22. Dezember 2024

Eine politisch wie gesellschaftlich heikle Angelegenheit

Die Suche nach einem Endlager für hochradioaktiven Atommüll in Deutschland könnte Jahrzehnte länger dauern als bisher angenommen. Zwei Stimmen aus der DLF-Presseschau:

Die FREIE PRESSE aus Chemnitz moniert: „Erst wenn Ende 2027 bekannt wird, welche Standortregionen infrage kommen, will man darüber sprechen, wie man den Prozess beschleunigen kann. Ambitioniert klingt das nicht. Das liegt wohl auch daran, dass nicht der Eindruck entstehen soll, man würde nun eine überstürzte Entscheidung treffen. Die Auswahl des Standorts ist eine heikle Angelegenheit – politisch wie gesellschaftlich. Doch bei aller notwendigen Sorgfalt ist leider auch klar: Zu lange zu warten, ist gefährlich. Die Genehmigungen für die Zwischenlager laufen in den 2030ern und 2040ern aus“, mahnt die FREIE PRESSE.

Die TAGESZEITUNGTAZ – plädiert dafür, den Blick nach vorne zu richten: „Das Umweltministerium lässt wissen, es habe Konzepte, um das Verfahren zu beschleunigen. Das ist schön, doch wie sehr sich der Prozess wirklich beschleunigen lässt, ohne die hohen Sicherheitsansprüche aufzugeben, ist fraglich. Aus wissenschaftlicher Sicht ist das Verfahren nämlich solide konzipiert – das Standortauswahlgesetz ist ein respektabler Ausflug in die Geologie und dürfte geeignet sein, den besten (oder: am wenigsten schlechten) Standort zu ermitteln. Aber dann sind da eben die regionalen Befindlichkeiten: Wie werden jene Akteure, die heute noch (oder wieder) die Atomkraft propagieren, auftreten, wenn ihre eigene Region im Auswahlverfahren vorne liegt?, fragt sich die TAZ

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9 Gedanken zu “Eine politisch wie gesellschaftlich heikle Angelegenheit

  1. Für mich ist das völlig egal wo das Atomendlager hinkommt. Das französische Endlager wird in Lothringen geplant. Liegt also an der Grenze zu Deutschland. Bei den 56 Kernkraftwerken in Frankreich dürfte da ja einiges an Atommüll zusammenkommen, der dann auch unser Gebiet gefährdet. Ein Teile dieser Kraftwerke liefert für uns Saubermänner in der Dunkelflaute Strom. Für die Ideologen noch mal erklärt. Dunkelflaute bedeutet daß weder Photovoltaik noch Windräder einen nennenswerten Beitrag zu Stromversorgung beitragen können. Im Zweifelsfall einfach Frau Baerbock oder Frau Göring Eckhardt fragen. Die erklären Ihnen dann, wie die kleinen Kobolde dagegen ankämpfen daß der böse deutsche Atomstrom, nicht die Leitungen für den grünen Strom verstopft. Der französische Atomstrom ist da viel flüssiger und lässt den Ökostrom vorbei. Außerdem braucht man ihn, sonst wurden die Gaukler vom Schlage eines Jürgen Trittin oder Robert Habeck sehr schnell entlarvt. Natürlich helfen uns auch die Verharmloser, Zögerer und Zauderer bei der Suche nach einem Endlager auch nicht weiter.
    Aber von den Politikern Lösungen für das Problem zu erwarten ist schon sehr gewagt.

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  2. Wie wäre es mit verwerten? Das ist eine wertvolle Ressource! Einfach die neuen Reaktoren aufstellen, die das Zeug fast komplett “runterbrennen” können.
    Ach geht ja nedd, das widerspricht ja dem Dogma der Sekte.
    Zeit wird es, diese Leute (Änd. v. WebZ) aus dem Amt zu jagen.

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    1. In der Theorie klingt das vernünftig. Leider haben wir beim Strom das gleiche Problem wie beim Fleisch und bei den Parkplätzen: Es darf nichts kosten! Und der Betrieb von Atomkraftwerken (auch der neuen Generation) ist bei einer Vollkostenrechnung die mit Abstand teuerste Art der Stromerzeugung. Deshalb haben inzwischen nicht einmal mehr die Stromkonzerne ein Interesse daran, Atomkraftwerke zu betreiben.
      https://www.bundestag.de/resource/blob/887090/1867659c1d4edcc0e32cb093ab073767/WD-5-005-22-pdf-data.pdf

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      1. Und warum ist dann unser “guter” Biostrom dann so teuer und der französische Strom aus Kernkraft so bilig? Wieso bauen dann alle außer den irren Deutschen Kernkraftwerke?
        Ne, wir brauchen sehr, sehr viel Strom und zwar konstant 24/7 und aus eigener Produktion und das am besten sofort, wenn wir den Absturz zum Schwellenland überhaupt noch aufhalten wollen. Mit Genderstudies, Webdesign und Yogastudios lässt sich leider kein Platz am Weltmarkt sichern.
        Und übrigens, ich mache Yoga (i.S.v. Gymnastik) nur daham, an der Promenade pass ich nur deina Mudda beim Yoga auf. 😉

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  3. Wie des Zeug is gefährlich???? Ich dachte unsere Experten Bergradler und CFRA sagen immer ohne Atom geht’s net. Jetzt ist der Mist gefährlich???? Die beiden und einige andere Kommentatoren haben bestimmt noch a weng Platz im Keller 😉

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    1. Das finde ich jetzt wirklich nicht in Ordnung! Nur weil die beiden ein bisschen seltsam sind und mehr Angst vor Gendersternchen als vor atomarer Strahlung haben, muss man sie hier nicht bloßstellen! Außerdem machen sie jetzt Yoga auf der Promenade, da kommen in Zukunft bestimmt auch mal ein paar positive, fröhliche und lebensbejahende Kommentare von den beiden.

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  4. Die rechtliche Lage ist absichtlich so, dass wir es niemals erleben werden, bis ein Endlager gefunden wird. Es muss, wie im Artikel beschrieben, der beste Standort in Deutschland gefunden werden. Deshalb muss jeder Quadratmeter begutachtet werden. Das ist bürokratische Verhinderungstaktik und das Ergebnis des Marschs durch die Institutionen. Jetzt ist es ein Baustein der Atomkraftgegner, um zu behaupten, es wäre zu teuer, unsicher und kompliziert.

    Vielleicht hat es auch etwas gutes, denn wenn die neue Kraftwerksgeneration den Atommüll weiterverwerten und weiter reduzieren kann, brauchen wir ihn nicht aus dem (nicht vorhandenen) Endlager hervorholen.

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  5. Die deutsche Politik und Bürokratie ist durchaus in der Lage, das Thema so lange vor sich her zu schieben, bis das Material soweit abgebaut ist, dass es bequem über den Hausmüll entsorgt werden kann!

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