KATHOLISCHE KIRCHE

Möglichkeit zur Priesterehe

Seinen 70. Geburtstag heute, würde der Bamberger Erzbischof am liebsten ohne jedes Aufheben verbringen. Doch hat Ludwig Schick in einem Gastbeitrag in der "Fuldaer Zeitung" aufhorchen lassen.

Wahl von Bischöfen sollte reformiert werden

Priester können heiraten und Frauen dürfen zu Diakoninnen geweiht werden – der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick lässt mit reformähnlichen Forderungen für die katholische Kirche aufhorchen. Anlässlich seines 70. Geburtstages (heute) hat sich Schick in einem Beitrag in der "Fuldaer Zeitung" für die Weihe von Frauen zu Diakoninnen eingesetzt. Zugleich schlägt er Lockerungen beim Zölibat (Ehelosigkeit von Priestern) vor, indem er anregt, mehr von der Dispens-Möglichkeit Gebrauch zu machen. Etwa für die Möglichkeit der Heirat von Priestern und deren Nebeneinander mit zölibatären Priestern. Der Zölibat solle dadurch nicht etwa abgeschafft, sondern gestärkt werden.
Schick wiederholt auch Reformvorschläge zur Wahl von Bischöfen. Er sagt: "Die Domkapitel, die in Deutschland geheim Wahllisten erstellen und aus Dreierlisten wählen, sind keine Repräsentanz des Volkes Gottes
"Für die Reform der Kirche ist ebenso wichtig, dass Frauen noch mehr Leitungsämter wahrnehmen – auch in pastoralen Diensten", schreibt Schick in dem Zeitungsbeitrag. Der Vorschlag der Diakoninnen-Weihe müsse geprüft und umgesetzt werden. Papst Benedikt habe die Definition des Diakonats entsprechend verändert und damit den Weg freigemacht.

Reaktion auf schuldhaftes Verhalten von Amtsträgern

Ludwig Schick war vor seiner Ernennung zum Erzbischof von Bamberg Weihbischof in Fulda. Seine philosophisch-theologischen Studien absolvierte Schick in Fulda und Würzburg. Mit seinem Statement in der Fuldaer Tageszeitung unterstrich Schick seine Forderung nach Reformen, die er auch schon an anderer Stelle eingebracht habe. Er reagierte mit seinen Vorschlägen auf die Diskussion über Missbrauch von Kindern in der kath. Kirche und dessen Vertuschung durch Kirchenobere. Zu viele Amtsträger hätten schuldhaft oder unachtsam, bewusst oder unbewusst, schreckliche Taten begangen, sie verschleiert oder deren Aufdeckung verhindert, schreibt Schick. "Klerikalismus, hierarchische Überhöhung, Klüngelbildung, Seilschaften und Machtmissbrauch sind Ursachen dafür", erklärt er. Das kirchliche Recht und die Theologie böten durchaus die Möglichkeiten, diese abzubauen.
An Stelle eines großen Festakts zum 70. Geburtstag des Erzbischofs gibt es ein Konzert im Bamberger Dom. Statt Geschenken wünscht der Jubilar Spenden für seine Stiftungen „Kinderreich“ und „Brot für alle Menschen“.
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