Sechs neue Glocken wurden für St. Michael gegossen. Angewandt wurde das Lehmformverfahren, das bereits im 12. Jahrhundert entwickelt wurde. Eine Abordnung aus Bamberg war bei dem Ereignis dabei. (2Min.Lz)
Die sechste Glocke ist ein Silberglöckchen
Bis ins Jahr 1610 gab es in St. Michael insgesamt elf Glocken, die jedoch bei einem verheerenden Brand vernichtet wurden. Nur teilweise wurden diese anschließend wiederhergestellt. Über das mittelalterliche Geläut ist wenig bekannt, doch bereits Vorgängerglocken waren den Heiligen Michael, Benedikt und Otto geweiht und mit deren Bildnissen versehen. Die aus dem 17. und 18. Jahrhundert stammenden Bestandsglocken St. Kunigunde und St. Heinrich im Dachreiter über der Vierung sowie St. Michael, St. Benedikt und St. Otto im Südturm erhalten nun Verstärkung durch sechs neue Glocken im Nordturm. Diese heißen St. Gabriel, St. Raphael, St. Maria, St. Elisabeth und St. Katharina. Bei der sechsten Glocke handelt es sich um ein Silberglöckchen, das es bereits im Jahr 1614 gab, aber seit dem Zweiten Weltkrieg verschollen ist.
Ein traditionsreiches Verfahren
Die sechs neuen Glocken für die ehem. Abteikirche St. Michael wurden in der traditionsreichen Glockengießerei Rincker im hessischen Sinn hergestellt. Angewandt wird hier das Lehmformverfahren, das bereits im 12. Jahrhundert entwickelt wurde. Traditionell ist auch der Segen, der beim Glockenguss ausgesprochen wird: „Im Namen Gottes, wir gießen“, sagen die Arbeiter, wenn das glühende Metall vom Gießkessel herab in die Glockenform fließt.
Die schwerste Glocke wiegt etwa eine Tonne und weist einen Durchmesser von einem Meter auf..
Die Weihe der neuen Glocken findet im Frühjahr 2025 statt.
Die Glocken von St. Michael
Nr. | Name | Ton | Herstellungsjahr | Gewicht | Ort |
1 | St. Michael | e´ | 1614 | 3420 kg | Südturm |
2 | St. Benedikt | es´ | 1613 | 2072 kg | Südturm |
3 | St. Otto | f´ | 1614 | 1280 kg | Südturm |
4 | St. Heinrich | fis´´´ | 1794 | ca. 150 kg | Vierungsturm |
5 | St. Kunigunde | gis´´´ | 1789 | ca. 100 kg | Vierungsturm |
6 | St. Gabriel | g1 + ~2 | 2024 | ca. 1000 kg | Nordturm |
7 | St. Raphael | c² + ~2 | 2024 | ca. 450 kg | Nordturm |
8 | St. Maria | d² + ~2 | 2024 | ca. 320 kg | Nordturm |
9 | St. Elisabeth | e² + ~2 | 2024 | ca. 250 kg | Nordturm |
10 | St. Katharina | f² + ~2 | 2024 | ca. 200 kg | Nordturm |
11 | Silberglocke | g² + ~3 | 2024 | ca. 150 kg | Nordturm |
Geschrieben: -mdw; veröffentlicht: 11.11.24; Bilder v. webzet (Titelbild ist i.d.R. Symbolfoto); BildNw: Bürgerspitalstiftung, Lara Müller
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Ich vermisse das Totenglöckchen für den städtischen Haushalt. Fragt sich nur wer es mal läuten muss. Die OB-Wahl wird spannend.
na hoffentlich hört ihr hier mal vor ort das geläut.
Was kostet dieser heilige Bimbam nochmal? Aber ja, die katholische Kirche nimmt’s eben von den Lebenden, Hauptsache sie muss das Geld nicht selbst eintreiben und kann sich der Arbeit der Staatsbeamten bedienen.
Hinweis von WebZ: Die Kirche hat fast nichts damit zu tun. Eigentümer ist die Bürgerspitalstiftung Bamberg, sie trägt auch einen größeren Teil der Kosten.
Am meisten zahlen der Freistaat Bayern, andere Stiftungen und beachtliche private Spenden tragen auch zur Finanzierung bei. Die Stadt Bamberg hält sich praktisch ganz heraus.
Besten Dank für den sachdienlichen Hinweis. Bleibt jedoch derselbe Zusammenhang, nur ein anderes Säckl: Steuergelder für Symbolprojekte. Wenn’s Söder davon abhält noch mehr steuerfinanzierte Bradwöschd in sich rein zu stopfen hätte es ja immerhin einen positiven Nebeneffekt.
Das freut mich. Herrn Felix sei Dank für sein Engagement zu Erhalt dieses Teils Bamberger Geschichte.