INFRASTRUKTUR

Stadt der Schlaglöcher

Markenzeichen für Bamberg: Straßen mit Schlaglöchern und gefährliche Spurrillen. Der Straßenzustand verschlechtert sich von Jahr zu Jahr. Mittlerweile rasant - und immer die gleichen Sprüche.

Für eine Stadt nach wie vor die wichtigste Infrastruktur 

Die WebZ hat Jahr für Jahr auf den desolaten Zustand vieler Bamberger Straßen aufmerksam gemacht. Mittlerweile sind auch Straßen betroffen, die wichtige Verkehrsfunktionen erfüllen. Für den Erhalt der nach wie vor wichtigsten Infrastruktur einer Stadt ist offensichtlich kein Geld da. Kleine Ausbesserungen werden freilich vorgenommen, hier und dort ein unfallträchtiges Schlagloch ausgefüllt. Der Bamberger Service Betrieb (BSB) tut halt das, was er offenbar gerade so noch kann. 

Aber um das Straßennetz wieder herzurichten, bräuchte es viele Millionen. Doch abgesehen davon, dass Geld knapp ist, fehlen dem BSB offenkundig Personal einerseits und in der Stadt entsprechende Firmen andererseits, um diese Riesenaufgabe anzupacken.

Dabei leiden unter diesem Straßenzustand nicht nur mehr Autofahrer/innen, besonders hart trifft es mittlerweile auch die Zweiradfahrer/innen. Die von der WebZ gezeigten Bilder sind dabei schon viele Monate alt und der Schreiber hier selbst kennt auf seinen Radstrecken die Schlaglöcher und wackligen Pflastersteine. 

Ein unüberblickbarer Berg an Ersatzinvestitionen in die Straßeninfrastruktur?

In einem FT-Bericht (14.1.23) verspricht der kaufmännische Leiter des BSB und Finanzreferent der Stadt, Bertram Felix: “Wer sich im Internet bei Bürgeranliegen Bamberg meldet, könne davon ausgehen, dass die Schäden schnell behoben werden.” Und Felix erzählt, “dass die Stadt eine Prioritätenliste nach den Faktoren Schadensbild, Verkehrsbedeutung und Kosten eines Neubaus erstellt. So soll die Politik eine Grundlage für Sanierungsentscheidungen erhalten.” Dabei ist eine solche “Prioritätenliste” nicht neu, und dass sie angemessen umgesetzt wird, kann bezweifelt werden. 

Die WebZ hat wiederholt an eine mittlerweile acht Jahre alte Rede des damaligen städt. Baureferenten Michael Ilk anlässlich seines Ausscheidens aus dem Amt erinnert. > WebZ v. 26.7.22 “Bambergs Straßen - eine Jahrhundertaufgabe”. Eine Rede, die wohl weiterhin gilt und zusehends an Bedeutung gewonnen hat. Der gelernte Tiefbauer Ilk sprach damals klare Worte zum Zustand der Straßen in Bamberg. »Straßensanierung sei insbesondere für die Stadt Bamberg als Jahrhundertaufgabe zu begreifen, um nicht in 10 oder 20 Jahren mit einem unüberblickbaren Berg an Ersatzinvestitionen in die Straßeninfrastruktur konfrontiert zu sein«, sagte der scheidende Baureferent. Er hat wohl wahr gesprochen. 

Und noch ein kurzer, aber notwendiger Hinweis bezüglich der desolaten Haushalts- resp. Straßensituation in Bamberg. Die WebZ berichtete unter der Überschrift “Kaputte Straßen und Brunnen” v. 17.7.22 : “Bamberg ist Rekordhalter bei den Abwassergebühren - doppelt so hoch wie in Schweinfurt. 1,8 Mio € Überschuss wurden 2021 eingefahren. Dennoch sind Brunnen stillgelegt und Straßen kaputt.

Manche/r stellt sich jetzt die Frage: Wofür wird denn das eingenommene Geld gebraucht?

Geschrieben: -mdw; vBilder v. webzet (Titelbild ist Symbolfoto); 

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zerberus
Wieviel wird die völlig überdimensionier t geplante Buger Brücke wohl kosten?
Wie viele Kilometer Straßen, Rad- und Fußwege könnte man für dieses Geld sanieren?
Alles eine Frage der Prioritäten...
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Bewertungsbilanz 26.01.23: +3 /11-

-9
Cityman
Zumindest einen Vorteil haben die schlechten Straßenbeläge und den könnte man durch Querrillen ohne Teer in den Gäßchen des Zentrums noch erhöhen: DIE RADFAHRER MÜSSTEN MIT ANGEMESSENER GESCHWINDIGKEIT FAHREN! Dann hört endlich die Gefährdung der Fussgänger auf (Frauenstr. Vorderer Graben, und die dazu gehörenden Br...gäßchen.
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Bewertungsbilanz 25.01.23: +10 / 9-

