10. Dezember 2024

Mit Wärme aus der Regnitz heizen

In Rosenheim ist die Technik bereits im Einsatz. Mit grüner Wärme aus dem Flusswasser wollen die Stadtwerke Bamberg eine Heizleistung von 10 Megawatt regenerativ erzeugen. (2Min.Lz)

Die Stadtwerke Bamberg (StWB) wollen im Bamberger Süden zwei Flusswärmepumpen errichten, die das Flusswasser der Regnitz als Energiequelle nutzen. Laut einer Pressemitteilung sollen so in Zukunft  2.000 Haushalte im Bamberger Süden, davon 666 Stadtbau-Wohnungen im Stadtteil Gereuth, und auch das neue Bildungszentrum der Handwerkskammer für Oberfranken klimaneutral mit regenerativer grüner Wärme versorgt werden.

Das Funktionsprinzip einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe.

Für die beiden Großwärmepumpen soll zwischen der Regnitz und dem neuen HWK-Bildungszentrum ein Heizwerk errichtet werden. Nach einer Machbarkeitsstudie können die Wärmepumpen insgesamt 90 Prozent des benötigten Wärmebedarfs decken, indem sie pro Sekunde 300 Liter Wasser aus der Regnitz entnehmen und flussabwärts mit leicht geringerer Temperatur wieder in den Fluss zurückleiten. Zur Abdeckung von Spitzenlasten wollen die StWB zusätzliche Hackschnitzelkessel nutzen, die mit Holzabfällen befeuert werden. Das neue Heizwerk in der Südflur soll im Herbst 2027 in Betrieb gehen. Insgesamt wollen die StWB hier eine Heizleistung von 10 Megawatt regenerativ erzeugen. 

Für das Wärmewende-Projekt sind Investitionen im mittleren zweistelligen Millionenbereich vorgesehen, teils durch Bundesfördermittel finanziert. Die Flusswärmepumpen im Bamberger Süden sind  bereits das zwei Quartiersprojekt der StWB. Durch den Einsatz von erneuerbaren Energien werden die Heizkosten weitestgehend von Preisentwicklungen fossiler Brennstoffe und künftiger CO2-Preise entkoppelt und sollen so für die Bewohner langfristig günstig gehalten werden.

Für das Genehmigungsverfahren des Bamberger Vorhabens haben das Bayerische Umweltministerium, das Wasserwirtschaftsamt Kronach sowie die Untere und Obere Naturschutzbehörde ihre Unterstützung zugesichert. Sie möchten speziell den Bamberger Genehmigungsprozess als zuständige Behörden engmaschig begleiten, um Erkenntnisse für zukünftige Projekte zu gewinnen.

Aktuelle Informationen zum Projekt unter www.stadtwerke-bamberg.de/suedflur

Geschrieben: PM StWB-mdw; veröffentlicht: 27.11.24; Bilder v. webzet (Titelbild ist i.d.R. Symbolfoto); BildNw: WebZ

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6 Gedanken zu “Mit Wärme aus der Regnitz heizen

  1. Hatten wir nicht schon mal die Erfahrung gemacht, dass die Theorie in der Praxis nicht funktioniert? Die Studentenwohnungen in den ‘Alten Mühlen’ sollten nach dem gleichen Prinzip beheizt werden. Im Winter sind die Wärmetauscher dann regelmässig eingefroren und mussten mit großem Aufwand wieder enteist werden. Noch heute sind Tonnen von Edelstahl im Untergrund eingebaut und gammeln vor sich hin. Haben wir aus dieser Erfahrung denn nix gelernt?

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  2. Alles so schön öko. Wirklich?
    Ich hab da ein paar Fragen:
    1. Welche Auswirkungen hat die Entnahme von Wärme auf des Ökosystem des Flusses? Wenn bereits die Temperaturen niedrig sind, werden sie ja noch weiter gesenkt.
    2. Welche hydrologischen Effekte hat das Ding, z.B. auf die Strömungsverhältnisse?
    3. Wo kommt der Strom für die gewaltigen Wasser- und Wärmepumpen nachts oder in Dunkelflaute her?

    Ich kann nicht ohne Konsequenzen den physikalischen Zustand eines Gewässers ändern, die Temperatur ist beim Rücklauf zwischen 2-6 Grad niedriger. Zwar müssen wir anders als bei Geothermieprojekten keine (Mikro)Erdbeben befürchten, aber macht da jemand mal eine Folgenabschätzung?

    Und Gretchenfrage: Was kostet bei der aufwändigen Technik denn so die kWh?

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    1. Ja und schon blöd, dass die Regnitz dann wenn die meiste Energie zum Heizen benötigt wird, nämlich im Winter, am kältesten ist!
      Und das lässt sich wohl auch mit dem geschicktesten Verdrehen von Tatsachen nicht ändern! :-((

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