10. Dezember 2024

Spezielle Nistkästen für Mauersegler

Artenreichtum in der Stadt tut uns und unserer Umwelt gut. Die Stadt Bamberg nutzt Finanzmittel des Bundes, um an Gebäuden brütende Vogelarten zu unterstützen. Die Universität unterstützt das Projekt.

Mauersegler sind anspruchsvoll

Nach Projekten an der Montessorischule, am E.T.A. Hoffmann-Gymnasium und am Pfarrheim der Wunderburgkirche rückte das denkmalgeschützte Universitätsgebäude am Markusplatz in den Mittelpunkt. An ihm wurden spezielle Kästen für Mauersegler angebracht.

Am so genannten Marcus-Haus wurden spezielle Kästen für Mauersegler angebracht. Foto: Artenschutz in Franken

Patrick Weiß, Mitarbeiter des IT-Services der Otto-Friedrich-Universität, hatte von den Projekten für Gebäudebrüter erfahren. Seine Idee, am so genannten Marcus-Haus, der ehemaligen Staatlichen Frauenklinik, Domizile für Mauersegler zu errichten, griffen Dr. Jürgen Gerdes, Projektbetreuer im städtischen Klima- und Umweltamt, sowie Thomas Köhler, ehrenamtlicher Partner des Amtes und Vorsitzender der Initiative Artenschutz in Franken, gerne auf.

Köhler wählte geeignete Kästen aus und erstellte einen Plan für deren Installation. Das war nicht einfach, denn Mauersegler sind anspruchsvoll. Das Dach der Kästen muss schräg sein, damit sich keine Tauben oder Greifvögel darauf setzen können. Zudem muss die Öffnung nach unten zeigen, weil sich die Segler gern in den Flug fallen lassen.

Nach Langstreckenflug sicher wieder in Bamberg

Dem Plan stimmten Steffi Häfner vom Staatlichen Bauamt, das für den Unterhalt des denkmalgeschützten Universitätsgebäudes am Markusplatz verantwortlich ist, und Martin Brandl, Referatsleiter der Denkmalpflege in Schloss Seehof, zu. Allerdings nur unter der Voraussetzung, dass die ursprünglich grauen Kästen in der Farbe des Gebäudes gestrichen werden müssen und das Gebäude durch die Montage keinen Schaden nimmt. Für Thomas Köhler war das dank seiner großen Erfahrung mit solchen Vorhaben kein Problem, siehe www.artenschutz-franken.de

Die Kästen wurden in Ocker getaucht und dann von einer Spezialfirma aus Burgwindheim montiert. Jetzt braucht es etwas Geduld. Denn die Mauersegler sind schon längst wieder unterwegs zu ihrem Winterquartier südlich der Sahara. Sicher ist, dass sie zum Brüten im nächsten Jahr wiederkommen werden, sehr zuverlässig Ende April bzw. Anfang Mai nach einem Langstreckenflug von fast 10.000 Kilometern. Das funktioniert, weil Mauersegler eine außergewöhnliche Fähigkeit haben – sie können im Flug schlafen.

Info: Das Hilfsprojekt für Gebäudebrüter ist eines von sechs städtischen Projekten, die aus dem Bundesprogramm Biologische Vielfalt unter der Bezeichnung „Bamberger Stadtgrün“ von 2022 bis 2027 mit 1,4 Mio € gefördert werden. Weitere Informationen unter https://www.bfn.de/projektsteckbriefe/bamberger-stadtgruen.

Geschrieben: PS Stadt Bbg-mdw; veröffentlicht: 22.08.24; Bilder v. webzet (Titelbild ist i.d.R. Symbolfoto); BildNw:

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