UMWELT - KLIMA |
Es wird immer wärmer. Besonders in Innenstädten. Es ist deshalb eine Zukunftsaufgabe ersten Ranges, die auch mit hohen Kosten verbunden ist: Durchgrünung mit Baumpflanzungen.
Eine „Zukunftsaufgabe“ ersten Ranges
Die lokalen Auswirkungen des Klimawandels sind auch in Bamberg deutlich spürbar. Neben zunehmender Trockenheit ist Bamberg eine der Städte mit den am schnellsten ansteigenden und höchsten Durchschnittstemperaturen im Sommerhalbjahr. Eine immer stärkere und länger andauernde Aufheizung der Stadt ist zu beobachten. Dies wird insbesondere für vulnerable Gruppen und ältere Menschen zu einer immer größer werdenden gesundheitlichen Belastung.
Ein wichtiger und höchsteffizienter Baustein bei der Bewahrung eines annehmbaren Klimas in der Stadt besteht in dem Erhalt des Baum- und Grünflächenbestandes und der Neupflanzung von Bäumen in allen städtischen Quartieren. Geeignete Bäume sind relativ trockenresistent, bieten Beschattung und regulieren das Mikroklima. Durch eine ausreichende Begrünung könne es gelingen, die Aufwärmung von Gebäuden und Straßen zu mindern.
Das ist eine „Zukunftsaufgabe“ ersten Ranges, innerhalb der Stadt Bamberg im Rahmen eines Durchgrünungskonzeptes kontinuierlich alte Baumstandorte zu sichern und neue Baumstandorte zu entwickeln. Das gilt besonders für die Innenstadt.
Laut dem Vortrag von Baureferent Thomas Beese in der Sitzung des Bausenats am 7.12.22 sollen mit einem mehrjährigen Fahrplan ab heuer zusätzlich zu den bestehenden Nachpflanzungen in allen Stadtteilen neue Standorte mit Bäumen bepflanzt werden.
Beese betonte, dass für die Bäume gute Wuchsbedingungen, z.B. durch größere Baumscheiben mit geeignetem Pflanzsubstrat, geschaffen werden müssen. Das ermöglicht den Gehölzen die notwendige Klimaresistenz und führt dadurch auch zu niedrigerem Aufwand für den Unterhalt. Bei den Neupflanzungen “ergibt sich sinnvollerweise ein zweijähriger Ausführungsrhythmus … zu dem parallel auch ein finanzieller Mehrjahresablauf gehört.
1000 Bäume werden mit 20 Mio € veranschlagt
Als Haken an dem geplanten Projekt erscheinen die Kosten. Für jede Baumpflanzung in bislang versiegelten Flächen müssten rd. 20.000 € veranschlagt werden. Das Baumpflanzungskonzept könne dann “gut funktionieren, wenn pro Jahr ca. 250.000.- € für Neupflanz- und Standortverbesserungsmaßnahmen zur Verfügung stehen und dieser Mitteleinsatz als Investition in die Zukunft einer lebenswerten Stadt begriffen wird”, heißt es im Sitzungsvortrag. Pro Jahr könnten dann rd. 10 x 20.000 € für Baumstandorte in versiegelten Bereichen der Stadt und ca. 50.000 € für Bäume in unversiegelten Flächen eingesetzt werden.
Als erstes Projekt sollen 2023 Baumpflanzungen in der Siemensstraße (Bbg NO) vorgenommen werden. Im Jahr 2024 sind dann Pflanzungen in der Hallstadter Straße vorgesehen. Zur Durchführung der Maßnahmen müssen jeweils 250.000 € bereitgestellt werden - die freilich von den zuständigen Gremien noch genehmigt werden müssen.
In der kurzen Aussprache sprach sich Christian Hader (GB) für die Maßnahmen aus. Nach seinen Worten »ist es nicht mehr vermittelbar, dass wir nicht schnell und umfangreich Bäume pflanzen« CSU-Sprecher Franz-Wilhelm Heller begrüßte das Vorhaben, wagte aber die Prognose, »dass wir hier die geplanten 1000 Bäume nicht erleben werden«. Heinz Kuntke (SPD) erscheint das Ganze »bürokratisch überreguliert«. Daniela Reinfelder (BuB) begründete ihr späteres Nein damit, dass man einerseits 20 Mio € ausgeben wolle, gleichzeitig die grüne Fraktion aber bereit sei, »in der Friedrichstraße alle Bäume zugunsten eines Radwegs zu opfern«.
