CSU/BA-Fraktion handelt konsequent
Hat K. Stieringer den Skandal schon ausgesessen? SPD-intern ist das keine Überraschung. Die Grünen werden nachsichtiger. Die CSU/BA-Fraktion verlangt weiterhin eine akzeptable Erklärung.
Eine seltene Symbolhandlung
Acht Wochen sind seit dem Rücktritt von Klaus Stieringer vom SPD-Fraktionsvorsitz vergangen – und es mehren sich die Anzeichen, dass die von der BR-Satire-Sendung „Quer“ offengelegte Affäre um Fake-Accounts im Bamberger Stadtrat ausgestanden ist. Bamberg ist mittlerweile bayernweit für seine Skandale bekannt: Stieringer wg. Fake-News/ Starke wg. Boni-Affäre/ Starke u. Stieringer wg. Masken-Affäre/ Starke wg. Wahlbriefe an Migranten. > öffne Themenfeld Rathaus-Affären.
Zur Stieringer-Fake-News-Affäre hatte Grünes Bamberg am 20.1.22 in einer Pressemitteilung erklärt: “Die angekündigte Sachaufklärung hat nicht stattgefunden. Wir erkennen nicht, dass Klaus Stieringer wie versprochen politische Verantwortung übernommen hat.” Namens der CSU/BA-Fraktion hatte Fraktionsvorsitzender Peter Neller am 22.1.22 festgestellt: „Wir werden zu Stieringer auf Distanz gehen. Manches lässt sich nicht mehr reparieren. Das ist unterste Schublade.” Was haben diese Aussagen letztlich zu bedeuten?
In der Sitzung des städt. Kultursenates am 10.3.22 kam es zu einer im Bamberger Stadtrat seltenen Symbolhandlung: Der Senatssprecher für die CSU/BA-Fraktion, Stefan Kuhn (Bild l.), sagte anlässlich der ersten Wortmeldung von SPD-Stadtrat Klaus Stieringer: »Mit Verwunderung nehme ich zur Kenntnis, dass heute für die SPD-Fraktion Klaus Stieringer spricht. Es fällt schwer, dies so einfach hinzunehmen.« Kuhn und forderte sodann Stieringer zu einer Erklärung auf, »ob er für die Fake-Profile auf der Internetseite Bamberg-Facts verantwortlich ist oder nicht«. Bis zum heutigen Tag sei diese entscheidende Frage unbeantwortet. »Ein einfaches Nein würde uns genügen«. Kuhn schloss: Sollte keine klare Äußerung erfolgen, wird sich unsere Fraktion für den weiteren Verlauf der Sitzung ein Verlassen des Raums vorbehalten.«
Eine solche Ankündigung, ja Drohung war bisher im Bamberger Stadtrat selten zu hören.
Soll alles wie gewohnt weitergehen?
Auf die Einlassung von Kuhn antwortete Stieringers SPD-Kollege Felix Holland (SPD-Kreisvorsitzender): »Ich finde es seltsam, dass die Sitzung für die Klärung dieses Sachverhaltes genutzt wird.« Stieringer habe sich wiederholt entschuldigt und »erklärt, dass er persönlich mit den Fake-Accounts nichts zu tun hat«.
Auch Norbert Tscherner (BBB-Fraktion) war empört über den Auftritt von Stierunger. Dieser habe als Bamberger Politiker landesweit seine Nähe zu Fake-Profilen eingeräumt und »damit der Stadt geschadet«. Und im Stadtrat solle jetzt alles wie gewohnt weitergehen. Michael Schmitt von Grünes Bamberg meinte, dass man bei der SPD offenbar nichts gelernt habe. In einem Artikel des FT Bamberg (von heute) wird der grüne Bgm Jonas Glüsenkamp mit einem legendären Spruch des Vorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion in den 70-ger Jahren, Herbert Wehner, zitiert: „Wer rausgeht, muss auch wieder reinkommen.“ Anmerkung dazu: So kann man es auch auf die leichte Schulter nehmen (abgesehen vom damals dahinterstehenden Sachverhalt).
Die CSU Mitglieder im Jugendhilfeausschuss und Kultursenat waren jedenfalls konsequent und haben kurzzeitig immer dann den Saal verlassen, wenn Klaus Stieringer das Wort ergriffen hat.
Aktuell: Staatsanwaltschaft Hof verschiebt die Entscheidung in der Boni-Affäre auf Mai
Die gerichtlichen Konsequenzen im Fall der Boni-Affäre in Bamberg werden einmal mehr vertagt. Ursprünglich waren für März bereits erste Ermittlungsergebnisse vorgesehen, nun wurde die Frist für eine Stellungnahme der Verteidigung verlängert. Gegen Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) und weitere Personen der Stadtspitze wird wegen des Verdachts der Untreue ermittelt. > weiter bei BR24
Geschrieben von: mdw > v
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