3. Dezember 2024

Food Campus anstelle des Schlachthofs?

Ein Pfeiler für den Erhalt des Bamberger Schlachthofs droht zu bröckeln. SPD-Stadtrat Sebastian Martins Niedermaier will, das seine Fraktion über den “Food Campus-Vorschlag” unterrichtet wird.

Eine echte Chance, das Schlachthofgelände weiterzuentwickeln

Die SPD-Fraktion Bamberg hat sich bisher für den Erhalt des  Bamberger Schlachthofs ausgesprochen. Freilich unter dem Vorbehalt, dass die bis Mitte des Jahres zu erstellende Machbarkeitsstudie eine Zukunft für den Schlachthof sieht und keine andere Nutzung (des Geländes) sinnvoller erscheint. Eine solche andere Nutzung drängt  derweil in den Vordergrund: die mögliche Etablierung eines sog. 

Ausschnitt von Food Campus Berlin (ebenso das Titelbild)

Food Campus. Demnach sollen neue Lebensmittel entwickelt, produziert und vermarktet werden, mit dem Ziel attraktive Perspektiven für die regionale Landwirtschaft und die Gärtnerstadt Bamberg zu schaffen. 

In einer veröffentlichten Meldung begrüßt Sebastian Martins Niedermaier, SPD-Stadtrat und namhafter Bamberger Biogärtner, die Pläne, auf dem Schlachthofgelände einen Food Campus zu realisieren. Die alternative Entwicklung des Bamberger Schlachthofes als Food Campus sei eine echte Chance für Bamberg, um das Gelände weiterzuentwickeln.

Genussregion Bamberg zu einem Kompetenzzentrum für Ernährung entwickeln

Allerdings müssten zwei wichtige Punkte geklärt werden:

  • Die Landwirte, die ihre Tiere aus dem Umkreis an den Bamberger Schlachthof liefern, müssen eine adäquate Alternative haben.
  • Die Beschäftigten des Bamberger Schlachthofes müssen einen sicheren Arbeitsplatz haben.

Die beiden Firmen Denschelmann + Wellein und Irodima stehen aus Niedermeiers Sicht “für Regionalität, Tradition und Innovation. Die perfekte Verbindung, um ein solches Leuchtturmprojekt in Bamberg zu gestalten.”

Die Bamberger Gärtner mit ihrem Gemüseanbau seien ein europaweites Beispiel für regionale bzw. urbane Lebensmittelversorgung. Zusammen mit der Landesanstalt für Wein- und Gartenbau und der vielseitigen Bamberger Gastronomie könne ein Food Campus die Genussregion Bamberg weiter zu einem Kompetenzzentrum für Ernährung entwickeln.

Als Stadtratsmitglied  werde er veranlassen, dass Friedrich Büse, Geschäftsführer der Firma Irodima,  “umgehend in die SPD-Fraktion eingeladen wird, damit er uns seine Idee präsentieren kann. Somit kann sich die gesamte Fraktion umfassend und aus erster Hand mit dem Projekt befassen.”

Geschrieben: PM-mdw; veröffentlicht: 16.02.24; Bilder v. webzet (Titelbild ist i.d.R. Symbolfoto); BildNw: Foodcampus Berlin

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10 Gedanken zu “Food Campus anstelle des Schlachthofs?

  1. Von mir aus soll doch jeder essen was er will. Es ist mir völlig egal, ob Sau, ob Kuh oder Fensterkit. Noch sind wir ein freies Land, und ich lass mir von niemanden vorschreiben, was und wie ich zu essen habe. Vegan, von mir aus. Schmeckt mir persönlich in zubereiteter Form halt meist nicht. Fett, allein schon in der Form von Butter ist schlicht ein Geschmacksträger. Vegetarisch ist auch ok, an 3/7 Tagen. Das haben auch schon mindestens die von manchen so verhassten Altvorderen so gehandhabt.

