LAGARDE

„Auch für den kleinen Geldbeutel“

Glaubt man nur den Veröffentlichungen etwa des städt. Presseamtes, dann fließt in der neuen Siedlung auf der Lagarde Milch und Honig*. Es ist gut, wenn jemand hinter die Kulissen schaut.

„Mogelpackung“ zur Gewinnung von Steuervorteilen?

Ein ausführlicher Artikel im FT vom vgg. Wochenende widmet sich dem Projekt „Sunshine Lofts“ im Lagarde-Quartier. Vielleicht war der kürzlich begonnene Verkaufsstart vom Lofts** für 5500 € pro Quadratmeter Anlass etwas hinter die Kulissen zusehen. Aber die Überschrift des Artikels „Mogelpackung?“ weist auf mindestens einen weiteren Kritikpunkt hin: der Umgang mit der alten Bausubstanz. Davon scheint wenig erhalten zu sein, vielmehr werden Steuervorteile aufgrund vermeintlicher Bezüge auf das ehem. Kasernengelände gezogen. Zum Beispiel, weil im Parterre die alte Klinkerfassade erhalten bleibt. Denkmalschützer raufen sich die Haare. Dort wo sinnvoller Denkmalschutz möglich gewesen wäre, wurden neue Fenster reingebrochen, Alibi-Wände errichtet, die markanten Dachgauben sind verschwunden und so gut wie keines der zahlreichen historischen Details blieb erhalten.
** Ein Loft, im Deutschen als Kurzform für Loftwohnung, ist ein zur Wohnung umfunktionierter Lager- oder Industrieraum. Das Wort stammt aus dem Englischen und bedeutet schlicht Dachboden bzw. Speicher. In den USA wurde Loft auf Lagerhallen und Industriegebäude übertragen. Besonderes Merkmal ist die meistens ausgeprägte Raumhöhe gegenüber konventionellen Wohnungen. (Wikipedia)

5500 € pro Quadratmeter Wohnfläche

In dem FT-Artikel wird relativ detailgetreu zitiert, was das bis Ende 2024 fertiggestellte Projekt „Sunshine Lofts“ alles zu bieten habe - für rd. 5500 € pro Quadratmeter Wohnfläche. Nach Unternehmensangaben werden die weitgehend barrierefreien Ein- bis Vierzimmerwohnungen im KfW-55-70-Standard eine Größe von 26 bis 89 Quadratmetern haben. Die „mittlere bis gehobene Ausstattung“ umfasst Vinylböden, Fußbodenheizung, dreifach verglaste Fenster und elektrische Rollläden, wie der Verkaufsleiter des Bauherrn erklärt haben soll. Man versuche, die Bauleistung günstig zu gestalten, so dass auch „für den kleinen Geldbeutel die Möglichkeit besteht, Vermögen aufzubauen“, wird der Unternehmensvertreter zitiert. Als Zielgruppen werden Familien und Singles genannt sowie ältere Paare, die das zu groß gewordene Haus am Land gegen eine kleinere Stadtwohnung eintauschen wollen.
Ein Fünftel der Wohnungen müssen laut dem Genehmigungsbescheid der Stadt als preisgedämpfte Mietwohnungen gebaut werden. Bei den Eigentumswohnungen kommen Erwerber in den Genuss einer erhöhten steuerlichen Abschreibungsmöglichkeit, weil die Wohnungen in dem von der Stadt 2017 förmlich festgelegten Sanierungsgebiet „Lagarde-Campus“ liegen.

* PM Stadt Bbg "Geldsegen für den Kulturhof auf der Lagarde"  v. 22.3.23

*** Zum Energiekonzept kann der WebZ-Bericht „Alternative Wärmequelle rund ums Jahr“ v. 24.2.23 nachgelesen werden. 

Geschrieben: -mdw; vBilder v. webzet (Titelbild ist Symbolfoto); Textfoto v. P&P Group GmbH 

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Bergradfahrer
In diesem geschmacklosen Ghetto kaufen im Grunde doch zum Großteil Investoren und "Gestopfte", denen der Wucherpreis durch "Genuss einer erhöhten steuerlichen Abschreibungsmöglichkeit" schmackhaft gemacht wird. Und wer zahlt wieder einmal, wenn die Großkopferten ihre Schnauze in den Geldtrog stecken?
Die schamlose Subventionsausnutzun g ist ja inzwischen normal. Die Stadtwerke Bamberg verlangen ja auch locker über 19 ct/kWh Gas, mit der nonchalanten Begründung, dass ja ab 12 ct diese "Gaspreisbremse" greift. Es gibt Anbieter, die bei etwas mehr als der Hälfte liegen. Die Preisdifferenz lassen sich aber die "Subventionssauen" in ihren Futtertrog kippen und schlingen es unter Grunzen mit gierigem Schmatzen und ohne jede Scham runter.
Am Ende sind diese Subventionen ein parasitärer Aderlass für das Gemeinwesen, das derzeit ohnehin am Zusammenbrechen ist.
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Hippert
Wer es sich leisten kann, für einen Quadratmeter Wohnfläche 5500 € hinzublättern dem sei es gegönnt.
Aber weil diese Leute in der Regel unter sich sein wollen, ist diese "Sozialmasche" mit 20 % eine Farce. Diese "Ausgleichswohnungen" für Schwächere werden halt wieder woanders entstehen. Sozialpolitik in Bamberg!!
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der wechselbalg
so so man beklagt den rüden umgang mit der alten bausubstanz. na da scheint mir wohl einiges bei der aufstellung des bebauungsplans erheblich aus dem ruder gelaufen zu sein, anders lassen sich die hierauf ergangenen baugenehmigungen nicht erklären. aber dafür können die bauträger und die siedler nichts, das fällt in den verantwortungsbereic h des stadtrates speziell des bausenates
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