“Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende”, heißt das Sprichwort. Im Zuge einer langen Sitzung der CSU-Stadtratsfraktion erklärte Seitz seinen Rücktritt als Fraktionschef. (2Min.Lz)
Erfahrung und Fingerspitzengefühl für ein politisches Führungsamt
Zu dem schwerwiegenden Schritt sei es als Konsequenz aus der Affäre um eine irritierende Wahlumfrage gekommen, die vor einigen Tagen von einem Bamberger Anzeigenblatt veröffentlicht worden war. (WebZ-Bericht am
In der Umfrage wurden der CSU-Landtagsabgeordneten Melanie Huml die besten Chancen bei der nächsten OB-Wahl eingeräumt. Mit dieser Umfrage hatte Seitz bei nicht wenigen Lesern und besonders in seiner Fraktion großen Unmut ausgelöst. Die Rede war von Wut und Vertrauensbruch. Seitz hatte die Umfrage ohne Abstimmung mit der Fraktion an das Anzeigenblatt weitergegeben.
Die Umfrage war aber offenbar nur der Tropfen gewesen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hatte. Schon in den vergangenen Monaten war der Fraktionsvorsitzende mehrmals ins “Fettnäpfchen” getreten (suche r.o. unter “Stadtratsfraktion CSU”).
Insbesondere mehrere verbale Ausrutscher kosten Seitz nun das Amt des Fraktionsvorsitzenden. Generell betrachtet scheint dem ehem. Chefarzt, die notwendige Erfahrung und das Fingerspitzengefühl für ein politisches Führungsamt zu fehlen.
Aufgaben der Stadtratsfraktion und der Kreispartei definieren
Bis zu einer Neuwahl der Fraktionsspitze führt nun als erster Vorsitzender Peter Neller die Fraktionsgeschäfte. Neller war bereits vor Seitz mehrere Jahre Fraktionsvorsitzender. „Eine Nachwahl wird im neuen Jahr stattfinden, nachdem die Fraktion ausgiebig Gelegenheit hatte, sich über Sach- und Personalfragen klar zu werden“, wird Neller medial zitiert.
Seitz wird jetzt weiter den CSU-Kreisverband als Vorsitzender führen und möchte sich jetzt “mehr auf seine Aufgaben als Vorsitzender der Kreispartei konzentrieren”. Die Kreispartei war tatsächlich in der näheren Vergangenheit mehr durch Ineffektivität und Skandälchen aufgefallen, als durch den Einsatz für CSU-Parteipositionen. Grundsätzlich wird man sich in der Bamberger CSU darüber im Klaren werden müssen, welche Aufgaben von der Fraktion und welche von der Kreispartei wahrgenommen werden.
Für beide Parteigliederungen steht aktuell die Frage an, ob und wie die Bamberger CSU-Landtagsabgeordnete Melanie Huml als Kandidatin für das Oberbürgermeisteramt gewonnen werden soll. Ob ihr das Agieren ihrer Partei in den vergangenen Tagen und Wochen behagt, wird man in Frage stellen können.
Aber: Die CSU Bamberg hat noch eine Chance, wieder Tritt zu fassen.
Geschrieben: -mdw; veröffentlicht: 10.11.24; Bilder v. webzet (Titelbild ist i.d.R. Symbolfoto); BildNw:
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Dieser Prof. Seitz kommt sich doch immer recht doll vor!
Mir erschien Herr Seitz schon seit geraumer Zeit als schwierig. Er hat die Vorstellung als Vorsitzender ohne Rücksicht auf die eigenen Parteimitglieder handeln zu können. Eine politische Partei ist aber ein besonderer Verein, bei dem ein großer Teil der Mitglieder mitgenommen und gefragt werden wollen.
Das hat wenig mit “Erfahrung”, sondern schlicht mit Charakter zu tun. Es gibt Persönlichkeitsakzentuierungen, die sich an Kanten stoßen, früher oder später eben an zu vielen.