    Aber an die Veggie-Industrie: warum werden die zweifelhaften Sachen als Imitat noch als Veggie-Schnitzel, vegane Wurst usw. und sofort benannt? Wurst ist Wurst. Fleischwurst, Bratwurst, Rinderpansen, das schottische Haeggis, Blutwurst, Zungenwurst, Pressack, gepökelte Rinderzunge.

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    1. Und was ist mit Wurstsalat? Ich kann die missionierenden Veganer auch nicht leiden, aber ich habe noch nie gehört, dass sich einer von denen über WurstSALAT beschwert hätte. Mittlerweile gehört es halt einfach dazu, dass bei jeder Diskussion zum Thema Fleisch, irgendeiner aus seinem Loch kriecht und irgendwas über seine Panik vor veganen Steak und Schnitzel faselt die er sowieso nur vom Hörensagen kennt, weil er sowieso schon immer einen extragroßen Bogen ums Vegiregal gemacht hat… Muss man wohl aushalten…

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      1. “[…]aus seinem Loch kriecht[…]” Interessante Sprache, die den Gegner in den Bereich sich in Löchern versteckener, sich kriechend vorbewegender Tiere stellt. Ratten? Oder noch niedriger?
        Damit stehen Sie in diesem Land in einer alten, wenngleich unrühmlichen Tradition, aber immer gern wiederbelebten Tradition. Da ich schon bei Corona die Tiervergleiche habe ertragen müssen, nehme es nicht mehr persönlich, wenngleich die Response invariat ein paar verbale Maulschellen sind, sondern schreib es gravierenden kognitiven, moralischen oder psychischen Defiziten meines Gegenübers zu. (Ins Gesicht hat sich sagen bis dato noch keiner von den Aufrechten und Guten getraut. )

        Was Ihre Obsession mit Wurstsalat angeht, ich kann da vielleicht ein paar Adressen empfehlen, die helfen können. Ist wirklich sehr, sehr selten, aber eine unterdrückte Loukanikosalataphilie (loukániko gr. Wurst) muss nicht sein, man darf sie leben! Wir erkennen zig sogenannte Geschlechter an, wir werden auch Sie als Wurstsalatophilen nicht ausgrenzen! Versprochen!

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  2. Als alter weiser Mann kann ich da nur noch sagen. “Back to the roots”
    Die ganze Misere mit dem ausuferndem Fleischkonsum und der Billigerzeugung begann doch schon Ende der 60iger Jahre. Produkte aus dem Fleischwerk in Trunstadt waren teilweise um die Hälfte billiger als beim örtlichen Metzger. Die Konsumenten aus der Nachkriegsgeneration, die noch Lebensmittelmangel kannten, griffen beherzt zu. Ein Umdenken setzte erst ein, als die Massentierhaltung immer mehr Negativschlagzeilen produzierte. Leidtragende waren die kleinen Metzgereien und Tante-Emma-Läden in den Ortschaften.

    Die Bruchbuden des Bamberger Schlachthofs gehören abgerissen. Ein Neubau in abgespeckter Form, eventuell genossenschaftlich organisiert. Benutzung durch die örtlichen Metzger, versorgt von der regionalen Viehwirtschaft, ist aber unbedingt nötig. Reizvoll wäre sicher auch, parallel dazu alternative Ernährungsformen in direkter Nachbarschaft zu präsentieren.

    Weiterhin sollte die Kunststoffverpackung von Wurstwaren, bzw. auch anderen Lebensmitteln verboten werden. Pfandgläser sind doch schon am Markt. Auch Blechdosen wären immer noch ein sinnvollere Alternative.

    Zum Thema Denkmalschutz:
    HWKW, Industriebrachen, Altes Hallenbad, Wäscherei am Leinritt und …… und
    Wir leisten uns den Erhalt von Bruchbuden und Kleinode verkommen. Was wird hier eigentlich geschützt? “Denkmäler” oder die fragwürdigen Jobs der Denkmalschützer am warmen Ofen des öffentlichen Dienstes.
    Mir dünkt “das Letzere”.

