KONVERSION |
Neue Chancen für den Bamberger Osten?
Auf dem Gelände der ehem. US-Warner-Barracks könnte auf 70 Hektar neuer Wohnraum entstehen. OB Andreas Starke äußert sich üppig optimistisch. Nach einem Blick zurück bleibt Skepsis.
Ergebnisse eines städtebaulichen Ideenwettbewerbs liegen vor
Die Amerikaner sind seit knapp zehn Jahren aus Bamberg weg. Große Areale im Bamberger Osten standen der Stadt (mittelbar) zur Verfügung. Sie eröffneten – vorübergehend – einen Ausblick auf neue Chancen für die Stadt. Insbesondere was Wohnraum, Gewerbeflächen und auch Naturraum anbetraf, der jetzt auch für Bürgerinnen und Bürger zugänglich sein konnte.
Der wichtigste Schritt war die Auslobung eines städtebaulichen Ideenwettbewerbs für die ehem. Warner-Barracks. Dazu hatten sich die Vertreter der Stadt Bamberg, des Bayerischen Innenministeriums und der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) zusammengefunden. Als Ergebnis des Wettbewerbs für das 120 Hektar große Konversionsareal hat nun eine Jury die besten Entwürfe ausgewählt. Die prämierten Wettbewerbsergebnisse sollen jetzt im Rathaus ausgestellt werden, um „alle Bürgerinnen und
Bürgern zu informieren und zur Diskussion einzuladen“, wie OB Andreas Starke in einer Pressemeldung (PM) des städt. Presseamtes zitiert wird.
Laut dieser PM ist am Entwurf des ersten Siegers, Prof. Schirmer aus Würzburg, die Tatsache merkenswert, dass rund 60 Prozent des Geländes für die „zivile Stadt“ genutzt werden sollen. Nach diesem Plan sollen das Ankerzentrum aufgelöst und dezentrale Unterbringungsmöglichkeiten für Geflüchtete umgesetzt werden können. „Die vom Planer vorgesehene, deutlich reduzierte Flüchtlingsunterbringung kann nur als Teil eines neuen und dezentralen Konzepts interpretiert werden“, heißt es in der PM. Oberbürgermeister Starke sei überzeugt, »dass auf 70 Hektar neuer Wohnraum entstehen kann: Das ist dreieinhalb Mal die Fläche des Lagarde-Campus und zeigt, welche Möglichkeiten entschlossen angepackt werden können«. In seiner „ersten Beurteilung des Planungsentwurfs“ meint der Oberbürgermeister: »Die Zunahme bei den Bevölkerungszahlen unterstreicht, dass wir auch in Zukunft bezahlbaren Wohnraum benötigen.« Auf der bisherigen Fläche des Ankerzentrums sollen dazu konkrete Lösungen realisiert werden, der Siegerentwurf gibt dazu die Richtung vor.
Die traurige Geschichte der US-Flynn-Area
Diese Äußerungen verlangen einen kurzen Blick in die Vergangenheit. Die Freude vor knapp zehn Jahren währte nicht lange. Schon kurze Zeit später entdeckte der damalige Stadtrat Herbert Lauer, dass die Flynn-Area offenbar klammheimlich aus dem Flächennutzungsplan gestrichen worden war. Von wem? Die Vorschläge, die ehem. US-Wohnsiedlung als preisgünstigen Wohnraum für die hiesige Bevölkerung zu erschließen, wurde hintertrieben. Von wem? Sogar ein Gutachten wurde beschafft, um die angebliche Schadstoffverseuchung dieser Wohnungen zu belegen. Von wem? Auf die Nachfrage der Staatsregierung, die Wohnsiedlung als Aufnahmeeinrichtung für Asylbewerber (AEO) zu nutzen, wurde in Bamberg am lautesten „Hier!!“ geschrien. Von wem?
Hinzu kam dann noch das Ausbildungszentrum der Bundespolizei, als „Notnagel“ für die vermurkste Entwicklungspolitik in Bamberg-Ost.
Die neuen Pläne bieten die Chance, dass die nach dem Abzug des US-Militärs aufgekeimten Hoffnungen auf einen blühenden und nicht von Stacheldraht versperrten Osten doch noch irgendwann wahr werden.
Insbesondere geht es darum, wie bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden könnte. Ob das mit den „Lofts“ auf der Lagarde geschieht, wird sich noch herausstellen müssen.
Geschrieben: PA Bbg-mdw; vBilder v. webzet (Titelbild ist Symbolfoto); Luftaufnahme v. Denkmalnetz Bayern
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WebZ: Die wenigen Sätze sind durchaus zugespitzt formuliert. Das ist zulässig, wenn man zur Erinnerung auf Sachverhalte aufmerksam machen will, die aktuell schlecht bzw. nicht mehr diskutiert werden können. Die aufgegriffenen Vorgänge hat der Schreiber "hautnah" miterlebt. Dass sich Herr Schwimmbeck (Linke) für die Verantwortlichen so einsetzt, verwundert sehr. Wie sich der Betroffene wohl bedanken wird?
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Wohnen, Gewerbe (Steuer inklusive) - vielleicht sogar Industrie. Wer weiß das schon? Wird man nie mehr herausfinden, da man ja Lügen, Betrügen und "Monopoly" spielen musste.
Durfte ja nicht sein, dass das "Ami-Gerutsch" - wie es manche nannten zum Aushängeschild für Bamberg wird, während unsere aufstrebenden Neubauten (die Neu-Ghettos sind ja bekannt) mit denen sich andere die Taschen vollstopfen unbeachtet geblieben wären.
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