Ab heute (28.12.2024) darf für alle elektronischen Kleingeräte nur noch ein EU-einheitliches Ladekabel verkauft werden: das USB-C Standard-Ladekabel. Ab Frühjahr 2026 gilt das auch für Laptops. (1,5MinLz)
Die Pflicht für einheitliche Ladekabel greift vor allem bei Handys
Das Chaos mit den unterschiedlichen Ladekabeln wird bis Ende 2024 beendet. In der EU wird der USB-C-Ladeanschluss als neuer Standard für neu verkaufte, mit Ladekabel aufzuladende Smartphones, Digitalkameras, Kopfhörer, Tablets, tragbare Videospielekonsolen, Tastaturen, E-Reader, Navigationsgeräte, Headsets und tragbare Lautsprecher. Der Ansatz soll helfen, Kabelsalat und Tonnen Elektroschrott zu verringern sowie die Suche nach Ladegeräten zu vereinfachen. Die Vereinheitlichung hat zur Folge, dass künftig Handys und andere erfasste Geräte auch ohne neues Ladenetzteil verkauft werden können. Auf den Verpackungen müssen die Hersteller anhand von Piktogrammen aber eindeutig kennzeichnen, ob ein Ladewerkzeug dabei ist oder nicht. Auch sonstige Leistungseigenschaften müssen daraus hervorgehen. Hintergrund ist der Gedanke, dass Verbraucher bereits vorhandene USB-C Ladekabel für eine ganze Reihe von Geräten verwenden.
Reduktion erheblicher Mengen von Elektroschrott
Im Jahr 2020 kauften Verbraucher in der EU etwa 420 Mio elektronische Geräte. Sie besitzen im Durchschnitt drei Ladegeräte, um diese elektronischen Geräte aufzuladen – von denen sie regelmäßig zwei verwenden. Trotzdem berichteten 38 Prozent von ihnen, dass sie Probleme beim Laden ihrer Geräte hatten, weil kein kompatibles Ladegerät verfügbar war.
Die einheitlichen Ladegeräte werden zu einer erheblichen Reduktion von Elektroschrott führen. Pro Jahr fallen durch die verschiedenen Ladegeräte rund 11.000 Tonnen Elektroschrott an. Ein Ladegerät, das auf mehrere Geräte passt, ist verbraucherfreundlich und spart nicht nur Geld und Zeit, sondern hilft auch, Elektroschrott zu reduzieren.
Mit der Reform hat der Gesetzgeber auch das Ziel verknüpft, eine künftige Harmonisierung entsprechend den technologischen Weiterentwicklungen zu ermöglichen.
Geschrieben: -mdw; veröffentlicht: 28.12.24; Bilder v. webzet (Titelbild ist i.d.R. Symbolfoto); BildNw: mdw
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Das sehe ich nicht so, wie manche hier. Hab die Tage mal die Kabel sortiert und gesichtet. Was da für ein Schmarrn zusammenkommt (USB-a/b/c, powered, Lightning, mini-USB….cinch, Scart, klinken,XLR…hab ich alles weggeschmissen). Mir reicht ein Adapter und da sollten sich die Hersteller darauf konzentrieren und die innovativen Ideen reinpacken – 1-4–all find ich gut, nur die Abwärtskompatilibität sollte gewährleistet sein.
Ein Gesetz für Politiker und Temu Käufer… Ich kann meinem Vorschreiber nur zusprechen, aus technischer Sicht eine totale Katastrophe.
Das EU Gesetzt zum Verbot von festverbauten Akkus hat zu einem drastischen Anstieg von Batterien jeglicher Art in technischen Kleingeräten geführt. Für den Nutzer wurden Endgeräte dicker, unzuverlässiger auf Grund der Knopfzellen/Minibatterien und zugleich teurer durch das regelmäßige Batterie rumgewechsel. (Lithiumbatterien kosten oft 7€/6 Monate Laufzeit).
Was nützt es also, wenn nun alle Geräte USB C nutzen, aber Kabel und Netzteile nicht für die Nutzung ausgelegt sind. Nun kommt der Clou, mein Samsung Laptop erkennt das und verweigert das Netzteil. Das heißt, nun kommt der Schlüssel Software seitig und das auch zur (u.a.) Nutzersicherheit zurecht. Denn falsches Netzteil zu falschem Akku wird schnell mal brandgefährlich 😉.
Viel Spaß in Zukunft beim Netzteilkauf.
Ein einheitliches Ladegerät ist ja gut und schön, aber wenn ich z.B.: einen High-End-Laptop zum rendern von Videos betreibe, kann ich mich nicht auf den Akku und die USB-PD (ist auch eine USB-C Stecker aber mit Power Delivery) verlassen, da braucht man trotzdem nochmal ein zusätzliches externes Netzteil.
Die meisten USB-C-Netzteile liefern höchstens 240 Watt pro Buchse, schon oberhalb von 60 Watt wird es ein bißchen kompliziert. Denn weil dazu relativ starke Ströme fließen müssen, sind spezielle USB-Kabel mit elektronischen Markierungschips im Stecker (e-Cable) nötig.
Ebenso wird mit dieser EU-Vorgabe jeglicher ev. besseren Neuentwicklung ein Riegel vorgeschoben. Daher, meiner Meinung nach: „Never change a running system!
Stimme voll zu. Habe exakt beschriebenes Szenario hier an einem kleinen Ultrabook mit Irritation beobachten müssen.
Auch hier beschneidet diese sich andernorts übertrieben und unnötig vielfältig gebende EU eine gewachsene und in Teilen durchaus sinnvolle Vielfalt. Auch wird hier eine evolutionäre Entwicklung per Bürokratie abgebrochen. Bürokraten haben außer Formularen noch nichts erfunden.