21. Dezember 2024

Der Aufwand hinter den neuen Toiletten

In der Heidelsteigschule wird seit fast zwei Jahren an der Sanierung der Umkleide- und Sanitäranlagen geplant und gearbeitet. Die Sanierung muss teilweise im laufenden Schulbetrieb vorgenommen werden.

Bei der Modernisierung gilt es oft auch das Raumkonzept anzupassen 

So sieht eine der fertiggestellten Toiletten aus.

Bitte ein paar neue Toiletten für das und dieses Schulhaus! Was nach einem einfachen und berechtigten Wunsch klingt, ist in der Praxis eine echte Herausforderung. In einem Informationstext des städt. Presseamtes wird am Beispiel der Heidelsteigschule beschrieben, warum das dort laufende Projekt insgesamt über zweieinhalb Jahre von der Planung bis zur Fertigstellung beansprucht. 

„Die große Aufgabe besteht ja darin, die Sanierung im laufenden Schulbetrieb hinzukriegen und den Unterricht nicht zu beeinträchtigen“, erklärt die beauftragte Architektin Marion Kolb. Denn: Die aufwändigen Arbeiten an vier Schüler- und zwei Lehrer-WCs sowie am Pausenverkauf inklusive Toiletten lassen sich unmöglich allein in der Ferienzeit erledigen. Und bei der Modernisierung gilt es auch das Raumkonzept anzupassen und den aktuellen Anforderungen gerecht zu werden, also zum Beispiel Behinderten-WCs und einen Putzraum zu integrieren oder eine Teeküche neu zu gestalten.

Seit August 2022 läuft das Projekt. Damals wurden die betroffenen Bereiche geöffnet und die Bausubstanz intensiv untersucht. „Da waren wir schon mal froh, dass wir im Schulgebäude keine auffälligen Baustoffe gefunden haben“, berichtet Kolb. Danach ging es gemeinsam mit Daniela Projahn vom städtischen Immobilienmanagement an die Ausschreibung der detaillierten Fachplanung. Benötigt wurden unter anderem ein Haustechniker, ein Elektrotechniker, ein Bauphysiker, ein Statiker und ein Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator.     

Auch Schulräume werden modernisiert

In den Sommerferien 2023 wurde die Baustelle eingerichtet und die lärmintensivsten Arbeiten mit dem Rückbau der Toiletten bis auf den Rohbau durchgeführt. „Der Putz musste weg, die Fliesen mussten weg und der Estrich“, berichtet Kolb. Auch Heizkörper und Lüftung werden erneuert, die Beleuchtung auf LED-Licht umgestellt. Die Höhe des alten Fußbodenaufbaus erwies sich als sehr gering, so dass eine spezielle Trittschalldämmung benötigt wurde, um den neuen Ansprüchen gerecht werden zu können und keine Stufen als Stolperfallen am Eingang zu erzeugen. Auch das gelang. Kolb betont: „Uns war es wichtig, das Erscheinungsbild des Gebäudes nicht zu zerstören. Dafür war Fingerspitzengefühl notwendig.“

An der Fertigstellung der Räume im Pausenverkauf der Heidelsteigschule wird noch eifrig gearbeitet.

Das gilt auch für die laufenden Verbesserungen an den Schulräumen. „Wir überholen ein, zwei Zimmer pro Schuljahr – bauen neue Lampen ein, streichen die Wände und verlegen neue Böden. Die komplette Raumschale wird also erneuert“, berichtet Daniela Projahn vom Immobilienmanagement. Auch dabei gilt es, auf den Schulbetrieb immer wieder Rücksicht zu nehmen.

Bei dem Sanierungsprojekt sind die Toiletten für die Lehrer inzwischen fertig, die Toiletten für die 153 Grund- und 173 Mittelschülerinnen und -schüler sollen im Sommer abgeschlossen sein, genauso wie der vergrößerte Pausenverkaufsraum. Bis dahin müssen die Jungs und Mädchen noch die Toiletten in einem Container im Schulhof nutzen.

