Letzte Ruhe im Bestattungswald
Aus Sicht der Bamberger SPD verlangt der gesellschaftliche Wandel in der Bestattungskultur zunehmende Flexibilität. In einem Bestattungswald wäre Grabpflege weder nötig noch erwünscht.
Anlage auf dem MUNA-Gelände vorstellbar
Für Menschen, die nicht auf einem Friedhof in der Stadt oder Landkreis Bamberg bestattet werden wollen, könnte es in Bamberg schon bald eine Alternative geben. Zumindest wenn es nach dem Willen der SPD-Stadtratsfraktion geht. Wie die Fraktion in einer Presseinformation mitteilt habe sie in den Haushaltsberatungen der Stadt die finanzielle Voraussetzung dafür geschaffen, dass es auch bald einen Bestattungswald in Bamberg geben wird. „Viele Menschen suchen eine Alternative zur klassischen Beerdigung auf einem Friedhof mit akkuraten Gräberreihen, gepflegten Blumenarrangements, Kapelle, dauerhafter und zeitintensiver Betreuung durch die Angehörigen und hoher Folgekosten. Sie wünschen sich lieber in der Natur beerdigt zu werden, zum Beispiel in einem Bestattungswald. Diesem Wunsch wollen wir mit unserem Antrag nachkommen“, erklärt der Fraktionsvorsitzende Heinz Kuntke
die Initiative der SPD Stadtratsfraktion.
Im Zuge der Diskussionen über eine zukünftige, ressourcenschonende und umweltverträgliche Nutzung der früheren MUNA seien bei der SPD viele Vorschläge aus der Bürgerschaft eingegangen. Die Nutzung der schützenswerten Fläche als Fried- oder Bestattungswald gehörte, nach Angaben der SPD, zu den beliebtesten und häufigsten Nutzungsvorschlägen. „In der Region wäre diese alternative Bestattungsform bislang einmalig. Die Nachfrage ist groß und nimmt stetig zu. Immer mehr Menschen wünschen für sich oder ihre Angehörigen eine naturnahe Bestattung unter Bäumen“, so der SPD-Stadtrat Klaus Stieringer.
Mit der Errichtung eines Bestattungswaldes kann nach Meinung der SPD-Stadtratsfraktion nicht nur der Waldbestand auf dem MUNA Gelände dauerhaft gesichert, sondern auch der Zugang der teilweise abgesperrten Fläche wieder ermöglicht werden.
Jeder religiöse oder andere persönliche Zugang möglich
Der Bamberger Bestattungswald, soll nach Ansicht der SPD-Stadtratsfraktion, nicht nur der Bamberger Stadt- oder Landkreisbevölkerung offenstehen. „Wenn z.B. jemand aus Berlin dort begraben werden will, kann er das“, so Heinz Kuntke. Auch können nach Einschätzung der SPD Stadtratsfraktion unterschiedliche Varianten des Ablaufs der Waldbestattung in Betracht gezogen werden. „Für uns ist jeder religiöse oder andere persönliche Zugang möglich, der die Beisetzung der Urne unmittelbar an einem Baum gestattet“, so Klaus Stieringer.
In einem Antrag an die Stadt Bamberg beantragt die SPD-Fraktion nun schnellstmöglich Auskunft von der Verwaltung wie und wo die Nutzung einer Waldfläche für eine „naturnahe Bestattung“ möglich ist. „Wir wollen sicherstellen, dass auf dem Bamberger Bestattungswald nur Bio-Urnen beigesetzt werden dürfen, also Urnen aus biologisch abbaubaren Materialien, um die wertvollen Naturflächen nicht zu belasten“, so Heinz Kuntke.
Auf einer Tafel kann lediglich der Name des Verstorbenen angebracht werden.
„Bepflanzungen oder Grabschmuck wie auf einem klassischen Friedhof sind nicht erlaubt, um die Natur der MUNA nicht zu belasten und um die natürliche Atmosphäre des Waldes zu erhalten“, so Heinz Kuntke ergänzend.
Als einen der größten Vorteile eines Bestattungswaldes gegenüber einem herkömmlichen Friedhof bezeichnet die SPD Stadtratsfraktion den Umstand, dass die herkömmliche Grabpflege entfällt, welche die hinterbliebenen Angehörigen oftmals finanziell und organisatorisch an die Grenzen ihrer Möglichkeiten bringt. „In einem Fried- oder Bestattungswald ist die Grabpflege weder nötig noch erwünscht“, so Klaus Stieringer.
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