würde mein Leben geben, damit Sie sie frei äußern können..." sinngemäß,
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Baba Yaga
Dass diese Partei grundsätzlich einen massiven Rechtsdrall aufweist, ist dem aufmerksamen Beobachter längst bekannt. Für manchen Bauern in diesem Agrarstaat mag das noch vermittelbar sein, aber die gesellschaftliche Mitte auf Bundesebene legt zu Recht eine große Skepsis dieser Partei gegenüber an den Tag. Lediglich die Kaschierung dieser DNA gelingt immer weniger, nicht zuletzt weil die sog. "sozialen Medien" bereits qua Geschäftsmodell zu unbedachten Äußerungen verleiten.
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Landwirt
Bitte hören Sie auf mit Ihrer menschenverachtenden Hassrede über Landwirte. Sie werten ab und scheren alle über einen Kamm, als wären die nicht ganz helle. Dabei ist es eine Minderheit, die zurzeit von jeder Seite gebasht wird (öff. Rechtliche, Wolf, Grundwasser, CO2, Ausgleichzahlungen, Pflanzenschutzmittel verbot, alle wissen es besser...)
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Parteimitglied
Von einer oder wenigen Personen auf die ganze Partei zuschließen, erscheint mir schon gewagt.
Im täglichen Gespräch kann man viel unüberlegtes, oft emotionales Gerede hören. Das trifft auf Anhänger aller Parteien zu. Von eingeschriebenen Parteimitgliedern muss man allerdings mehr Überlegung und Sachwissen verlangen können. Sonst müsste die Partei so oder so nachhelfen! Wie in diesem Fall.
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Bamberger
Wie hat die Partei denn "nachgeholfen"? Sie lässt den werten Herrn auch nach der X-ten Entgleisung in seinem Posten. Niemand distanziert sich ernsthaft! und öffentlich! von dieser untragbaren Person.

Nun, wenn eine Partei solche Leute in öffentlichen Posten belässt, kann man denke ich schon auf eine Mehrheit in dieser Partei oder zumindest den entsprechenden Ortverband schließen.
Von wenig anderen Politikern habe ich öffentliche Mordaufrufe gelesen bislang. Und von noch Wenigeren ist bekannt, dass sie das weitgehend in ihrer Partei unbeschadet überstanden haben.
#Bewertungsbilanz 25.4.23: +9 / -2

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