1,6 Mio € sind es, die für die Sanierung in der Heidelsteigschule ausgegeben werden. Denn bereits ab den Pfingstferien sind die Umkleiden und WCs in der Turnhalle dran. Auch hier werden die Räume neu strukturiert und zum Beispiel eine separate Umkleide für die Lehrerinnen und Lehrer geschaffen. „Wegen des fehlenden zweiten Rettungswegs muss die Halle allerdings bis zur Fertigstellung an Ostern 2025 gesperrt werden“, sagt Daniela Projahn. Für diese Zeit ist bereits vorgesorgt: Die Kinder werden dann ihren Sportunterricht in anderen Hallen und im Außenbereich absolvieren.

Zahlen: Insgesamt 29 Waschbecken, 12 Urinale, 5 Duschen und 30 Toiletten werden im Rahmen der Maßnahme im Schulgebäude, Pausenverkauf und in der Turnhalle erneuert. 335 qm Nutzfläche werden umgebaut.

Geschrieben: PM PA Bbg-mdw; veröffentlicht: 1.06.24; Bilder v. webzet (Titelbild ist i.d.R. Symbolfoto); BildNw: Sonja Seufferth, Stadt Bbg, 

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5 Gedanken zu “Der Aufwand hinter den neuen Toiletten

  1. also sagen wir mal so, wer auf oder zu dem weg zu den toiletten in imaginären flammen und feuersbrünsten umkommt, aus dem wäre im wirklichen leben auch nichts geworden.

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  2. Kein Wunder, dass alles irrsinnig lange dauert, wenn man sich mit absurden Regeln ständig selbst sabotiert. Die Turnhalle braucht unbedingt einen “zweiten Rettungsweg”… Für den Fall, dass ein Feuer, was ja ständig geschieht, so spät entdeckt wird, dass es genau den Fluchtweg blockiert, was ja auch andauernd passiert.
    Die Anzahl der gleichzeitig beschäftigten Handwerker und Arbeiter wäre interessant zu wissen. Wenn da, wie auf dem Foto, nur ein einsamer Gipser agiert, dann erklärt das latürnich die Bauzeit.
    Irgendwie klingt das alles nach “Hosen mit der Kneifzange anziehen”.

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    1. Natürlich kann man auf diese Bürokratie schimpfen. Kurze Frage dazu: Wer ist dann bereit die Verantwortung zu übernehmen wenn zig Kinder sterben, weil ein zweiter Rettungsweg gefehlt hat? Das ist das eigentliche Problem. Klar kann ein OB oder ein Referatsleiter sagen: “Egal, machen wir trotzdem keinen zweiten Rettungsweg”. Dann ist er eben persönlich haftbar. Und wer jetzt laut schreit, den würde ich gerne sehen ob er persönlich diese Verantwortung übernehmen würde.

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      1. Soll ja keine Dauerlösung sein, aber die allgegenwärtige Angst und das Streben nach 100% Sicherheit und die Ablehung jeder Verantwortung hemmen halt schon a weng. Das Leben ist eines der gefährtlichsten und endet in allen Fällen zu 100% mit dem Tod. Und wer kein Risiko tragen will, der soll am Bahnsteig Zigarettenkippen einsammeln oder so, aber keine verantwortungsvolle Stelle bekleiden.

        Gell, Sie tragen einen Fahrradhelm? 😉

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        1. Natürlich trage ich einen Fahrradhelm. Ich habe keine Lust als Pflegefall zu enden. Da wähle ich das viel kleinere Übel und setze nen Helm auf. Außer eine lädierte Frisur habe ich dadurch nämlich keinerlei Nachteile.

          Ich entnehme ihrem Post, dass Sie das Risiko bereit sind zu tragen? Schön, da freut sich sicherlich die Stadt. Einen entsprechenden Vertrag wird man sicher aufsetzen könne. Oder ist das nur ne große Klappe und wenn es ernst kommt, zieht man den Schwanz ein? Also ich wäre nicht bereit ein Risiko, bei dem Menschenleben auf dem Spiel stehen, privat zu tragen. Aber hey, Gratulation für den Mut, sie sind ein ganz toller Typ.

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