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4. Die Siemensstraße ist nicht einmal 500m vom Hauptsmoorwald entfernt.
Ehrlicherweise sollte kommuniziert werden, wo diese Pflanzungen stattfinden sollen. Sicherlich müssen Parkplätze weichen. Wurden die Anwohner dazu gehört? Stichwort: "Mitmachstadt"!
Jedem sollte klar sein, dass eine plakative Forderung von 1000 zu pflanzenden Bäumen in der Stadt je schwerer umzusetzen ist, desto zentraler diese gepflanzt werden sollen. Versorgungsleitungen (ober- u. v.a. unterirdisch), Sichtachsen im Verkehrsgeschehen und beengte Platzverhältnisse gehören zu einem Innenstadtbereich.
Aber ideologisch an dieser Forderung festzuhalten und Pflanzungen in direkter Waldnähe vorzunehmen ist fragwürdig und offenbar extrem teuer.
Vielleicht erinnert sich der Bürgermeister an seine letzte berufliche Tätigkeit vor dem Bürgermeisteramt zurück
(https://www.ecoeco.de/aktuelles/2019_01_15_Pressemitteilung_ecoSquare_Beginn_bauvorbereitende_Maßnahmen.pdf)
und kann so einen "Doppelwumms" starten: 1000 Bäume in die Baugrube!
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Bewertungsbilanz 16.12.22: +8/2-
1. Die hier genannten Kosten pro Pflanzung erreichen das 1000-fache der Förderung, die Bamberg Bürgern gewährt wird für die Pflanzung eines Baumes auf Privatgrund. Für den sie dann auch selbst sorgen dürfen.
(vgl. hier: https://www.infranken.de/lk/bamberg/bamberg-fuer-besseres-klima-stadt-foerdert-finanziell-baumpflanzung-auf-eigenem-grundstueck-art-5558239)
2. Schon in dem diesen 1000 Bäumen zugrunde liegenden Antrag (https://www.gruenes-bamberg.de/wp-content/uploads/2020/10/Antrag-Grün-ÖDP-Volt-Klimaschutz-Umwelt.pdf) werden "Äpfel mit Birnen" verglichen. Die beigefügten Fotos stellen offensichtlich unterschiedliche Gebiete in den mit Bamberg verglichenen Städten dar - Stadtmitte gegen Einfallstraße z.B.
3. In der Siemensstraße befinden sich bereits Bäume. Und zwar gar nicht wenige. In der Ansicht als Satellitenbild hier gut zu sehen: https://goo.gl/maps/qUw4YYYKFXcnNw7y8
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Bewertungsbilanz 16.12.22: +6/1-
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Bewertungsbilanz 16.12.22: +4/2-
Ich bitte den Verantwortlichen für diesen Satz um Erklärung!
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Bewertungsbilanz 16.12.22: +6/0-
Es ergibt sich deshalb sinnvollerweise folgender zweijähriger Ausführungsrhythmus:
Jahr 0 Herbst Festlegung Standorte ..., die im Herbst Jahr 2 bepflanzt werden
Jahr 0 Mittelverpflichtunge n für Beprobung und Planung Jahr 1
Jahr 1 Frühjahr Beprobung
Jahr 1 Frühsommer HHgenehmigung für Jahr 1 muss Mittel für Vergabe und Ausführung
bereitstellen
Jahr 1 Sommer Planung
Jahr 1 Herbst Ausschreibung
Jahr 1 Herbst Bausenat hält Rückschau auf Jahr 1 und Standortbeschluss für Jahr 3
Jahr 1/2 Winter Vergabe
Jahr 2 Frühjahr Bau der Pflanzbeete für die Bäume
Jahr 2 Herbst Pflanzung der neuen Straßenstandorte
Jahr 2 Herbst nicht verausgabte Restmittel werden für Pflanzung in Grünanlagen verwendet
Jahr 2 Herbst Bausenat hält Rückschau auf Jahr 2 und Standortbeschluss für Jahr 4
Zum rein technischen Mehrjahresablauf gehört parallel auch ein finanzieller Mehrjahresablauf.
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Bewertungsbilanz 16.12.22: +7/0-
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Bewertungsbilanz 16.12.22: +16/1-
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Bewertungsbilanz 16.12.22: +5/0-
Von der Sache her halte ich das Projekt trotzdem für gut.
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Bewertungsbilanz 15.12.22: +6/0-
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