13. Oktober 2024

PV-Anlage als Parkplatzdach?

Der Bau von Photovoltaik-Anlagen boomt. Die Stadt Bamberg wird jetzt die Bürgerschaft dazu ermuntern, auf privaten Parkplatzflächen entsprechende Anlagen zu installieren. 

Stadt hat keine Handhabe, nachträglich PV-Anlagen zu verlangen

In der Bürgerversammlung am 12.06.2024 wurde beantragt, dass die Verwaltung eine Prüfung größerer Parkplatzflächen (ab ca. 30 Stellplätze) im Stadtgebiet hinsichtlich der Ausstattung mit Photovoltaik-Anlagen durchführt. Sowohl öffentliche als auch private Parkplatzflächen sollen geprüft werden, ob und wie die PV-Paneelen zB. die Rolle eines Daches übernehmen können.

Photovoltaikdach für Parkanlage eines öff. Trägers. BildNw: BW-Umweltministerium/Bjoern Haenssler

Laut Vortrag der Stadtverwaltung in der Sitzung des Bau- und Werksenats am 18.9.24 hat die Prüfung der öffentlichen Parkplatzflächen folgendes ergeben:

Größere zusammenhängende städtische Parkplatzflächen im Stadtgebiet sind kaum bis gar nicht vorhanden. Die verfügbaren Parkflächen Nördliche Promenade und Schranne sind aufgrund der bestehenden Bäume bereits heute teilweise bis stark verschattet und daher nicht für Photovoltaik-Anlagen geeignet. Hinzu kommt, dass an der Nördlichen Promenade regelmäßig der Bauernmarkt stattfindet, welcher einer fest installierten PV-Anlage entgegensteht.

Im Hinblick auf den Welterbestatus der Stadt Bamberg sind zudem bei der Anbringung von PV-Anlagen die Belange des Denkmalschutzes und der Stadtgestaltung in der Gesamtbetrachtung zu berücksichtigen.

Signifikant große Parkplatzflächen ohne Bäume liegen auf Privatgrundstücken. Die Gesetzgebung hat den Gemeinden aber keine Instrumente an die Hand gegeben, im Bestand nachträglich PV-Anlagen aufzuerlegen.

Im Rathausjournal für PV-Anlagen auf privaten Parkplätzen werben

Obgleich der Sitzungsvortrag des Stadtplanungsamtes einer Ablehnung der Idee gleichkam, regte Linke-Stadtrat Heinrich Schwimmbeck an, die Verwaltung möge sich mit den Besitzern geeigneter Parkplätze in Verbindung setzen (anschreiben) und über das mögliche Projekt informieren. Seitens der Verwaltung wurde auf den großen Aufwand bei voraussichtlich geringem Ergebnis hingewiesen. Der Leiter des Stadtplanungsamts, Achim Welzel, erinnerte daran, dass zB. die Stadtwerke Bamberg die Eignung möglicher Parkplätze bzw. -anlagen überprüft hätten, »wo und unter welchen Bedingungen die Installation von PV-Anlagen betriebswirtschaftlich und technisch möglich wäre«. 

In der Diskussion wurden unterschiedliche Einschätzungen insbesondere über den “Nutzen für die Stadtgesellschaft” deutlich (lies Anmerkung u.).

Schließlich ergriff Sitzungsleiter OB Andreas Starke die Initiative und fügte dem Beschlussantrag der Verwaltung hinzu, dass in der nächsten Ausgabe des Rathausjournals im Rahmen eines Artikels auf die Möglichkeit und Bedingungen für die Anbringung von PV-Anlagen auf privaten Parkplätzen hingewiesen werden soll.

In Medien wird zunehmend darüber berichtet, dass inzwischen im Intraday-Stromhandel an der Börse häufig negative Strompreise auftreten. Meist an sonnigen Wochenenden. Das heißt, es wird Geld bezahlt, um überschüssigen Strom sozusagen zu entsorgen. Es müsse eine Lösung gefunden werden, weil dadurch auf lange Sicht volkswirtschaftliche Kosten entstehen.

Geschrieben: -mdw; veröffentlicht: 22.09.24; Bilder v. webzet (Titelbild ist i.d.R. Symbolfoto); BildNw: BW-Umweltministerium/Bjoern Haenssler

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6 Gedanken zu “PV-Anlage als Parkplatzdach?

  1. In Bamberg ist laut Netzagentur gerade ein Großspeicher mit 24 MWh in Planung.

    https://battery-charts.rwth-aachen.de/

    Leider findet man im Netz keine Daten für die Stadt bezüglich des Stromverbrauches. Aber den größeren Landkreis könnte man alleine mit diesem Speicher rund eine halbe Stunde mit Strom versorgen.

    Den Stromüberschuss, den der Landkreis aktuell (9:30 Uhr – 25.09.) produziert, könnte man 5 Stunden lang in diesen Speicher einspeisen, bis er voll ist.

      1. Ich kann sie beruhigen, da drin ist weder Uran, noch andere jahrhundertelang strahlende Radioaktive Substanzen drin.

        Cooles Video von einem sehr relevantem Youtuber mit 36 Abonnenten btw. Solchen Leuten kann man uneingeschränkt vertrauen, denn sie sind offensichtlich schlauer als wir alle zusammen. Das sehen die 36 Abonnenten auf jeden Fall so.

        ich hab auch ein nettes Video:

        https://www.youtube.com/watch?v=7DdSO20P7rQ

  2. Klar, jetzt greinen diejenigen, die gedacht haben, dass sie auf Omas Scheunendach aus Subventionen (Steuergeldern) Gold schürfen können. Ohne Speichermedien ist und bleibt der ganz Wind- und Solarstromtrend ein Wahn, für eine Hochenergieindustrie unbrauchbar und mehr eine Belastung als eine Hilfe. Oder ist es das, weil der französische Kernenergiestrom die Netze verstopft? 😉

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  3. Also das ist ja ein Hammer ohne Sachverstand der aktuellen Lage!

    Die aktuelle Situation ist so, das PV Großanlagen reihenweise abgeschalten werden, von teilw. morgens um 7 bis 21 Uhr! Hintergrund ist die Überlastung des Stromnetzes. So bereits mehrfach aus TV und Zeitung zu entnehmen. Ich selbst bin ebenfalls davon betroffen und muss dann teuer Strom einkaufen vom Netzbetreiber anstatt autark zu laufen!

    Unter diesen Voraussetzungen wird kein Privater groß investieren. Dazu muss erstmal die Gesetzeslage geändert werden, oder Garantien aussprechen, dass der Netzbetreiber nicht abschalten darf!

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    1. Gesetzeslage ändern, Garantien aussprechen?

      Die Zeiten, wo sich die PV-Anlagen-Besitzer die Taschen auf Kosten des Steuerzahlers (und der Energieverbraucher) voll gemacht haben, sind Gott sei Dank vorbei.

      Da der Redispatch in den Sommermonaten kaum mehr zu bewältigen ist, werden die Restriktionen in Zukunft noch deutlich verschärft.

      Darüber nachzudenken, ob man den Bürger zu PV-Installationen verpflichten könnte, ist absurd.

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