GEWERBEFLÄCHEN - MUNA
Neuer Anlauf für Gewerbeflächen
In einem Bürgerentscheid wurde 2018 die Ausweisung von Gewerbeflächen in der ehem. Militärbereich Muna abgelehnt. In einer Vollsitzung des Stadtrates soll das Thema neu bewertet werden.(145s)
Massiver Mangel an unbebauten Grundstücken für eine gewerbliche Nutzung
Die Stadtverwaltung führt in das Thema mit dem Satz ein: "Gewerbeflächen sind sowohl unbebaute Grundstücke für eine gewerbliche Nutzung als auch Flächen in Bestandsimmobilien; diese werden benötigt, um Betrieben und Arbeitsplätzen eine Heimat zu geben und durch die erzielbaren Steuereinnahmen die Funktions- und Leistungsfähigkeit einer Stadt zu erhalten bzw. auszubauen."Der Bamberger Stadtrat befasst sich morgen, Mittwoch 28.4.21, in einer Sonder-Vollsitzung zum Generalthema “Wirtschaft” auch mit dem Mangel an Gewerbeflächen. Die Verwaltung beschreibt die Situation in einem umfangreichen Sitzungsvortrag.
Darin heißt es: “Um einschätzen zu können, wie es um die Entwicklungsnotwendigkeit und -möglichkeiten von Gewerbeflächen in der Stadt Bamberg steht, werden zunächst die Nachfragesituation und das bestehende Angebot gegenübergestellt. Daraus wird ersichtlich, dass in Bamberg ein massiver Mangel an unbebauten Grundstücken für eine gewerbliche Nutzung vorherrscht, eine weitere Abwanderung von Bamberger Unternehmen droht und dringend Gewerbeflächen … auf den Markt gebracht werden müssen.”
Die Verwaltung nennt die Gründe für eine Flächensuche von Unternehmen: “Das Spektrum reicht vom Wunsch nach einer Standortoptimierung ohne zeitlichen Druck bis hin zu akutem Handlungsbedarf aufgrund eines Großauftrages oder unhaltbaren Zuständen auf dem bestehenden Betriebsgelände. Letzteres betrifft in Bamberg z. B. alteingesessene Firmen, die einmal auf „grüner Wiese“ gebaut wurden, inzwischen aber von (Wohn-) Bebauung umzingelt sind und deshalb an ihrem/n bestehenden Standort(en) entweder keinerlei räumliche Entwicklungsmöglichkeiten mehr haben oder Konflikten mit konkurrierenden Nutzungen in der Nachbarschaft ausgesetzt sind.”
Insgesamt würden derzeit “119 Unternehmen aus der Region eine neue Gewerbefläche im Stadtgebiet Bamberg. Davon bevorzugen 49 Unternehmen ein unbebautes Grundstück und 63 Unternehmen sind auf der Suche” nach einer geeigneten Fläche.
Muna bietet die einzige große, zusammenhängende Fläche im Stadtgebiet
Vielleicht besonders im Hinblick auf die mutmaßlich gewerbefeindliche Haltung der grünen Stadtratsfraktion benennt die Verwaltung die aktuell für die Stadt Bamberg verfügbaren Flächen, die als Gewerbegebiete infrage kommen könnten. Im Eigentum der Stadt Bamberg befinden sich lediglich zwei größere Grundstücke (ca. 13.000 bzw. ca. 17.000 qm), die kurz- bis mittelfristig einer gewerblichen Nutzung zur Verfügung gestellt werden können.
Darüber hinaus befinden sich Gewerbeflächen im (Teil-) Eigentum der Stadt Bamberg. Diese insgesamt rd. 12.700 qm bilden allerdings keine zusammenhängende Fläche und würden momentan größtenteils gärtnerisch genutzt.
Neben diesen Grundstücken hat die Stadt Bamberg auch Bestandsgebäude im Eigentum, die sich potenziell für eine gewerbliche Nutzung eignen würden.
Der Sitzungsbericht geht auch auf das private Angebot an Gewerbeflächen ein. Dabei handelt es sich “meist um ungünstig geschnittene, oft kleinere Flächen, die meistens über keine sinnvolle Erschließung verfügen.”
Schließlich nennt die Stadtverwaltung auch das umstrittene Gebiet der ehem. Muna in Bamberg-Ost. Geplant waren dort “ursprünglich 75 ha, später 46 ha und zuletzt 23 ha Gewerbeflächen. Nach einem ablehnenden Bürgerentscheid wurden diese Pläne eingestellt.
Im März vergangenen Jahres hätten sich “die großen Fraktionen des neu gewählten Bamberger Stadtrats darauf verständigt, eine Bebauung der Muna auf ca. 20 ha Fläche wieder ins Auge zu fassen”. Im März 2021 habe dazu auch ein Gespräch zwischen Vertreter/innen der Bürgerinitiative (BI) Hauptsmoorwald und der Stadtspitze stattgefunden”.
Im Sitzungsvortrag heißt es: Die Verwaltung Wirtschaftsförderung sieht in der Muna “letztmalig die Chance, Bamberger Unternehmen eine Erweiterungsperspektive als auch Neuansiedlungen zu ermöglichen, um die prekäre Gewerbeflächensituation in Bamberg zumindest teilweise zu entspannen und damit den Wirtschaftsstandort Bamberg ... zu sichern. Nur an dieser Stelle im Stadtgebiet besteht eine große, zusammenhängende Fläche, die durch die vormals militärische Nutzung bereits in Teilen versiegelt ist und von der Stadt im Ganzen erworben und entwickelt werden könnte."
In ihrem Beschlussvorschlag versucht die Stadtverwaltung im Sinne ihrer Situationsbewertung die Zustimmung des Stadtrates zu erhalten.145s
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27.4.21 Bilder: webzet (Titelbild ist Symbolfoto). Hinweis: Die Mail-Adresse der webzet-blog ist im Impressum (M.u.) zu finden. Zu dem Artikel äußern können Sie sich anhand der Kommentarfunktion unten. Die Kommentare werden nach einer Überprüfung gemäß der Richtlinien für Kommentare (Mitte u.) freigeschaltet. {jcomments on}
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