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Seit Jahren schleppen sich die Überlegungen für einen Neubau der Franz-Fischer-Brücke (Buger Brücke) hin. Jetzt scheint eine Mehrheit für die Maßnahme gefunden zu sein. Bei fünf Gegenstimmen.
"Unzweifelhafter Handlungsbedarf aus technischen und sachlichen Gründen"
Das Baureferat der Stadt spricht von dringender Notwendigkeit. Im Sitzungsvortrag für die Bausenatssitzung am 5.10.22 (die Webzet hat in den vergangenen Tagen aus technischen Gründen nicht berichten können) heißt es: “Die seit Jahren marode Franz-Fischer-Brücke wurde zuletzt im Jahr 2020 einer Hauptprüfung nach der DIN 1076 unterzogen und mit der Zustandsnote 3,4 bewertet. Das bedeute ein „nicht ausreichender Zustand“. Ab einer Zustandsnote von 3,5 liegt ein ungenügender Zustand vor. … In der Folge würden „Maßnahmen zur Sachschadens-Beseitigung oder Warnhinweise zur Aufrechterhaltung der Verkehrssicherheit oder Nutzungseinschränkungen sofort erforderlich“ werden. Konkret kann dies bis zu einer sofortigen Vollsperrung der Franz-Fischer-Brücke führen. Diese Ergebnisse machen deutlich: Es liegt unzweifelhaft aus technischen und sachlichen Gründen Handlungsbedarf vor.”
In der Abstimmung votierten elf Senatsmitglieder für das Handeln, fünf (Grüne, ÖDP und Die Partei) stimmten dagegen.
Beginn der Baumaßnahme soll am 10. Mai 2023 sein; die Fertigstellung ist für 2025 geplant.
Grüne kritisieren die geplante „Luxusbrücke“ scharf
In einer Pressemitteilung kritisieren die Bamberger Grünen das Ergebnis als “Rieseninvestition ohne jede Nachhaltigkeit”. Stadtrat Markus Schäfer wird mit den Worten zitiert: „Handlungsbedarf besteht, aber nicht so und vor allem nicht zu diesem Preis.“ Knapp 4 Mio € mehr seien für die Baumaßnahme nötig und wurden am Ende auch bewilligt – gegen die grüne Fraktion.
Vor elf Jahren – zu Beginn der Debatte um die Buger Brücke – seien dem Stadtrat geschätzte Baukosten von 6,5 bis 8,5 Mio € vorgetragen worden, mittlerweile stehe man bei 17 Mio €. Nicht zuletzt dürfte ein Grund für die Kostenmehrung sein, weil die “jetzt geplante neue Brücke fast doppelt so breit sei wie die jetzige” sein wird. „Das soll eine Luxusbrücke werden – nach dem Motto: größer, breiter, besser“, stellte Schäfer fest, „das ist alles andere als nachhaltig.“
Die Grünen kritisieren besonders den Verwaltungsvorschlag, wonach die zusätzlichen 4 Mio Euro aus dem Investitionstopf für die Konversionsflächen genommen werden sollen.
Laut der Aussage von Schäfer gibt es zahlreiche Stimmen aus Bug, die mit der jetzigen Ampellösung auf der Buger Brücke, welche immer nur eine Verkehrsrichtung abwechselnd zulässt, zufrieden sind. Zumal die Belastung der Buger Hauptstraße mit Durchgangsverkehr dadurch abgenommen habe.
Die vorliegende, aus Schäfers Sicht überdimensionierte Planung sei alles andere als der Verkehrswende zuträglich, weil sie wieder einmal nur am optimalen Autoverkehrsfluss orientiert sei.
Vielleicht wäre die Brücke billiger gewesen, wenn die Maßnahme nicht so lang verschleppt worden wäre.
Geschrieben: mdw; vBilder v. webzet (Titelbild ist Symbolfoto);
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