BETRIEBSVERSAMMLUNG    

Die Gründe für die schwierige Situation des Schlachthofs

Bei einer Betriebsversammlung erhalten die Mitarbeiter einen Überblick in die aktuelle Lage. Von der Geschäftsführung wurden die wichtigsten Ursachen zusammengefasst.

Auch für 2022 keine Besserung der wirtschaftlichen Lage in Sicht

Bei einer Betriebsversammlung informierten in dieser Woche die Geschäftsführung und der Aufsichtsratsvorsitzende OB Andreas Starke das Personal der Schlachthof Bamberg GmbH über die derzeitige Situation. Außerdem stellten sie sich den Fragen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Auslöser für die aktuelle Betriebsversammlung war die schwierige wirtschaftliche Lage für die Schlachthof Bamberg GmbH. Diese hat viele unterschiedliche Gründe. Geschäftsführer Jan Werle-Emler fasste die wichtigsten Ursachen zusammen; in einer Presseinformation wurden diese vom städt. Presseamt weitergegeben.
Die Corona-Pandemie hat das Ergebnis massiv belastet. Im Jahr 2021 haben die Prävention und die Bekämpfung der Pandemie zu deutlichen Mehraufwendungen geführt. Nach positiven Tests unter den Mitarbeitern kam es zu Ausfällen bei den Schlachtlinien über insgesamt fünf Wochen. Corona-bedingt und unvorhergesehen ging die Zahl der Rinder-Schlachtungen noch einmal zurück. Auch im laufenden Jahr sind die Auswirkungen von Corona noch zu spüren: Diese hohen Einnahmenverluste haben ganz wesentlich die schlechten Ergebnisse in den Jahren 2020 und 2021 ausgelöst.
Der Ukraine- Krieg lässt die Preise explodieren. Ausgelöst durch den Krieg in der Ukraine sind auch hierzulande die Preise für Rohstoffe und Energie in kürzester Zeit enorm gestiegen. So haben sich die Kosten für Futtermittel stark verteuert und in der Folge haben sich auch die Einkaufspreise für Schweine und Rinder nahezu verdoppelt. Auf der anderen Seite können die vertraglich zugesicherten Lieferpreise für Fleisch nicht mehr eingehalten werden. Somit ist auch für 2022 keine Besserung der wirtschaftlichen Lage im Bamberger Schlachthof in Sicht.

Bei den Mitarbeiter/innen wurde die tiefe Verbundenheit zum Unternehmen deutlich

Die Afrikanische Schweinepest verhindert Exporte. Im September 2020 wurde in Brandenburg die Afrikanische Schweinepest erstmals in Deutschland bestätigt. Die schwere Virusinfektion befällt ausschließlich Haus- und Wildscheine und führt bei diesen zum Tod. In der Folge haben zahlreiche Nicht-EU-Länder ein Export-Verbot für deutsches Schweinefleisch ausgesprochen, was wiederum die Schlachtzahlen bundesweit sinken lässt. Auch Bamberg ist davon betroffen. Seitdem sind die Schlachtzahlen signifikant gesunken.
Durch das geänderte Konsum-Verhalten schrumpft der Markt. Der Fleischkonsum ist allgemein seit dem Jahr 2018 deutlich rückläufig. Haben die Deutschen in den zwei Jahrzehnten zuvor pro Kopf rund 61 Kilogramm Fleisch im Jahr verzehrt, so sank dieser Wert bis 2021 auf 55 Kilogramm. Es ist davon auszugehen, dass sich dieser Trend, der sich auch in Bamberg niederschlägt, weiter verstetigt.
Bei den Fragen und Diskussionsbeiträgen der Mitarbeiter/innen wurde die tiefe Verbundenheit zu dem Unternehmen deutlich und der Wille, sich auch in Zukunft mit Tatkraft für den Schlachthof einzubringen. OB Starke sicherte den Anwesenden zu, den Dialog fortzusetzen und zu einer weiteren Versammlung einzuladen, sobald konkrete Ergebnisse erarbeitet worden sind.

Geschrieben: PA Stadt Bbg-mdwvBilder v. webzet (Titelbild ist Symbolfoto);  Webzet unter www.freie-webzet.de aufrufen und speichern!  >  STARTSEITE

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supi
wer weiss, vlt steckt hinter dem ganzen eine langfristige strategie ?
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reigschlaafda
wollt ihr uns für ganz blöd verkaufen?die hier genannten Punkte sind doch nicht der springende Punkt in Bambergs Schlachthof. es ist die Misswirtschaft durch die neue GmbH-Struktur.wenn man einen Ahnungslosen (und Freund des Kämmerers) zum Geschäftsführer macht und lauter Sesselfurzer in die GmbH-Gremien bugsiert, kann nur Mist entstehen. wer einen Schlachthof nur an Schreibtischen und ohne Metzger führen will, wird ihn gnadenlos vernichten. andere Schlachthöfe kommen weitaus besser und Tierwohl-gerechter durch die Krise.vor allem aber drehen sie den örtlichen Metzgern nicht die Luft zum Überleben ab.
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CFRA2
Die Taktik von Starke, sich nicht "stark" für den Fortbestand des Schlachthofes einzusetzen ist damit offensichtlich. Denn wie schon im webzet- Artikel: „Bereits Vorschläge zur Nutzung des Schlachthofareals“ (18.05.2022) beschrieben, bietet Starke nur weitere Dialoge und Versammlungen an und, wie ich vermute, wird im Hintergrund das Grundstück weiter an Immobilieninvestoren verschachert.
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