20. September 2024

 “Starke Defizite”

Eine Studie zum “Bauen und Wohnen im Jahr 2024 in Deutschland und die Perspektiven für die kommenden Jahre” stellt fest, dass in Bamberg pro Jahr rd. 380 Wohnungen neu gebaut werden müssten. 

Wohnungspolitisches Versprechen der Ampel-Koalition ist gescheitert

In einem Vorwort zum Bauen und Wohnen 2024 in Deutschland – beauftragt vom Verbändebündnis „Soziales Wohnen” – schreibt das Pestel-Institut zunächst: “Das große wohnungspolitische Versprechen der Ampel-Koalition war der Anspruch, den Wohnungsbau insgesamt auf 400.000 Wohnungen und den sozialen Wohnungsbau auf 100.000 Wohnungen je Jahr zu steigern. In der Realität lag der Wohnungsbau im Jahr 2022 bei rund 294.000 Wohnungen insgesamt und es wurden Förderzusagen für knapp 23.000 Sozialwohnungen im Neubau gegeben. Für das Jahr 2023 werden vom Zentralverband des Deutschen Baugewerbes e.V. Fertigstellungen von insgesamt 271.000 Wohnungen erwartet und für das Jahr 2024 wird bei gleichbleibend schlechten Rahmenbedingungen von einem weiteren Rückgang auf nur noch 235.000 Wohnungen ausgegangen. Der soziale Wohnungsbau ist von den gestiegenen Baukosten ebenso betroffen und da die Ausweitung der zur Verfügung stehenden öffentlichen Mittel überschaubar blieb, werden die Förderzusagen im Neubau wohl auch 2023 und 2024 eher zwischen 20.000 und 30.000 Wohnungen liegen als im Bereich von 100.000 Wohnungen. Parallel zum Rückgang der Bautätigkeit läuft die Zuwanderung weiterhin auf hohem Niveau”

Rund 380 Wohnungen müssten in Bamberg pro Jahr neu gebaut werden

Das Pestel-Institut, ein privater Dienstleister für Kommunen, Unternehmen und Verbände, legte eine neue Wohnungsmarkt-Analyse legt auch für die Stadt Bamberg Zahlen vor. Daraus geht hervor, dass Wohnungsbedarf besteht und in Bamberg rund 380 Wohnungen pro Jahr neu gebaut werden müssen – und zwar bis 2028. Diese Regionalanalyse zum Wohnungsmarkt wurde im Auftrag des Bundesverbandes Deutscher Baustoff-Fachhandel (BDB) durchgeführt.

Der Neubau sei notwendig, um das bestehende Defizit abzubauen – aber auch, um abgewohnte Wohnungen in alten Häusern nach und nach zu ersetzen. Hier gehe es insbesondere um Nachkriegsbauten, bei denen sich eine Sanierung nicht mehr lohne, stellt das Pestel-Institut fest.

Man erwarte jedoch, dass das Baupensum in der Stadt zurückgeht, und spricht von einem „lahmenden Wohnungsneubau, dem mehr und mehr die Luft ausgeht“. 

In einer grafischen Darstellung (s.r.) werden die Stadt und der Landkreis Bamberg als “stark defizitär” dargestellt.

Geschrieben: -mdw; veröffentlicht: 17.09.24; Bilder v. webzet (Titelbild ist i.d.R. Symbolfoto); BildNw:

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5 Gedanken zu “ “Starke Defizite”

  1. Mann! Organisiert Flächen und stellt ad hoc ein paar tausend Ein-Zimmer-Appartment-Container hin. Besonders gesuchte Wohnform, die von berufstätigen Menschen gerne angenommen werden und den Markt massiv entlasten wird, und sich wie eine Ziehharmonika wieder zurückbauen lässt. Heutzutage muss so etwas technisch definitiv möglich sein.

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  2. Ich kann mich noch an einen Artikel zu Konversion erinnern, in dem die Stadt erklärte; wo sollen bei einer Konversion ins eigene Stadtgebiet die bis zu 4000 neuen Einwohner bis 2030 herkommen die das Konversiinsgelände dann bewohnen sollen.

    Danach gabs einige andere fadenscheinige Gründe und zack war die AEO an Ort und Stelle.

    Ich schrieb damals schon, dass es zu dem Zeitpunkt knapp 1000 wohnungslos Gemeldete gab. Rechnet man dann noch 380 x 4 Jahre, dazu die verlorenen 10 Jahre und die gestiegene Einwohnerzahl, könnte ein Großteil dieser Wohnungen voll vermietet und renoviert, und andere Stadtteile vielleicht entlastet worden sein. Man hätte andere Stadtteile evtl. auch umbauen können, weil man Ersatzquatiere mit der Koversion geschaffen hätte.

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    1. Der Hauptgrund für das Desaster mit der Konversion ist doch die Angst der Bamberger Immobilienbesitzer vor Leerstand gewesen. Und darunter waren auch Stadträte und ihre Buddy’s. Da hätte so manch einer seinen ehemaligen Kohlekeller nicht mehr an verzweifelte Studenten teuer vermieten können. Endgültig Panik brach unter den Ausbeutern aus, als bekannt wurde daß in den Soldatenunterkünften hinter der Sporthalle, massig WG-taugliche Zweizimmerwohnungen für sofortige Entlastung auf dem Wohnungsmarkt sorgen könnten. Und die Sporthalle für Studentensport gleich nebendran. Mit den Investitionen für die später teuer gebauten Studentenwohnheime hätte man den ganzen Plunder locker kaufen können. Die Pläne und konkrete Vorgespräche mit Bamberger Wohnungsunternehmen waren da. Aber dann ging Einzelwohl wieder vor Gemeinwohl. Saludos Amigos.

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