ACCOUNT-AFFÄRE

Stadtmarketing greift Stadtrat an

In einem „offenen Brief“ ergreift der Verein Stadtmarketing Partei für seinen bisherigen Geschäftsführer Klaus Stieringer. Sägt der für die Stadt wichtige Verein am Ast, auf dem er sitzt?

Verein sieht eine rote Linie überschritte

Dass Ex-SPD-Stadtrat und Noch-Geschäftsführer von Stadtmarketing Klaus Stieringer Hilfstruppen zur Seite stehen, davon kann die Webzet ein Lied singen. Wiederholt sind Artikel über sein Gebaren überfallartig attackiert worden, indem unerwünschte Leser-Kommentare systematisch abgewertet wurden. Ohne eigene inhaltliche Beiträge, versteht sich, einfach abgebügelt. Jetzt hat Stadtmarketing selbst in einem „offenen Brief“ nochmals breitbeinig für Stieringer Partei bezogen. Im Anzeigenblatt „Wobla“ heißt es wörtlich: „Mit der aktuell im Raum stehenden Forderung, dem Stadtmarketingverein die bereits bewilligten Gelder nur dann auszuzahlen, wenn Klaus Stieringer sein ehrenamtliches Stadtratsmandat niederlegt, ist für uns eine rote Linie überschritten worden.“ Nun, so eine „Zeitung“ schreibt alles, wofür sie bezahlt wird. Dennoch ist es eine Attacke gegen große Teile des Bamberger Stadtrats. Die Vorwürfe des Vereins kommen zielgenau wenige Tage vor der Stadtratsitzung (Finanzsenat), in der es um den Fall Klaus Stieringer gehen soll. Der Sachverhalt ist mittlerweile über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Auch in mehreren Artikeln der Webzet kann darüber nachgelesen werden. Kurz: Klaus Stieringer hat sich bisher hartnäckig geweigert, Auskünfte über seine Verwicklung in der sog. Fake-Account-Affäre zur Diffamierung politischer Gegner zu geben. Aufgrund dieser Affäre wurde er bereits zum Rücktritt vom SPD-Fraktionsvorsitz im Stadtrat und schließlich auch zum Rückzug aus der SPD-Partei gezwungen. Jetzt soll im Stadtrat darüber entschieden werden, ob er weiterhin gleichzeitig Geschäftsführer von Stadtmarketing und Stadtratsmitglied sein kann. Diese Doppelrolle ist deswegen problematisch, weil er als Stadtrat Einfluss auf die Verwendung öffentlicher Gelder (hier für Stadtmarketing) hat. Über diese Unvereinbarkeit scheint es mittlerweile Konsens in der Stadtratsmehrheit zu geben. Eindeutig erklärt haben sich unter anderem die Fraktionen von Grünes Bamberg, CSU/BA und Bamberger Bürger-Block. Stieringer soll entweder sein Stadtratsmandat abgeben oder sein Amt als Geschäftsführer von Stadtmarketing abgeben.

Stadtmarketing fordert weitere Bezuschussung wie bisher

Dieses Verlangen wird im offenen Brief des Vorstands von Stadtmarketing kritisiert: Der Stadtrat wird zum Umdenken aufgerufen, weil die Forderung nach Ämtertrennung nicht nur dem geltenden Recht widerspreche, sondern den Grundsatz in Frage stelle, dass niemand durch die Ausübung eines Ehrenamtes finanzielle Nachteile erdulden solle. Stadtmarketing fordert vielmehr, dass sich die Stadt Bamberg bzw. der Stadtrat den Verein weiter wie bisher bezuschusst.
Wie aus Stadtratskreisen zu hören ist, will sich die Stadtratsmehrheit aber nicht beirren lassen. Eine Auszahlung der für dieses Jahr beschlossenen 70.000 € soll es nur geben, wenn Stieringer als Stadtrat zurücktrete.

Eine gefährliche Entwicklung. Wenn der Vereinsvorstand von Stadtmarketing glaubt, die Problemlage mit Schuldzuweisungen in Richtung Stadtrat lösen zu können, dann verkennt er mehrere Faktoren: Es steht einem Interessenverein nicht zu, festzulegen, wo in der Bamberger Politik rote Linien verlaufen. Es ist aber Pflicht des gewählten Stadtrats sich darum zu kümmern, dass Steuergelder nur in vertrauenswürdige Kanäle fließen. Stadtmarketing sollte die Kritik ernst nehmen und Vorschläge entwickeln, welche Konsequenzen aus dem realen Problemverhalten seines Geschäftsführers zu ziehen wären.  

Geschrieben: mdwvBilder v. webzet (Titelbild ist Symbolfoto);

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supi
Wichtiger verein ???
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webzet
Die Leserkommentare zum o.st. Artikel sind offenbar wieder konzertant angegriffen worden. Das Ziel scheint zu sein, sie automatisch ausblenden zu lassen. Die Webzet hat sie wieder sichtbar gemacht und eine aktuelle Auswertung der +/-Bewertungen vorgenommen.
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nachdenker
warum sollte der Stieringer von seinem gutdotierten Posten im StaMa zurück treten? hat man ihn doch mit einer Kündigungszeit von 2 Jahren beschenkt. wohl dem, der solche Freunde als Vorgesetzte (frühere Vorstände) hat.
dem neuen Vorstand soll er schon vorab mit dieser Klausel gedroht haben, falls man ihn rauswerfen wolle. dubios was in dieser Stadt so alles möglich ist.

