10. November 2024

Warnung vor einem Missverständnis

Bamberg bereitet sich auf die Schließung des Ankerzentrums im Osten der Stadt vor. Während bislang die meisten Flüchtlinge “jenseits der Bahnlinie” untergebracht waren, kann das in Zukunft auch in anderen Stadtteilen möglich sein.

Auch ohne Ankerzentrum muss Bamberg Geflüchtete aufnehmen 

Das Ankerzentrum gab auch für die WebZ Anlass zur relativ häufigen Berichterstattung. Viele Bambergerinnen und Bamberger werden erleichtert sein, wenn diese Einrichtung nicht mehr sein wird. Von OB Andreas Starke wird behauptet, dass er in einem geordneten Abbau die letzte große Aufgabe seiner Amtszeit sieht. 

Die WebZ wird in mehreren Artikeln über den Ablauf und die Folgen der Auflösung berichten.

Die Luftaufnahme zeigt das ANKER-Zentrum Bbg als eine großzügig angelegte Siedlung.

In seiner heutigen Vollsitzung (16.10.24) wurde der Stadtrat in einem ausführlichen Sitzungsvortrag erstmals über die Anforderungen und Auswirkungen der AEO-Schließung informiert, um auch grundsätzliche Beschlüsse zu fassen. 

In dem von OB Andreas Starke vorgetragenen Bericht wies er darauf hin, dass “mit dem Betrieb des Ankerzentrums der Freistaat Bayern auf die Zuweisung von Geflüchteten nach dem Königsteiner Schlüssel verzichtete. Folge: Keine Belastung des Wohnungsmarktes, der Schulen und Kitas.” 

Die Auflösung der Ankereinrichtung bedeutet jetzt, “dass die Stadt Bamberg den auf das Stadtgebiet entfallenden Anteil an dem gesamten auf Oberfranken entfallenden Kontingents, entsprechend … des Königsteiner Schlüssels, selbständig und eigenverantwortlich übernehmen und die Unterbringung sicherstellen können muss”.

Nachdrücklich wies der Oberbürgermeister darauf hin, dass es “ein Missverständnis wäre, zu glauben, mit der Schließung des Ankerzentrums gäbe es in Bamberg keine Verpflichtung mehr, Geflüchtete unterzubringen”. 

Alle Bamberger Stadtteile sind mit einzubeziehen

Das Ankerzentrum Bamberg innen.

Aktuell werden neben dem Ankerzentrum bereits ca. 200 Geflüchtete untergebracht (v.a. afghanische Ortskräfte oder  unbegleitete minderjährige Flüchtlinge im Gebäude der ehem. Jugendherberge Wolfsschlucht ), so dass voraussichtlich – nach derzeitigem Stand – bis zu 700 zusätzliche Menschen in Bamberg unterzubringen wären. Künftige Entwicklungen wären dann natürlich ebenfalls in der Unterbringung abzubilden und die Kapazitäten dafür entsprechend anzupassen.

“Für die Stadt Bamberg ist damit der sukzessive Aufbau bzw. die Reorganisation von Unterbringungsmöglichkeiten und sozialer Infrastruktur in erheblichem Umfang und im gesamten Stadtgebiet notwendig. Die Stadtverwaltung will mit der Behandlung des Themas in der Vollsitzung am 16.10.2024 rechtzeitig die Weichen stellen.

Zum Bericht der Verwaltung nahm eine größere Anzahl von Stadtratsmitgliedern Stellung. Die WeBZ wird darüber gesondert berichten.

Obgleich einige Änderungsanträge gestellt wurden, kam es letztlich zu einem Beschluss, in dem die Stadtspitze vom Stadtrat beauftragt wird, die erforderlichen Gespräche mit dem Freistaat Bayern zur konkreten Ausgestaltung der Schließung der AEO zu führen. Zudem erhielt die Verwaltung den Auftrag, Verhandlungen mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) zum Erwerb der Flächen des Ankerzentrums aufzunehmen. Bei der Wahl möglicher Standorte für Gemeinschafts- und Ausweichunterkünfte sind alle Bamberger Stadtteile mit einzubeziehen, heißt es in dem Beschluss. Des Weiteren beauftragte der Stadtrat die Verwaltung, ein transparentes und proaktives Kommunikationskonzept für den notwendigen Dialog mit der Bürgerschaft zu erarbeiten und umzusetzen. In den Vollsitzungen ist über die Entwicklung zu berichten. Die Anträge wurden einstimmig angenommen.

Geschrieben: -mdw; veröffentlicht: 16.10.24; Bilder v. webzet (Titelbild ist i.d.R. Symbolfoto); BildNw:

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7 Gedanken zu “Warnung vor einem Missverständnis

  1. Wie wäre es angesichts des ganzen Asyl- und Migrationsirrsinns, einfach mal den Gehorsam zu verweigern?
    Wer für das Wohl einer Gemeinde, einer Stadt oder eines Staates verantwortlich ist, wer Schaden abwenden soll, der muss sich dem verweigern.
    Ja, das wird möglicherweise bestraft, aber das ist die Verantwortung, die das Amt mit sich bringt, wenn man es ernst nimmt. Und ich bin mir sicher, es findet sich eine Mehrheit, die damit einverstanden ist.

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  2. Was wird dann aus der Siedlung in Bamberg-Ost. Ich bin sicher, da warten schon Leute darauf sie abräumen zu können, um eine profitable Neubebauung zu realisieren. Dabei wäre das eine Menge günstiger Wohnraum gewesen, denn die Amerikaner haben die Siedlung immer gut in Schuss gehalten.

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  3. Bei der Wahl möglicher Standorte für Gemeinschafts- und Ausweichunterkünfte sollen alle Bamberger Stadtteile mit einbezogen werden. Darauf bin ich gespannt. “Jenseits der Bahnlinie”, das war doch schon ein geflügeltes Wort.

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