WIRTSCHAFT |
Was bedeutet regional beim Bamberger Schlachthof?
Der Schlachthof wird mindestens noch im Jahr 2023 weiterbetrieben. Gleichzeitig sollen weitere Nutzungsmöglichkeiten durch eine Machbarkeitsstudie ausgelotet werden.
Klare Worte bei der Darstellung der Wirtschaftslage des Schlachthofs
Zwei Positionen stehen sich gegenüber: Die einen wollen eine Weiterführung des Betriebes, die anderen die Schließung. Jetzt steht fest: Der Schlachthof bleibt in Betrieb – zumindest bis Ende 2023. Gleichzeitig wird eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die auch andere Möglichkeiten der Verwendung prüfen soll. Kosten dafür: 45.000 €.
Der städt. Wirtschaftsreferent Stefan Goller berichtete, dass der 1904 in Bamberg eröffnete Schlachthof viele Jahre wirtschaftlich gearbeitet habe. 2020 geriet er aber in eine finanzielle Schieflage. Ausgelöst haben das vor allem schärfere Hygienemaßnahmen durch das Gesetzespaket "Arbeitsschutzprogramm für die Fleischwirtschaft". Das beinhaltete unter anderem ein "Verbot von Leiharbeitern und Werksverträgen für Lohnschlächter". Die Stadt entschloss sich dazu, den Betrieb als städtische GmbH zu übernehmen, um die Weiterführung zu ermöglichen. Doch dann kamen weitere Schwierigkeiten hinzu, wie der sinkende Absatz in der Fleischbranche während der Corona-Pandemie, schwankende Schlachtmengen und die Afrikanische Schweinepest.
Laut dem Bericht des Wirtschaftsreferenten sind mögliche Indikatoren für eine Betroffenheit der regionalen Wirtschaft bei einer Schließung des Schlachthofes, die Anzahl der fleischverarbeitenden Betriebe, die Zahl und Zusammensetzung der direkten und indirekten Kunden sowie die Zahl der unmittelbar von einer Schließung betroffenen Mitarbeitenden. Die Zahlen und Fakten wiesen darauf hin, dass der Schlachthof Bamberg für die Landwirte und Fleischerzeuger in der Region und damit für die regionale Fleischversorgung durchaus Bedeutung hat.
Auch bei der Darstellung der Wirtschaftslage des Schlachthofs fand Stefan Goller klare Worte. Um den Betrieb weiterführen zu können, waren und sind Investitionen nötig: in diesem Jahr 80.000 €, insgesamt rund 4,1 Mio €. Unter anderem seien Kameraanlagen zur Überwachung tierschutzrechtlich besonders sensibler Bereiche geplant, aber auch Maßnahmen zur Verbesserung der Einleitungssituation von Abwasser. Die Finanzierung dieser Verbesserungen würde der Schlachthof aus eigenen Mitteln schaffen.
Kritik an »populistischer Positionierung«
Die Frage nach Erfüllung der “regionaler Daseinsvorsorge” stand im Mittelpunkt der Diskussion. Grünen-Sprecher Christian Hader spricht von einem »überstrapazierten Begriff der Regionalität«, wenn nur 30 Prozent der Schweine und 15 Prozent der Rinder der Großkunden aus dem Umkreis von 50 Kilometern stammten. Ihm wurde von Peter Neller (CSU) entgegengehalten, dass die regionale Ausrichtung des Schlachthofes Bamberg dazu beitrage, die Transportzeiten der Tiere zum Schlachthof relativ kurz zu halten, was im Sinne des Tierwohls relevant sei. Bei einer Schließung des Betriebs müssten diese Tiere zu anderen Schlachthöfen über weitere Strecken transportiert werden. Neller kritisierte die »populistische Positionierung« der Grünen in der Schlachthoffrage. Namens der SPD-Fraktion beschwor Heinz Kuntke eine negative »Kettenwirkung für Arbeitsplätze bei der Aufgabe des Schlachthofs«. 160 Existenzen würden davon abhängen.
Stephan Kettner (BALi) brachte die Hintergrund der Diskussion insofern auf den Punkt, indem er sagte: »Der Schlachthof beschert uns nur Gestank und Probleme.« Zur finanziellen Situation blieb Hans-Günter Brünker (Volt) bei seiner Aussage, beim Schlachthof handele es sich um ein »Millionengrab«. Pro Schlachthof sprachen noch Stadträtin Daniela Reinfelder (BUB): »Wir können froh sein, dass wir den Schlachthof haben«. Norbert Tscherner kritisierte »geschäftsschädigende Äußerungen der Gegner«. AfD-Stadtrat Armin Köhler meinte: »Ohne Corona hätte der Schlachthof weiterhin positive Zahlen schreiben können.
Bei den 15 Einzelabstimmungen gab es einmal zwei und einmal drei Gegenstimmen.
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Und ja, ich hab schon einiges probiert.
Des kann "genießen" wer will....
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Was war denn eher da?
Der Schlachthof, oder diese künstlich nach oben gehypten, völlig unnötigen Wohnquartier-Käfige für Hipster, Grünmolche, Besserverdiener und Weltverbesserer - also Erba und Seilerei? Was wahr wohl eher gestanden?
Was brauchen wir wohl mehr?
Arbeitsplätze und Nahrungsversorgung im Fleischbereich, fernab von diesem vegetarischen und Veganem Dauerterror, oder jammernde Grünlinge?
Mein lieber Scholli, reisst euch halt a mal a bissala zamm, lebt mit dem SH, seid froh, dass wir ihn in Bamberg haben.
Je mehr vernichtet und umgestaltet wird, weil wir ja angeblich Gewerbeflächen und alternative Quartiere brauchen, umso mehr werdet ihr merken dass die Zukunft schon lange in der Lichtenhaidestr. steht/stand!
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