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CFRA2
Weil er sonst als Stadtrat zurücktreten müßte, damit das Stadtmarketing weiter Zuschüsse bekommt.
Aber als Stadtrat hat Sandmann oder Stieringer, oder wie auch immer er sich im Moment nennt, sehr gute Aufsichtsratposten inne, wobei jeder ähnlich hochdotiert ist.
Also, sitzt er es aus und kassiert, solange wie möglich doppelt!


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Teetasse
Also, dass ich wünsche Herrn Stieringer, dass er in nächster Zeit sehr viel mehr Zeit hat, sich seiner Familie und seinen Hobbies zu widmen. Egal, wie die Sache hier ausgeht, ob er nun "schuldig" ist oder nicht, er wird niemals mehr in Bamberg politisch Fuß fassen können. Es wäre mehr als anständig, jetzt zu gehen.

Was ganz anderes, @webzet, ich wollte einmal folgendes anmerken, vielleicht ist da ja was nicht in Ordnung: Seit die Kommentarfunktion hier umgestellt wurde, erscheinen bei mir auf verschiedenen Rechnern die Kommentare immer so, dass die Silben der Wörter, aber nicht die Worte getrennt sind. Das macht das Lesen etwas unpraktisch.
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Bewertung 19.10.22: 8+/22-

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Webzet
Das mit den der ungünstigen Trennung der Buchstaben ist richtig. Bisher ist keine Lösung in Sicht. Ein Schreiben an den Verkäufer des Programms RSComments! blieb bisher erfolglos.
Vielleicht findet sich jemand in der erweiterten Leserschaft, der/die weiß, was man hier tun kann.

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CFRA2
Ich kenne mich dort zwar nicht aus, aber nach rsjooma.com sollte eventuell in
"RSComments! > Configuration > Filter und dort den Wert der "Word length" erhöht werden.
Siehe: https://www.rsjoomla.com/forum/51-rscomments/14191-blank-spaces.html#14325

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Webzet
Super!
Lieber CFRA2,
es klappt. Darauf wäre ich mit meinen mageren Internet-Kenntnissen nie gekommen.
Danke!

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CFRA2
Wenn man diesen Jammerbrief durchliest, meint man, daß der Vorsitzende, Andreas Jakob, des Stadtmarketings, auch noch stolz auf die durchgeführten der Lärmevents ist.
In deren Satzung steht aber, daß sie zur Unterstützung der ortsansässigen Geschäftswelt agieren wollen. Andererseits hat aber der BV-Mitte, schon länger, in einem Gutachten feststellen lassen, daß diese den Geschäften sogar Umsatzeinbußen erzeugen.
Ich habe Jakob dies schon gemailt und ihn gefragt, warum er dann immer noch an Sandmann, Stieringer, oder wie auch immer er sich gerade nennt, festhält. Ebenso habe ich darauf hingewiesen, daß dies zum Untergang seines Stadtmarketings führen wird. Eine Antwort kam nie.
Stieringer muß sowohl als Stadtrat und Geschäftsführer des Stadtmarketings abdanken! Nur dann kann wieder Ruhe in Bamberg einkehren!
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Bewertung 19.10.22: 14+/30-

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Ines
Wenn man einen Fehler gemacht hat sollte man auch gerade stehen. Das schlechte Argument und die Aussage von Herr Stieringer von Bamberg Stories ( Fake Account) lässt sich wünschenswert nicht nachvollziehen. Das Stadtmarketing bekommt Budget von Haushaltgeld und nicht so wenig. Und was sein Stastmarkeing betrifft, besteht es fast alles aus der Freimaurer Loge . Solange er Leute manipulieren kann wird er kaum seine Ämtern verlassen. Er hat Freunde die ihm helfen um wieder auf die Beine zu kommen. Ich hoffe das der Stadtratsfraktion und die ihnen das Budget nicht auszahlen tut und zwingen seine Ämtern nieder zu legen.
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Bewertung 19.10.22: 10+/25-

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Bambergerin
Es stellt sich schon allein bei dieser Anzeige im WoBla die Frage, wer mit welchem Geld dieses ganzseitige Jammern bezahlt hat: Stieringer / die Vorstände aus ihrer Privatschatulle? Wohl kaum. Den Damen und Herren des Stadtmarketings scheint auch entgangen zu sein, dass Stieringer himself mit seinem "Fakeprofil-Gate" derjenige war, der damit zuerst mehrere rote Linien überschritten hat. Stadtmarketing sollte da doch erstmal in den eigenen Reihen aufräumen. Von den Stadtratsfraktionen wünsche ich mir, dass sie standhaft bleiben und Stieringer nicht weiter mit der Nummer durch kommt!
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