22. Dezember 2024

Erzbistum Bamberg hat neuen Erzbischof

Der bisherige Bamberger Weihbischof Herwig Gössl wurde zum neuen Erzbischof ernannt. Gössl war nach dem Rücktritt von Ludwig Schick Diözesanadministrator und hat übergangsweise das Erzbistum geleitet.

Konservative Grundhaltung offen bekannt

So wie bayerischen Bistümern üblich, wird der Bamberger Erzbischof nicht zunächst vom Domkapitel gewählt, sondern direkt durch den Papst ernannt. Gössl befand sich aber auf der Vorschlagsliste des Bamberger Kapitels.

Die Bischofskirche in Bamberg. Der heutige Dom ist der dritte Bau, und wurde 1200 gebaut. Der erste Dom wurde in der Zeit von Heinrich II. kurz nach 1000 errichtet. Er und der zweite Dom sind durch Feuer zerstört worden.

Nachdem Herwig Gössl bereits in den vergangenen 14 Monaten das Bistum kommissarisch geleitet hatte, wurde er jetzt von Papst Franziskus in das neue Amt berufen.  In der Gesamtschau wird man sich im Erzbistum über den neuen Chef freuen,  denn Gössl hat in den vergangenen Jahren Ansehen, Wertschätzung und Vertrauen gewonnen. 

Laut einer Veröffentlichung des online-Magazins “Kirche und Leben” hat der neue Erzbischof stets seine konservative Grundhaltung offen bekannt und auch seine skeptische Haltung zu manchen Forderungen des Synodalen Wegs nie verborgen. Als Bamberger Vertreter in der Synodalversammlung habe er, wie er selbst bekannte, aber auch eine Entwicklung durchgemacht. Trotz vieler offener Fragen habe er mit seiner Stimme viele Reformanträge des Synodalen Wegs unterstützt und während der Sedisvakanz das reformierte Arbeitsrecht im Erzbistum Bamberg vorläufig in Kraft gesetzt. 

Die kirchliche Lehre nicht in die Tonne treten, sondern weiterentwickeln

Über die Frage der Weihe von Frauen zu Priestern sagte er, er vermöge dies nicht zu beantworten. Er wisse nicht, was in 20 Jahren sei. „Wir wollen die kirchliche Lehre nicht in die Tonne treten, sondern weiterentwickeln“, sagte er demnach mit Bezug auf das Thema Homosexualität. Und für Bischöfe habe er mehr kontrollierende Mechanismen gefordert. Die Ämter von Priestern und Bischöfen dürften nicht dadurch spiritualisiert werden, dass ihr Handeln aufgrund der Weihe nicht mehr hinterfragt werde. Kirche sei keine Demokratie, aber auch keine Monarchie. „Wir sind als synodale Kirche noch auf dem Weg. Und wir sind noch nicht am Ziel“, sagte der neue Erzbischof.

Das Panorama der Erzbischofsstadt Bamberg.

Gössl wurde 1967 in München geboren und wuchs in Nürnberg auf. Nach seiner Priesterweihe 1993 war er zunächst in der Pfarreiseelsorge tätig, bevor er 2008 zum stellv.  Leiter der gemeinsamen Priesterseminare der Bistümer Würzburg und Bamberg in Würzburg berufen wurde. 

Stichwort: Erzbistum Bamberg
Das Erzbistum umfasst fast den gesamten Regierungsbezirk Oberfranken, weite Teile von Mittelfranken und kleinere Gebiete von Unterfranken und der Oberpfalz.
Auf dem Gebiet der Erzdiözese leben knapp 600.000 Katholiken und rund 1,5 Mio Nichtkatholiken. Grund für diese katholische Minderheitenposition ist die Reformation, die im 16. Jahrhundert in Franken tiefe Spuren hinterließ. Damals schloss sich die Hälfte der Pfarreien dem Protestantismus an.
Geprägt wird die Erzdiözese durch überwiegend ländliche Gebiete wie die Fränkische Schweiz und auf der anderen Seite durch den Ballungsraum Nürnberg-Fürth-Erlangen. Bistumspatrone sind das heilige Kaiserpaar Heinrich und Kunigunde, die beide im Bamberger Dom begraben sind.
Seit der kirchlichen Gebietsreform 1818 gehören die Bistümer Eichstätt, Speyer und Würzburg zur Bamberger Kirchenprovinz.

2014 schließlich ernannte ihn Papst Franziskus zum Weihbischof im Erzbistum Bamberg. In der Deutschen Bischofskonferenz gehört er den Kommissionen für Ehe und Familie sowie für die Caritas an.

Geschrieben: -mdw; veröffentlicht: 9.12.23; Bilder v. webzet (Titelbild ist i.d.R. Symbolfoto); BildNw:

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