10. Dezember 2024

Wird das Blues- und Jazzfestival politisch instrumentalisiert?

Europas größtes eintrittsfreies Open-Air Blues- und Jazzfestival tritt im August zur 17. Auflage an. In diesem Jahr gibt es allerdings Streit über die Schirmherrschaft.

Drei eigene Konzerte von ukrainischen Musikern und Musikerinnen 

Zehn Tage wird das Bamberger Sparda-Bank Blues- und Jazzfestival dauern – vom 2. – 11. August 2024. Mit der Ukraine wurde erstmals ein Festival-Partnerland für das Sparda-Bank Festival ausgewählt. Insgesamt erwartet der Veranstalter rund 150.000 Besucher bei über 60 Live-Konzerten. Das  Blues- und Jazzfestival sieht sich als Ort der musikalischen Exzellenz und Plattform für soziale Verbundenheit und kulturellen Austausch.  Mit der besonderen Einbindung ukrainischer Musiker und Musikerinnen soll von dem Festival sowohl ein deutliches Zeichen der Solidarität mit dem vom Krieg betroffenen Künstler/innen, als auch ein Signal gegen den menschenverachtenden Angriffskrieg Russlands ausgehen. Mit drei eigenen Konzerten auf der Böhmerwiese machen ukrainische Musiker und Musikerinnen deutlich, dass die Ukraine nicht nur ein Schlachtfeld, sondern ein Land voller traditioneller und lebendiger Kultur ist. Das Orga-Team des Festivals wird hierbei von dem ehrenamtlichen Verein Bamberg UA tatkräftig unterstützt.

Drei CSU-Schirmhalter für das Festival

Ursprünglich war daran gedacht, den Bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder als alleinigen Schirmherrn für das Festival zu gewinnen. Durch die Benennung von zwei weiteren Protektoren gibt es aber mittlerweile parteipolitischen Knatsch. In der Einladung zur „offiziellen VIP-Eröffnung“ werden noch Landrat Johann Kalb und die Landtagsabgeordnete Melanie Huml als Schirmherr und -dame genannt. Das Besondere an den drei Schirmleuten ist, dass sie alle der CSU angehören. 

Im Bamberger Rathaus ist man von der Einseitigkeit bei der Auswahl der Schirmherren und der Schirmdame wenig begeistert und sieht einen Verstoß gegen die in der Vereinssatzung verlangte Neutralität. In einem gemeinsamen Schreiben teilen Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) und Zweitem Bürgermeister Jonas Glüsenkamp (Grünes Bamberg) an den Vorstand des Stadtmarketingvereins mit: „Die Auswahl bei der Schirmherrschaft ist einseitig“ und man hätte “eine ausgewogene Besetzung erwartet, was bei gutem Willen problemlos möglich gewesen wäre”.  Starke und Glüsenkamp kündigen an, dass sie aus dem Vorgang  ihre “Schlüsse ziehen und dies bei der Ausgestaltung der Rahmenbedingungen für die beiden Veranstaltungen entsprechend würdigen werden.“

Wie zu hören ist, soll der tiefere Hintergrund eine sich abzeichnende Polit-Kuppelei zwischen dem Vorsitzenden der CSU-Stadtratsfraktion Gerhard Seitz und Stadtmarketing-Geschäftsführer Klaus Stieringer sein. Man wird sehen.

Infos zum Festival:

  • Datum 2. – 11. August 2024
  • Orte: Maxplatz,Bamberg, Böhmerwiese sowie weitere Bühnen in Stadt- & Landkreis
  • Anzahl der Konzerte: 60
  • Eintritt: Frei für alle Veranstaltungen
  • Kosten: ca. 250.000 €
  • Festivalleitung: Klaus Stieringer (Stadtmarketing Bamberg)
  • Künstlerische Leitung: Peter Hahner

Geschrieben: -mdw; veröffentlicht: 17.04.24; Bilder v. webzet (Titelbild ist i.d.R. Symbolfoto); BildNw:

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6 Gedanken zu “Wird das Blues- und Jazzfestival politisch instrumentalisiert?

  1. Stieringer ist im Nebenberuf Wahlkampfmanager. Er hat den Wahlkampf von Johann Kalb gemanagt und Gerüchten zufolge macht er das auch für Melanie Huml. Eigentlich müsste Stieringer seinen Job bei Stadtmarketing aufgeben, da er den Verein für seine persönliche Zwecke missbraucht und zudem immer wieder polarisiert.

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  2. Schirmherr oder auch Patron…da kommt mir eine lustige und erschreckend passende Assoziation:
    https://youtu.be/EnOqsWq4_BQ?feature=shared

    Man hat den Bürgermeistern keinen Respekt gezeigt und ähnlich diffus wie es der Pate formulieren würde, werden sie ihre “Schlüsse ziehen und dies bei der Ausgestaltung der Rahmenbedingungen für die beiden Veranstaltungen entsprechend würdigen […]“

    Vorschlag für ein Titelthema des Festivals…oder gleich als Erkennungsmusik für die Stadt Bamberg:
    https://youtu.be/XblSGVBq1tI?feature=shared

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  3. Ja, dass Starke beleidigt ist, weil sein Busenfreund Sandmann (oder wie auch immer er sich gerade nennt), ihn nicht zum Schirmherren gemacht hat, ist ja klar!
    Aber dass die CSU, samt Söder, diesen Antrag, Schirmherr zu sein, nicht abgelehnt haben, lässt tief blicken.

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Kommentare sind geschlossen.

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