2
Bergradfahrer
Es ist gut, dass Sie an Drittweltzuständen etwas Positives sehen. Arbeiten Sie zufällig als Sprecher der Bundesgrünen oder im Kanzleramt oder sind Sie Boris Palmer? ;-)
Ja, aber warum dann so zurückhaltend? Wir pflegen doch in diesem Land seit Jahren eine härtere Gangart gegen missliebige Gruppen.
Spannen wir Klaviersaiten in Halshöhe der böööösen Radler. Verminen wir den Innenstadtring. Sprengen wir den Schlachthof. Setzen wir endlich scharfe Munition bei "Montagsdemos" ein. Frühmorgendliche Hausdurchsuchung bei Bargeldfreunden und Nicht-Genderern ohne richterlichen Beschluss.
Hau mer drauf! Als drauf, ohne zu denken.

Um mit der klügsten Außenministerin aller Zeiten zu sprechen:
Nur indem wir drei oder vier Millionen Straßen in dieser Stadt präparieren retten wir die vielen Milliarden Leben Bamberger Fußgänger, deren Blut kilometertief im Rinnstein steht.
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Bewertungsbilanz 25.01.23: +11 / -9

4
CFRA2
Wenn man z.B.: mit einem Bus vom ZOB den Kaulberg hinauffahren will, merkt man, wie ein Stadtbus bis zum Kaulbergfuß durchgeschüttelt wird und leidet. Allein die Stadtwerke Bamberg müßten schon, um ihre Busse nicht weiter zu schädigen, ein Interesse haben, daß diese Strecke mal komplett neu saniert wird.
Ebenso sind es nicht nur die Schlaglöcher, die Gehsteige in der "möchtegern" Weltkulturerbestadt sind unterhalb des Dombergs so marode, daß man täglich Touristen stolpern sieht. Sicherlich greift die Verkehrssicherungspf licht erst ab 2cm unterschied einzelner Gehwegplatten, aber lieber werden Fahradbügel gebaut und "Sichtachsen" zum Eingang in die Fußgängerzone erstellt als hier mal anzupacken!
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Bewertungsbilanz 25.01.23: +20 / 3-

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Baba Yaga
Glattgezogener Asphalt ist doch langweilig und ohne Charme. Ein bisschen Rumpeln regt die Durchblutung an. Außerdem fühlt man sich mitten in die Romantik, in den Mythos und in die märchenhaft-unauflösliche Rätselhaftigkeit der Zeiten des Kalten Krieges zurückversetzt. Diesmal eben auf der anderen Seite des Vorhangs. Eines hat die Stadt richtigerweise erkannt: Es geht heutzutage nicht mehr um Komfort, sondern um Lebensgefühl!
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Bewertungsbilanz 25.01.23: +12 / 15-

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Bambergerin
Ergänzend sei noch hinzuzufügen, dass Schlaglöcher, die der Stadt über die Bürgeranliegen gemeldet werden, zwar irgendwie gestopft werden, aber die Schlaglöcher, die 3 Meter weiter sind, bleiben wie sie sind. Man muss also jedes Schlagloch einzeln melden. Anscheinend ist das Geld selbst für solche Reparaturkleckse zu knapp.
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Bewertungsbilanz 25.01.23: +26 / 1-

26
Bergradfahrer
Nein, nein, nein! So kommen wir nicht weiter Richtung Zukunft!

In einer Smart City die Schlaglöcher einzeln und analog melden ist rückschrittlich und ein ganz klarer Verstoß gegen die digitale Doktrin (Gesundheitsapp, Bezahlapp, Touristenstromlenkap p)

Der Weg führt eindeutig über automatische, digitale Erfassung der Schlaglöcher. Hier sehe ich eine Kooperation mit einem regional ansässigen KfZ-Versicherer, dessen Telematik-Hardware und- App das sicher auch noch verkraften und mitmachen können. Ergänzt wird der Trägheitssensor durch Schlaglochsensoren, die ein lokal ansässiger Automobil-Zulieferer in seine Sitze, Türelektronik, Kofferaumdeckelsteue rungssensoren usw. einbaut.
Damit wird bei jeder Fahrt durch die Stadt Anzahl, Tiefe, Position der Schlaglöcher erfasst. Die Daten werden automatisch an die Baubetriebe übermittelt, wo sie direkt in die Disposition einfließen.

Ein Problem sehe ich jedoch:
Die schiere Menge an Schlaglöchern in Bamberg wird Netze und Speicherkapazitäten überlasten.
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Bewertungsbilanz 25.01.23: +22 / 4-


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Werner
Könnte Ihnen als Bergradler ein Schlagloch nicht furzpiepegal sein? Ich meine, es macht doch der Stollenbereifung vlt. mit einer Muddy Mary oder einem Baron von Conti mit bestenfalls 2,6" oder mehr, dazu mit 140mm Federweg (v/h) eigentlich nichts aus.

Aber stimmt scho, das ist alles Flickschusterei.
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Bewertungsbilanz 24.01.23: +5 / 2-

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