22. Dezember 2024

Stillstand beim ICE-Ausbau

Der Bahnausbau durch Bamberg droht zum Debakel zu werden: Die Stadt Bamberg sieht eine “qualifizierte, lückenlose fachliche Bewertung” nicht möglich. Eine Anwaltskanzlei ist bereits eingeschaltet. (2Min.Lz)

»Einige kleinere Rückblicke«(!)  gab der für den Bahnausbau in Bamberg zuständige städt. Baureferent Thomas Beese am 11.12.24 in der Vollsitzung des Stadtrates. Tatsächlich zeichnet sich die Möglichkeit eines Debakels ab. 

Die Baustelle wenn für den ICE-Ausbau zwei weitere Gleise verlegt werden

Die Stadt fordert eine qualifizierte, lückenlose fachliche Bewertung aller vom Vorhaben berührten Belange. Aus ihrer Sicht sind die im Planfeststellungsverfahren wiederholt vorgelegten Pläne weiterhin mangelhaft. Die Stadt sehe sich gezwungen, Konsequenzen zu ziehen. Beese: »Die Projektunterlagen der Bahn sind nicht bearbeitungsfähig.« 

Immer noch fehle ein Bekenntnis der Bahn zu einem dauerhaften ICE-Systemhalt in Bamberg. Auch ein Gestaltungswettbewerb für die geplanten fünf Meter hohen Lärmschutzwände und eine entsprechende Welterbe-Verträglichkeitsprüfung würden noch fehlen. Die vom Bahnausbau betroffenen Baudenkmäler und Bebauungspläne seien nicht thematisiert. Für den  S-Bahn-Halt Süd in der Gereuth verlange die Stadt neben Aufzügen auch barrierefreie Rampen. 

Der Stadtrat folgte bei seiner Beschlussfassung dem Verwaltungsantrag, bei der Deutschen Bahn einzufordern, „die Grundlagenermittlung, die Ermittlung von Konfliktpotenzialen, die Darstellung der geplanten Maßnahmen und die Darstellung der Konfliktbewältigung so lange umfassend zu vertiefen, bis eine qualifizierte, lückenlose fachliche Bewertung aller vom Vorhaben berührter Belange möglich ist“.
Eine von der Stadt bereits beauftragte Würzburger Anwaltskanzlei wurde mit der „finalen Ausformulierung der städtischen Position“ beauftragt.

In der Aussprache des Stadtrates fand die Darstellung der Verwaltung weitgehende Unterstützung. Die Zustimmung “bezüglich des Südzuganges zum S-Bahn-Halt Süd” wurde von einem Teil des Gremiums verweigert. Grünen-Sprecher Christian Hader forderte einen  »dritten, barrierefreien Zugang«. Man sei nicht bereit, mit dem vorliegenden Beschlussantrag eine Vorentscheidung zu treffen.

Peter Neller (CSU) stimmte der Forderung nach einer »konsequenten Barrierefreiheit« zu. Mit den bisherigen Aussagen für die Lärmschutzmaßnahmen sei man nicht zufrieden. Dem Grundsatzantrag der Stadtverwaltung stimme man zu. 

Volt-Stadtrat Hans-Günter Brünker äußerte grundsätzliche Kritik an den Verhandlungen mit der Deutschen Bahn. Er sehe inzwischen in der Beendigung des Planfeststellungsverfahrens die bessere Lösung, als das seit 30 Jahren währende Vorhaben fortzuführen.

Der Verwaltungsantrag wurde größtenteils einstimmig angenommen; der Punkt “S-Bahn-Halt Süd” erhielt 14 Gegenstimmen. 

Geschrieben: -mdw; veröffentlicht: 13.12.24; Bilder v. webzet (Titelbild ist i.d.R. Symbolfoto); BildNw: WebZ

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7 Gedanken zu “Stillstand beim ICE-Ausbau

  1. Ich fürchte Brünker hat recht: Wegen ein paar Minuten Zeitgewinn einen solchen Aufwand (materiell und finanziell) zu betreiben, macht doch keinen Sinn bei dem Gesamtzustand der Bahn. Mit der Ostumfahrung wäre das Projekt schon lange fertig.

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  2. und ihr bamberger traumtänzer glaubt wirklich, dass hier ein verkehrsprojekt von münchen bis kurz vor bamberg und von kurz nach bamberg bis berlin gebaut und fertiggestellt worden ist, nur die letzten ca 8 km in und um bamberg herum bleiben frei und werden nicht gebaut. mein gott, mein gott euch ist wirklich nicht mehr zu helfen. ihr sollte nicht anwaltskanzleien einschalten, sondern vlt mal euren verstand.

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  3. Bamberg ist das neue Schilda! Aber was erwartet man schon von einer Fischkopferten Stadtführung…..
    Lustig ist auch immer, immer sind die anderen Schuld (Bahn, Atrium, Brückenbau…..) bloß nie die Koniferen im Ratloshaus!

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  4. Das was die Verwaltung da fordert ist Bürokratie in Reinform. Als DB würde ich sagen: ihr könnt mich mal kreuzweise. Auf die paar Hansala, die Bamberg per ICE ansteuern könnte ich verzichten. Können Sie aber nicht, da das auch so ein Staatsmoloch ist. Die Kosten stehen in keinem Verhältnis zum Passagieraufkommen, solln se doch RE oder RB nach ER oder N nehmen und dann umsteigen, RE/RB sind ehda-Kosten….Bewegung schadet ja nicht, behauptet hier gerne immer ein allseits unbeliebeter Mitforist.
    Aber Bamberg ist womöglich selbst dran schuld, man kann eben nicht alles haben….wie war das nochmal mit der Ostumfahrung?

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    1. Nein, eine Umfahrung mit einem Außenhalt und einem autonomen Shuttle-Zug? Niemals! Wenn schon Coburg eine die Schnellstrecke ad absurdum führende Einschleifung bekommen hat, dann brauchen unsere Amtskettenhunde und Grüßgottauguste auch einen ICE-Halt und endlich die Beförderung zum Hauptbahnhof durch Haltepunkt in der Gereuth.
      Die träumen doch schon seit Jahren Tag und Nacht vom Moment, in dem sie die neue Strecke einweihen. Die vielen Fotos, die da gemacht werden, und vielleicht sogar 10 Sekunden in der Abendschau. Für diese höhere Ziel muss der Bamberger per aspera gehen, damit der Politiker ad astra kommt.

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