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    1. Ich gebe zu, in den “60iger Jahren” habe ich noch nicht gelebt (Baujahr 1967) Aber die denkmahl geschützten Gebäde im Bamberger Schlachthof als Bruchbuden zu bezeichnen, ist schon dreist!
      Und ebenso zu fordern, daß auch noch “alternative Ernährungsformen”, das heißt die Verarbeitung von Tofu-Tierchen dort angesiedelt werden soll, ist eine Frechheit gegenüber jeden Fleischliebhaber!
      Der Schlachthof muß bleiben, wie er ist d.h.: “never change a running system”!

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  3. Ich liebe Weltenretter! Besonders die selbtsernannten.
    Irodima schreibt auf ihrer Website (Titelbild: Langhaariger Südlander vor Elektroroller und Wand mit Slogan “Shaping a better world with every bite”) man folge einer “Planetary Health Diet”.

    “We create innovative foods based on plants and alternative proteins: ”
    Das Erschaffen von Nahrung auf chemischer Basis finde ich so unglaublich appetitanregend.
    Und alles so schön “nachhaltig”. 😉 Ob ich jetzt importiertes Soja nehme, die hiesigen Erbsen machen in den Mixturen einschlägiger Startups wie endori gerade mal 6% aus, oder dann gleich Mineralöl, ist im Grunde egal. Ein guter Verfahrenstechniker kriegt auch aus einem Bayernoiltank in Ingolstadt ein “Schnitzel” raus. Erinnert alles a weng an die Szene in Louis de Funès “Brust oder Keule”: https://www.youtube.com/watch?v=swpMfopVEJE

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  4. Schon gewagt die eigene Fraktion vorzuführen. Dazu hätte man auch in der Fraktionssitzung einen entsprechenden Beschluss fassen können. Zur Sache sehe ich es so wie es in dem Artikel geschrieben steht: Die Machbarkeitsstudie soll zeigen von welcher Lösung am meisten Perspektive erwartet werden kann.

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  5. Wieso, einen Food Campus haben wir doch schon dort!
    „Food Campus“ (englisch) heißt übersetzt „Lebensmittel-Campus“. Und Fleisch ist ein Lebensmittel! Also, (wieder englisch) “never change a running system” (Deutsch: „Niemals ein laufendes System ändern“)!
    Warum soll mit aller Gewalt ein regionaler Schlachthof abgeschafft werden um dann dort “Tofu-Tierchen” zu verarbeiten. Mir ist ein originales, gesünderes Stück Fleisch lieber, als eine zusammengepappte Chemiepampe!
    An guten!

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    1. Kann mir in dem Zusammenhang mal jemand den Begriff “regional” erklären?
      Wie weit geht denn die “Region”?
      Landkreis Bamberg? Oberfranken? Nordbayern oder vielleicht Europa???

      @ webzet: Gibt es Daten, wo die Tiere die im Bamberger Schlachthof geschlachtet werden her kommen?
      Und wo werden sie weiterverarbeitet / verkauft?

      Antwort v. WebZ: Die meisten Kunden sollen aus der Region Bamberg (Lkr. und angrenzende Lkr.) kommen. 20 Prozent der Schweine und 29 Prozent der Rinder kommen aus einer größeren Entfernung als 150 Kilometer(=Nordbayern, Südhessen). OHNE GEWÄHR.

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      1. Das heißt dann doch im Umkehrschluss, dass unsere Züchter ihre Schweine und Rinder in eine Region mit einer größeren Entfernung als 150 Kilometer(=Nordbayern, Südhessen) karren müssen. OHNE GEWÄHR.
        Der Herr Niedermeier soll ja gerne sein Gemüse essen und wegen mir auch in die große weite Welt mit enormen Transportwegen verkaufen. Er soll mir aber mein Schnitzel aus der Region gönnen.
        Und nochmal: Daseinsvorsorge ist die Aufgabe einer Stadt. Das ist nunmal nicht immer profitabel.
        Es wird so viel Geld für nicht unbedingt Notwendiges ausgegeben aber der Schlachthof soll Geld abwerfen oder was?

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